Podiumsdiskussion im Frankfurter Thurn und Taxis Palais
Die dichten infrastrukturellen, wirtschaftlichen und wissenschaftlichen Netzwerke sind es, welche die urbanen Standorte für moderne Industrien besonders attraktiv machen. Daher ist deren Zukunft im Hochtechnologieland Deutschland und der Metropolregion FrankfurtRheinMain vorerst nicht gefährdet. So lautet das Fazit einer hochkarätig besetzten Diskussionsrunde, welche auf Einladung der Siemens AG und der Wirtschaftsinitiative das Thema aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchtete.
Peter Herweck, Chefstratege der Siemens AG, wies in seinem einleitenden Vortrag auf die weltweite Konkurrenz der Industriestandorte hin, in der sich auch die hiesige Region beweisen müsse. Deutschlands Spitzenposition bei der Industrieproduktion sei vor allem den intelligenteren Fertigungsprozessen zu verdanken. Die Technologiesprünge der letzten Jahre würden weitere Produktivitätszuwächse ermöglichen. Siemens arbeite zudem an innovativen Technologien, welche bei Infrastruktur, Verkehr oder Energieerzeugung, zukunftsfähige Lösungen für die ständig wachsenden Metropolen ermöglichen.
In der anschließenden Podiums-Diskussion unter der fachkundigen Moderation von Manfred Köhler, dem Leiter des Wirtschaftsressorts der F.A.Z. Rhein-Main-Zeitung, bestätigte Dr. Heinz Riederer, Geschäftsführer der Sanofi-Aventis Deutschland GmbH, die hohe Bedeutung des Standortes FrankfurtRheinMain für sein Unternehmen. Besonders wertvoll aus seiner Perspektive: die bereits lange gewachsenen Netzwerke, wie beispielsweise Kooperationen mit den wissenschaftlichen Einrichtungen vor Ort. Diese seien bei der Fertigung komplexer Produkte nur schwer zu ersetzen oder andernorts zu kopieren. An der Verdichtung dieser Netzwerke weiter zu arbeiten, lautete auch das Plädoyer von Carsten Kratz, dem Vorsitzenden des Management-Teams Deutschland der Boston Consulting Group GmbH. Die Initiative „House of Pharma" treibt diese Entwicklung in der Region voran und wurde als gutes Beispiel mehrfach genannt. Tarek Al-Wazir, der Landes- und Fraktionsvorsitzenden von Bündnis 90/Die Grünen, bekannte sich auf dem Podium ausgesprochen deutlich zum Industriestandort Hessen. Seiner Partei liege vor allem die Förderung und Entwicklung neuer Umwelttechnologien am Herzen.
In ihrer Begrüßung hatten Professor Dr. Wilhelm Bender von der Wirtschaftsinitiative und Dr. Michael Kassner, Leiter der Region Mitte der Siemens AG, auf die international zu beobachtende Renaissance der Industrie im Rahmen der Wirtschaftskrise hingewiesen. Positiv hervorgehoben wurden die bestehenden regionalen Initiativen wie das vom Wirtschaftsministerium angestoßene „Leitbild zum Industriestandort Hessen" oder der „Masterplan Industrie" der Stadt Frankfurt.