Meinung 01.11.2014

Angemerkt von Prof. Dr. Mathias Müller

Elf „Europäische Metropolregionen“ gibt es offiziell in Deutschland. Was charakterisiert sie? Was haben sie gemeinsam? Es ist ihre internationale Bedeutung und die wichtige Rolle, die sie als Motor der sozialen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Entwicklung des Landes spielen. In unserer Metropolregion sind diese Attribute womöglich sogar noch deutlicher ausgeprägt als in manch anderer. Und doch ist FrankfurtRheinMain als einzige Metropolregion nicht in ihrer Gesamtheit verfasst. Während etwa die Kollegen aus Rhein-Neckar bereits emsig Fördermittel aus Berlin und Brüssel einwerben, existiert bei uns nicht einmal eine Stelle, die das Mandat zur Antragstellung für FrankfurtRheinMain hätte. Man lässt sich Zeit in der Region.

Aktuell keimt jedoch Hoffnung auf – die Politik hat das Thema wieder auf ihrem Radar. Anfang September lud der Frankfurter Oberbürgermeister die Landräte und Kollegen der umliegenden Städte in den Römer, um künftige Kooperationsfelder auszuloten. Selten war die Bereitschaft so hoch, innerhalb der Region aufeinander zuzugehen. Und selbst das Tabuthema „Verfasstheit“ gewann hier wieder politische Salonfähigkeit. Die geplante Regionalkonferenz im Frühjahr des kommenden Jahres wird ein wichtiger Meilenstein auf diesem Weg sein.

Der Deutsche Olympische Sportbund hat kürzlich entschieden, sich für die Austragung der Olympischen Spiele 2024 bzw. 2028 zu bewerben – mit den Austragungsorten Berlin oder Hamburg. Ich würde mir sehr wünschen, dass die Metropolregion FrankfurtRheinMain – wenngleich auf kleinerer und nichtolympischer Flamme – bis dahin gemeinsam die Zukunftsvision verwirklicht, die Herr Dr. Kassner uns in diesem Newsletter eindrücklich schildert.

Prof. Dr. Mathias Müller ist Präsident der IHK Frankfurt und Stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Wirtschaftsinitiative FrankfurtRheinMain.

 

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