Gründerzentrum, Anlaufstelle, Accelerator
Die FinTech-Community hat in FrankfurtRheinMain jetzt eine zentrale Adresse. Ende November öffnete das „TechQuartier" im Hochhaus Pollux an der Frankfurter Messe seine Türen. Ziel ist es, die Region als innovativen Standort für IT-getriebene Start-ups im Finanzsektor zu positionieren und zu profilieren. Was bisher zu kurz kam.
„Das war ein längst überfälliger Schritt", kommentiert der Vorstandsvorsitzende der Wirtschaftsinitiative FrankfurtRheinMain Prof. Dr. Wilhelm Bender die Entwicklungen rund um das neue Frankfurter FinTech-Zentrum. „Die Digitalisierung hat alle Arbeits- und Lebensbereiche erfasst – die Finanzwirtschaft im Besonderen. Gerade für den wichtigsten kontinentaleuropäischen Finanzplatz ist es unerlässlich, sich hier maximal zukunftsorientiert aufzustellen." In der Wirtschaftsinitiative hoffe man in diesem Zusammenhang auch auf einen Schub für die Gründungs- und Investmentkultur in der Region, so Prof. Bender. In Berlin wurden im letzten Jahr rund 2,2 Milliarden Venture Capital eingesetzt, in ganz Hessen nur 22 Millionen.
Eine Etage, 120 Arbeitsplätze, 1.800 Quadratmeter Platz, moderne Einrichtung und eine Kaffeebar in Apfelweinkneipen-Anmutung: So präsentiert sich das „TechQuartier", um bei nationalen und internationalen Start-ups zu punkten. Das hat bislang gut geklappt. Bereits zum Start übertraf die Nachfrage das Angebot deutlich. Eine Erweiterung ist für März geplant ist – dann soll eine zweite Pollux-Etage hinzukommen.
„Das TechQuartier ist ein wunderbares Beispiel für die erfolgreiche Initiierung und Umsetzung dringender Projekte. Nicht einmal ein Jahr hat es gedauert, bis aus der Idee Wirklichkeit wurde", lobt Prof. Bender die konzertierten Bemühungen des Finanzplatzes Frankfurt und der hessischen Landesregierung. Im Dezember 2015 hatte das hessische Wirtschaftsministerium dazu aufgerufen, Konzepte für ein FinTech-Zentrum einzureichen, im Januar waren acht Konzepte präsentiert worden. Herausgekommen ist ein „Best-of": Geburtshelfer für neue Ideen, Beschleuniger für konzipierte Geschäftsmodelle, Mini-Repräsentanz für etablierte Unternehmen, Plattform für den Austausch.
Wie wichtig FinTechs im Prozess der Digitalisierung sind, haben inzwischen die meisten Banken und Finanzdienstleister erkannt. Anders als die Großkonzerne sind sie meist agiler, schneller im Time-to-Market und auf die Bedürfnisse der Kunden fokussiert. Mit der Deutschen Bank, Commerzbank, DZ BANK, Helaba, ING-DiBa und der Deutschen Börse stehen denn auch sechs Hauptsponsoren aus der Wirtschaft hinter dem „TechQuartier" und steuern jedes Jahr 100.000 Euro bei. Im Gegenzug kommen die Unternehmen schnell und direkt mit den Start-ups in Kontakt.