Wie wettbewerbsfähig ist der Pharmastandort Deutschland?
Big Data, Genomforschung, Präzisionsmedizin: Bei ihrer fünften Ausgabe hat die Jahrestagung des House of Pharma & Healthcare ein heiß diskutiertes Zukunftsthema auf die Agenda gesetzt und intensiv ausgelotet, wie wettbewerbsfähig der Pharmastandort Deutschland aktuell aufgestellt ist. Wichtig für Hessen und die Region FrankfurtRheinMain - immerhin wichtigster Pharmastandort innerhalb Deutschlands.
Die richtige Therapie zum richtigen Zeitpunkt für den richtigen Patienten – so lässt sich Präzisionsmedizin umschreiben. Gerade bei der Heilung von Krankheiten wie Krebs oder Diabetes hoffen viele Experten und Patienten auf diesen neuen Ansatz, der als „Game Changer" gilt. Doch wo stehen wir in Deutschland bei der Genomforschung? Wie weit sind wir, diese Erkenntnisse mit der Analyse großer Mengen digital erhobener Verhaltens-, Gesundheits- und Krankheitsdaten zu verbinden? Werden wir abgehängt? Ein Impulsvortrag von Dr. Edward Abrahams, Präsident der amerikanischen Personalized Medicine Coalition, und eine anschließende Diskussionsrunde beleuchteten diese Aspekte.
Auch im zweiten Teil der Jahrestagung stand die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts Deutschland im Mittelpunkt – hier insbesondere eine Nachbetrachtung des im April dieses Jahres abgeschlossenen „Pharmadialogs". Vertreter aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft hatten anderthalb Jahre lang darum gerungen, welche Rahmenbedingungen notwendig seien, damit „der Pharmastandort Deutschland im internationalen Wettbewerb auch weiterhin stark bleibt". An der dazugehörigen Podiumsdiskussion nahm auch Lutz Stroppe, Staatssekretär im Bundesministerium für Gesundheit, teil.
Die Veranstaltung, die jährlich an der Goethe-Universität Frankfurt stattfindet, hat sich seit 2012 als wichtiger Branchentreff der Gesundheitswirtschaft etabliert. Mit mehr als 500 Anmeldungen erreichte die Teilnehmerzahl in diesem Jahr einen Rekordwert.
Alles unter einem Dach
Das House of Pharma & Healthcare versteht sich als Kompetenzzentrum der Gesundheitswirtschaft in Hessen und FrankfurtRheinMain. Ziel ist es, Plattformen für die Zusammenarbeit der Macher zu schaffen und das regionale Pharma-Cluster weiterzuentwickeln. Neben dem House of Pharma & Healthcare existieren vier weitere „Houses", die nach dem gleichen Prinzip die wirtschaftlichen Stärken Hessens und vor allem der Wissensregion FrankfurtRheinMain bündeln.