Meinung 01.04.2014

Angemerkt von Tilman Wittershagen

2014 ist ein wichtiges Jahr für die Zukunft des Finanzplatzes. Frankfurt wächst in seiner Bedeutung als Finanzzentrum in Europa. Richtete die Finanzkrise mehr denn je die Scheinwerfer auf die hier ansässige Europäische Zentralbank (EZB), so wird dies durch die Schaffung einer einheitlichen Bankenaufsicht unter dem Dach der EZB noch verstärkt. Bereits 2011 war die Ansiedlung der Europäischen Versicherungsaufsicht (EIOPA) in Frankfurt gelungen. Auch der Europäische Ausschuss für Systemrisiken (ESRB) hat seinen Sitz bei der EZB. Dass Frankfurt nun auch noch erster Handelsplatz der chinesischen Währung Renminbi außerhalb Chinas wird, bedeutet einen weiteren nicht zu unterschätzenden Schub für den Finanzplatz.

Die Stadt des Euro avanciert somit endgültig zur Stadt der internationalen Geld und Bankenpolitik und unbestrittenen Aufsichtsmetropole. Sichtbar markiert dies auch der für die zweite Jahreshälfte geplante Umzug der EZB in den Neubau im Frankfurter Ostend. Etwas abseits der anderen Bankentürme und doch in Schlagdistanz, auf stabilem Fundament und mit entsprechender Höhe ausgestattet prägt der EZB-Neubau bereits heute das Stadtbild und ist auf dem Weg zu einem neuen symbolträchtigen Wahrzeichen. Immer deutlicher zeigt sich zudem die gestalterische Kraft des Finanzplatzes als Impulsgeber für Struktur und Regelungsthemen im weltweiten Bankensektor, nicht zuletzt durch die wachsende Bedeutung der Kompetenzen am House of Finance.

Die Profilschärfung des Finanzplatzes Frankfurt ist eine große Chance, im internationalen Standortwettbewerb zu punkten. Nicht zuletzt geht sie auch mit der Schaffung neuer Arbeitsplätze einher. Möglichen Risiken durch die aktuellen steuerlichen Regulierungsvorhaben sollten Politik und Finanzmarktakteure mit Augenmaß, Ruhe und dem Willen zu übergreifenden Regelungen begegnen. Dann wird der Finanzplatz Frankfurt seine führende Position in Kontinentaleuropa behalten und weiter ausbauen. 

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