Events 16.11.2017

9. Deutsches Wirtschaftsforum: Wie verteidigen wir unsere Demokratie und Wirtschaftsordnung?

Cybersecurity, Gesundheit 4.0 – und Werte im Wandel

Welche Herausforderungen werden der Brexit und der zunehmende Protektionismus für Deutschland und die EU mit sich bringen? Wie können sich deutsche Unternehmen weiterhin auf den Weltmärkten behaupten? Wie meistern wir die digitale Transformation in Gesellschaft und Arbeitswelt? Und schließlich: Wie verteidigen wir dabei unsere Demokratie und Wirtschaftsordnung? Das Deutsche Wirtschaftsforum scheute sich auch bei der neunten Auflage nicht, die ganz großen Fragen unserer Zeit zu stellen. Zur Antwort- und Lösungssuche waren wieder zahlreiche hochkarätige Experten in die ehrwürdige Frankfurter Paulskirche gekommen – in gewohnt überraschender Abmischung. So etwa der russische IT-Unternehmer und Anti-Virus-Spezialist Eugene Kaspersky, Merck-CEO Dr. Stefan Oschmann und die Filmproduzenten Oliver Berben und Prof. Nico Hofmann.

Die Paulskirche hat in ihrer bewegten Geschichte schon viel gesehen und gehört. Als Wiege der deutschen Demokratie ist sie nicht zufällig immer wieder Schauplatz richtungsweisender und zukunftsträchtiger Veranstaltungen. Dazu gehört auch das Deutsche Wirtschaftsforum. In den vergangenen Jahren hat sich das Entscheider-Event als Treffpunkt etabliert, der die erste Ebene der deutschen Wirtschaft und Politik zusammenführt und zudem die Außensicht internationaler Top-Experten einbringt.

Zukunfts-Talk in der Herzkammer der Region FrankfurtRheinMain

In verschiedenen Sessions und One-on-Ones ging es gemeinsam mit rund 800 Gästen ans Eingemachte. Den Auftakt gestaltete Verhandlungsexperte Matthias Schranner, der nicht nur den Stand der „Jamaika"-Sondierungen auf dem Weg zur Regierungskoalition unter die Lupe nahm, sondern auch verriet, wie auf der weltpolitischen Bühne mit Charakteren à la Trump, Putin oder Erdogan umzugehen sei. Besonders spannend: das anschließende Panel zur Cybersecurity. Neben dem Hacker und Amnesty International-Aktivisten Claudio Guarnieri (alias nex) nahmen noch ein NATO-Vertreter und ein russischer Investigativ-Journalist auf dem Podium Platz. Dazu gesellte sich im Einzelgespräch der bekannte russische Unternehmer Eugene Kaspersky, der seine Ausbildung noch beim Geheimdienst KGB erhalten hatte und heute mit seinen IT-Sicherheitslösungen international erfolgreich ist. „Jeden Tag werden rund 300.000 neue Virus- oder Malware-Definitionen entdeckt. Ich bin erstaunt, dass wir noch leben", so seine durchaus ernst gemeinte und entsprechend beunruhigende Einschätzung zur Sicherheit kritischer Infrastrukturen.

Weiter ging es mit Diskussionen über die Zukunft der Arbeit und den spürbaren Wertewandel. Von der jungen Berliner Digital-Agentur-Gründerin über den Chef der Koelnmesse bis zum Schokoladenfabrikanten Alfred Theodor Ritter reichte hier das Teilnehmerspektrum. Dr. Stefan Oschmann, CEO des Darmstädter Pharmakonzerns Merck, sprach in der Folge ausführlich über das Schlagwort Gesundheit 4.0 und wie Gentherapie und „Deep Data" derzeit die Medizin und insbesondere die Krebsforschung revolutionieren. Rainer Schaller, der Gründer der Fitness-Studio-Kette McFIT, berichtete darüber hinaus, wie sein Unternehmen auf weltweiten Wachstumskurs geht. Zum Abschluss formulierte das kreativste Panel des Nachmittags, dem unter anderem die Filmproduzenten Oliver Berben und Prof. Nico Hofmann angehörten: „Science Fiction is now." Beide sind sich sicher, dass Filme und TV-Serien Zukunftstreiber für die deutsche Wirtschaft sein können, wenn sich denn die Finanzierungsspielräume hierzulande verbessern.

Zum wiederholten Male fungierte die Wirtschaftsinitiative FrankfurtRheinMain als Netzwerkpartner des Deutschen Wirtschaftsforums und bot ihren Mitgliedern exklusive Teilnahmemöglichkeiten. Veranstaltet wird das erfolgreiche Dialogformat von Convent Kongresse. Das in Frankfurt ansässige Unternehmen gehört zur ZEIT-Verlagsgruppe und ist seinerseits langjähriges Mitglied unseres Unternehmernetzwerks.

Fotos © Andreas Henn

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