Events 09.07.2021

Frankfurt Fashion Week: Chance für die Region

Premiere mit Digital-Konferenz und Open Air-Catwalk an der Alten Oper

FrankfurtRheinMain kann Fashion – auch unter Corona-Bedingungen. Die erste Ausgabe der Fashion Week nach ihrem Umzug von Berlin nach Frankfurt musste zwar auf vieles verzichten, doch sie zeigte sehr gut, welches Potenzial darin für den Standort steckt. Während der eigentliche Fashion Show-Teil aufs nächste Jahr verschoben wurde, starteten die Messe-Macher mit einer Digital-Konferenz zur Nachhaltigkeit der Mode- und Textilbranche einen ambitionierten fachlichen Dialog. Und die Frankfurt Fashion Lounge und der FRANKfurtstyleaward schafften es sogar, ein bisschen Fashion-Fieber in die Innenstadt zu bringen – unterstützt von der Wirtschaftsinitiative. 

Er mutete wie ein Zebrastreifen an. Der rund 20 Meter lange Catwalk, der sich zwischen Alter Oper und dem Hotel Sofitel erstreckte, bildete das Herzstück der Frankfurt Fashion Lounge. An zwei Tagen durften jeweils 100 Gäste an der frischen Luft entlang des Laufstegs Platz nehmen. Das Ziel: die Fashion Week in die Innenstadt und zu den Menschen bringen und regionalen Designern eine Bühne bieten. Auf die Beine gestellt hatte das Ganze eine engagierte Frankfurter Unternehmerin. Sevinc Yerli ist seit über 20 Jahren in der Modebranche tätig, führt ihr eigenes Label Chili Bang Bang und betreibt nebenbei noch eine Charity-Plattform. Sie schaffte es, das regionale Modenetzwerk in FrankfurtRheinMain zu aktivieren und zu bündeln. Die Agentur East West Models steuerte 70 Models bei, die Famous Face Academy 30 Make-up Artists. Backstage sorgten insgesamt rund 120 Personen dafür, dass die Entwürfe von Samuel Gärtner, Marée Haute, MauMar, Cashmere Victim / Candygarden und vielen weiteren regionalen Designgrößen auf dem Runway glänzen konnten. Nicht immer spielte das Wetter mit, doch der Partner Sofitel Frankfurt Opera bot Corona-gerechte Ausweichmöglichkeiten.

Frankfurt Fashion Lounge meets FRANKfurtstyleaward

Ein Highlight des Frankfurt Fashion Lounge-Programms: Der FRANKfurtstyleaward fand hier in diesem Jahr eine neue Heimat. Der internationale Nachwuchswettbewerb holt seit 13 Jahren junge Modedesigner aus aller Welt nach FrankfurtRheinMain. Durch die weltweiten Lockdown-Bestimmungen war eine reguläre Durchführung 2021 nicht möglich, deshalb brachten die Macher um die Kronberger Unternehmerin Hannemie Stitz-Krämer ein Best of-Defilee aus den Jahren 2019 und 2020 auf den Freiluft-Runway. Das erst 14-jährige serbische Design-Talent Tara Katarina Cirkovic begeisterte zudem mit ihrer „Butterfly"-Kollektion. „Die Fashion Week setzt Frankfurt gerade endgültig auf die Landkarte der internationalen Modewelt – die Vorarbeit hat der FRANKfurtstyleaward geleistet. Bereits zum siebten Mal unterstützen wir den Wettbewerb, nun erstmalig die Fashion Lounge. Wir sind überzeugt davon, dass die Modebranche hervorragend zu unserer internationalen und kreativen Region passt", so Wirtschaftsinitiative-Geschäftsführer Jörg Schaub, der wie der Frankfurter Oberbürgermeister Peter Feldmann und der Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Frankfurt Oliver Schwebel die Gäste am Catwalk begrüßte. „FrankfurtRheinMain kann Fashion. Wichtig ist, dass wir den Rückenwind aus dieser Ausnahme-Fashion Week mitnehmen und die Entwicklung in der Nach-Corona-Zeit konsequent vorantreiben. Hier liegt eine echte Chance für die Region!"

Nachhaltigkeit ist das Thema der Stunde

Messeseitig füllte die erste Frankfurt Fashion Week digitale Räume, nicht große Hallen. Der Aufschlag des internationalen Modezirkus ist pandemiebedingt auf das kommende Jahr verschoben. Doch die Online-Premiere ist gelungen: Das Fashion Week Studio machte sich mit dem Titel „Reform the Future" auf den Weg, in der Branche eine breite internationale Debatte anzustoßen und Akzente zu setzen – ein B2B-Antritt, der zu FrankfurtRheinMain passt. Der ambitionierte Anspruch ist kein geringerer, als „das Davos der Mode- und Textilbranche" zu werden, betonte Messegeschäftsführer Detlef Braun. So eröffnete EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen die internationale Konferenz „The New European Bauhaus – Werkstatt der Zukunft", bei der es um Nachhaltigkeit, Inklusion, Design, Handwerk und Digitalisierung ging. Eine Panel-Diskussion widmete sich dem Thema Diversität. Und die „SDG Summit" fokussierte den Umweltschutz.

Vom 17. bis 21. Januar 2022 steht dann die nächste Frankfurt Fashion Week auf dem Plan. Die Hoffnung lebt, dass sie unter quasi-normalen Voraussetzungen stattfinden und ihr Potenzial für Stadt und Region voll entfalten kann.

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