Startups 07.03.2018

Start-up-Region FrankfurtRheinMain: Hochschulnetz geht an den Start

17 Hochschulen bündeln ihre Angebote für Unternehmensgründer auf einer Plattform

Wo finden junge Unternehmer Unterstützung und Starthilfe für den Aufbau ihres Business? Naturgemäß im Hochschulumfeld, denn rund 80 Prozent haben einen akademischen Abschluss im Gepäck. Was sie dabei nicht gebrauchen können, ist die langwierige Suche nach den richtigen Ansprechpartnern und für sie passenden Angeboten. Genau hier setzt das Start-up-Hochschulnetz FrankfurtRheinMain an. Mehr als die Hälfte der in der Region ansässigen Hochschulen bündelt nun in einem zentralen Internet-Portal die vorhandenen Kompetenzen bei der Beratung, Betreuung und Begleitung von Start-ups. Angestoßen hat dieses Zusammenrücken die Initiative Wissensregion (WiR), zu deren drei zentralen Projektpartnern die Wirtschaftsinitiative gehört. Organisiert wird die Online-Plattform von einem engagierten Gründer, der die Bedürfnisse und Nöte von Start-ups aus eigener Anschauung bestens kennt. Das gemeinsame Ziel aller Beteiligten: die bereits guten Rahmenbedingungen in der Region sichtbar machen und das Start-up-Ökosystem und damit den Wirtschafts- und Wissensstandort FrankfurtRheinMain gemeinsam weiter stärken.

Ab sofort können sich gründungsinteressierte Studierende und Start-ups – egal ob in der frühen Aufbauphase oder bereits auf Wachstumskurs – an zentraler Stelle informieren, welche Hochschul-Services in FrankfurtRheinMain ihnen konkret zur Verfügung stehen. Unter www.rhein-main-startups.com/hochschulnetz haben 17 Hochschulen ihre Angebote zusammengetragen. Dazu zählen Inkubatoren und Acceleratoren, Förderprogrammberatung, Kooperationsangebote mit externen Partnern, Wettbewerbe und Gründerpreise und vieles mehr. Im Mittelpunkt steht dabei auch die interdisziplinäre Zusammenarbeit, da rund 75 Prozent der Start-ups von gemischten Teams geführt werden.

Online-Portal schließt Informationslücke

Auf Einladung der Goethe-Universität Frankfurt trafen sich Anfang März die Initiatoren und Macher des deutschlandweit beispielgebenden Hochschulnetzes auf dem Uni-Campus Westend, um die neue Online-Präsenz vorzustellen. Für die Initiative Wissensregion bekräftigten Rouven Kötter, frisch gewählter Erster Beigeordneter im Regionalverband FrankfurtRheinMain, Detlev Osterloh, Geschäftsführer der IHK Frankfurt, sowie Wirtschaftsinitiative-Geschäftsführerin Annegret Reinhardt-Lehmann die Notwendigkeit, in der Start-up-Förderung an einem Strang zu ziehen und ein gründerfreundliches Klima zu schaffen. Kötter sieht große Chancen für FrankfurtRheinMain: „Die gesamte Region kann viel gewinnen." Für die IHK ist es wichtig, Strukturen zu schaffen, die die Kontaktanbahnung zwischen innovativen und agilen Start-ups und etablierten Unternehmen erleichtern. „Gestandene Unternehmen und Start-ups können viel voneinander lernen und gleichermaßen von einer Kooperation profitieren", so Osterloh. „Wir engagieren uns in der Wirtschaftsinitiative seit langem für eine Bündelung der Kompetenzen in der Region – so auch für das Start-up-Hochschulnetz. Was nun fehlt, ist eine gemeinsame Vermarktung, um im Wettbewerb der Metropolregionen als Start-up-Region wahrgenommen zu werden", appellierte Annegret Reinhardt-Lehmann an alle wichtigen Stakeholder.

Den Aufbau und Betrieb der Seite www.rhein-main-startups.com verantwortet Paul Herwarth von Bittenfeld. Der Wiesbadener Start-up-Geschäftsführer und Partner im Softwareunternehmen //SEIBERT / MEDIA hatte das Portal 2011 ins Leben gerufen, als er selbst auf der Suche nach Informationen auf regionaler Ebene war – und diese nicht fand. Das Hochschulnetz findet hier eine ideale Einbettung und Anbindung. Dafür sorgen eine zentrale Angebots- sowie Kartenübersicht und spezifische Hochschul-News.

Stellvertretend für die 17 beteiligten Hochschulen präsentierten die Präsidentinnen der Goethe-Universität Frankfurt sowie der Provadis Hochschule, Prof. Dr. Birgitta Wolff und Prof. Dr. Eva Schwinghammer, gemeinsam mit Prof. Dr. Frank E.P. Dievernich, Präsident der Frankfurt University of Applied Sciences, die Besonderheiten des neu geknüpften Hochschulnetzes. „Die Bedingungen für Start-ups sind in der Region schon gut, aber noch nicht sehr gut. Das wollen wir mit vereinten Kräften ändern", so Prof. Wolff, die mit dem „Goethe-Unibator" ein sehr erfolgreiches Förderinstrument vorweisen kann. Im nächsten Schritt wollen die Hochschulen sich jetzt vor allem darum kümmern, echte hochschulübergreifende Angebote zu generieren. Der Think Tank der Initiative Wissensregion wird die Start-up-Thematik ebenfalls weitertreiben und plant die Veranstaltungsreihe „Startups meet Corporates".

Zehn Jahre „WiR" für FrankfurtRheinMain

Mit der Unterzeichnung der „Wissenserklärung" bekannten sich 2008 rund 370 führende Repräsentanten aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft zur Wissensregion FrankfurtRheinMain. Seither ist das Netzwerk stetig gewachsen. Bis heute sind über 1.000 Experten aus Ministerien, Hochschulen, Forschungsinstituten, Unternehmen, Kammern, Verbänden und Organisationen eingebunden. Zu den Hauptaufgaben der Initiative Wissensregion gehört die kontinuierliche Standortbestimmung und das Sammeln von Benchmark-Daten, ebenso die kommunikative Profilschärfung der Wissensregion FrankfurtRheinMain und die Benennung klarer Handlungsimpulse für Entscheider. Zuletzt hatte sie den „Wissensatlas 2018" veröffentlicht.

Mehr unter:
www.rhein-main-startups.com/hochschulnetz

Fotos © RHEIN-MAIN STARTUPS

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