Wirtschaftsinitiative erneut als Partner dabei
Die Frankfurt Fashion Lounge (FFL) hält die Fahne des Modestandorts FrankfurtRheinMain hoch. Auch ohne die Einbindung in die Frankfurt Fashion Week zeigt die Macherin der FFL, welches Potenzial die Region hier hat – und was individuelles privatwirtschaftliches Engagement ausrichten kann. Zum vierten Mal schaffte es Sevinc Yerli, gemeinsam mit regionalen Partnern ein abwechslungsreiches Programm auf die Beine zu stellen. Das Motto der FFL-Winterausgabe 2023: „Le Chic Parisien". Jetzt blicken alle Augen auf die Politik, die über die Zukunft der Frankfurt Fashion Week entscheiden muss.
Ein Wochenende lang spielte an der Alten Oper wieder das Thema Mode die Hauptrolle. Im Hotel Sofitel Frankfurt Opera machte die Frankfurt Fashion Lounge Station – mit Fashion-Events, Runway-Shows, Panel-Talks und Get-Togethers.
Das von den Pariser Fashion-Shows der 60er und 70er Jahre inspirierte Programm startete mit der Präsentation der Kollektionen ausgewählter Modedesigner, die 2022 an einem Mentoring-Programm teilgenommen hatten. Mit dabei: Livia Schygulla, Deepika Khatri, Oxana Jemeljanow und Maurice Martinez, der sein Label MauMar schon während der letzten beiden Frankfurt Fashion Weeks vorstellen konnte. In einer Runway-Show zeigten anschließend junge Talente der Frankfurter Schule für Mode und Bekleidung ihr Können. Zudem brachten weitere zumeist regionale Designer ihre extravaganten Modelle auf den Laufsteg, darunter altbekannte Teilnehmer der FFL wie Arutti, NeChia, LLobycats und Cashmere Victim, aber auch neue Gesichter wie Angelika Kaufmann, Alexandra Svendsen, Djodivin oder Puretoi.
In einer Talkrunde ging es um „Konventionellen Handel und den Fashion-Standort Frankfurt". Eine der Diskutantinnen: Lilo Zeh. Die Frankfurter Unternehmerin, die in ihrer legendären Boutique exklusive Designs verkauft und im Modezirkus seit den 1980ern zu Hause ist, sorgte darüber hinaus für den Höhepunkt. Seit Jahrzehnten trägt sie Meisterstücke internationaler Modeschöpfer zusammen, kennt viele der Star-Designer – von Jean Paul Gaultier bis Dolce & Gabbana – persönlich, saß bei zahlreichen Modenschauen in Paris, Mailand und New York in der ersten Reihe. Ihre außergewöhnliche Vintage-Sammlung zeigte sie nun im Rahmen der Frankfurt Fashion Lounge.
Modemetropole Frankfurt: Erfolgreiche Fashion Lounge – ungewisse Zukunft der Fashion Week
Die sehr gut besuchten Veranstaltungen und die begeisterten Gäste machten deutlich: Das Herz der Region schlägt für Mode. Das Netzwerk, das sich in den letzten Jahren gebildet hat, ist stark. Doch nun wird es darauf ankommen, ob und wie die Frankfurt Fashion Week weitergeht. Die Frankfurter Wirtschaftsdezernentin Stephanie Wüst dankte FFL-Initiatorin Sevinc Yerli und versprach, sich dafür einzusetzen, die Mode als Teil der Kreativwirtschaft stärker in den Blick zu rücken. Ob es eine Wiederholung der Frankfurt Fashion Week geben wird, die im vergangenen Jahr mit Modenschauen an der Börse, auf dem Eisernen Steg und im Karmeliterkloster viel Beachtung gefunden hat, steht bisher nicht fest. Die Zukunft der Frankfurt Fashion Week sei noch nicht absehbar, so Wüst. Sevinc Yerli wünscht sich insgesamt mehr Commitment – auch vom Land Hessen. „Ich plane noch eine Lounge für den Sommer, wenn es dann aber keine weiteren Aktivitäten in Frankfurt gibt, mache auch ich hier nicht weiter."
Vier Millionen Euro hatte die Stadt Frankfurt zwischen 2020 und 2022 in die Fashion Week investiert. Die ursprünglichen Planungen sahen vor, die beiden Messen „Premium" und „Seek" der Berliner Premium Group und die von der Messe Frankfurt veranstaltete „Neonyt" für nachhaltige Mode zum gemeinsamen Fundament der Frankfurter Modewoche zu machen. Nach nur zwei Ausgaben, die pandemiebedingt weitgehend virtuell stattfinden mussten, war die Premium Group jedoch vorzeitig wieder nach Berlin zurückgekehrt. Die Messe Frankfurt ist mit ihrer „Neonyt" derweil nach Düsseldorf gezogen.
Die Wirtschaftsinitiative wird sich auch in Zukunft weiter dafür einsetzen, das Branchen-Profil Mode in FrankfurtRheinMain zu schärfen und zu einem wichtigen Standbein für die Region zu machen. „Insbesondere freut es uns zu sehen, welche wichtigen Impulse der individuelle Beitrag einer engagierten Unternehmerin hier setzt. Herzlichen Glückwunsch an Sevinc Yerli für eine erneut gelungene Frankfurt Fashion Lounge. Und viel Erfolg in der Zukunft", unterstreicht Wirtschaftsinitiative-Geschäftsführer Jörg Schaub die Unterstützung des Business-Netzwerks.
