Souveräne AI-Infrastruktur im Fokus
5.000+ Besucher, 2.000+ Unternehmen, 200+ Speaker, 50+ Partner, 20+ Satellite Events in der gesamten Stadt und ein großer Ausstellungsbereich: Die AI Week Frankfurt toppte in ihrer dritten Ausgabe alles Dagewesene und war auch für die Wirtschaftsinitiative etwas Besonderes. Zum ersten Mal zeigte sich unser Netzwerk in der AI-Community mit einer eigenen Standpräsenz, stellte mit den Partnern Polarise und NVIDIA die „Souveräne AI Factory FrankfurtRheinMain“ vor – und war damit mittendrin im Thema der Stunde, das auch der neue Bundesdigitalminister Dr. Karsten Wildberger in seiner Keynote stresste: Eine souveräne AI-Infrastruktur ist ein zukunftskritischer Standortfaktor für Europa, Deutschland und die Metropolregion!
Am Scheideweg
Künstliche Intelligenz (KI / AI) wird die Wirtschafts-, Lebens- und Arbeitswelt grundlegend verändern. Da sind sich Business und Politik einig. Wie diese fundamentale Transformation gestaltet werden kann und soll, das wird jetzt überall heiß diskutiert. Denn die Zeit drängt, der Vormarsch der neuen Technologie verläuft rasant und exponentiell.
„Das ist nicht nur ein weiterer Digitalisierungsschritt – wir befinden uns an einem historischen Scheideweg. Die Maschinen übertreffen uns, wir gehen in ein neues Zeitalter. Deutschland und Europa können es sich nicht leisten, hier nur zuzuschauen“, sagte der Bundesdigitalminister und ehemalige Top-Manager. „Wer in der KI führend sein will, braucht mehr Vertrauen in Innovation, mehr Speed in der Umsetzung, eine intelligente Regulierung – und eine enorme Rechenleistung. Digitale Souveränität bedeutet, die Zukunft zu gestalten“, so Dr. Wildberger weiter.
Top-Speaker-Lineup, spannendes Programm
Nicht nur der Auftritt des Bundesdigitalministers zeigte: Die Augen sind im Thema Künstliche Intelligenz auf die Metropolregion FrankfurtRheinMain gerichtet und die AI Week Frankfurt hat sich binnen drei Jahren zu einem echten „Must“ entwickelt. Das Who‘s who der Tech- und Business-Szene – darunter zahlreiche Wirtschaftsinitiative-Mitglieder – gab sich die Klinke in die Hand und lud in Keynotes, Panels, Workshops, Labs und C-Level Roundtables sowie in der Expo Area zum intensiven Dialog ein. Von Microsoft, HP, NVIDIA, Meta, Open AI, Google und Black Forest Labs über Fraport, Condor, DekaBank, Commerzbank, Helaba, ING Deutschland, Berenberg und Bankhaus Metzler bis Merck, Bayer, Boehringer Ingelheim und Zalando.
Aber auch der hessische Wirtschaftsstaatssekretär Umut Sönmez, der Lead Economist der Europäischen Zentralbank Maximilian Freier und Vertreter der AI-Ökosysteme Paris, Dubai und Silicon Valley beteiligten sich am Austausch. Damit kamen die Organisatorinnen und Organisatoren der AI Week ihrer Vision ein gutes Stück näher. „Wir wollen eine globale Bühne für Künstliche Intelligenz schaffen – verwurzelt in FrankfurtRheinMain, verbunden mit der Welt“, so Sebastian Heinz, Gründer und CEO des AI Hub FrankfurtRheinMain, der auch Mitglied der Wirtschaftsinitiative ist.
AI Factory FrankfurtRheinMain stellt sich vor
„AI ist ein Team-Sport. Und große Innovationen gelingen nur gemeinsam“: Das war auf der AI Week Common Sense. Doch gleichzeitig steigt angesichts der zunehmenden geopolitischen Verwerfungen auch das Bewusstsein, dass AI-Technologie zukunftskritisch für Nationen wie Regionen ist. Und dass nur eine souveräne Infrastruktur in Europa die notwendige Datensicherheit bieten kann.
Entsprechend groß war der Zulauf bei den Informationsangeboten der AI Factory FrankfurtRheinMain – in Gesprächen am Stand und in mehreren Panels sowie Workshops. Das Projekt, das die Wirtschaftsinitiative aus dem Kreis ihrer rund 150 Mitglieder gemeinsam mit Polarise, NVIDIA und weiteren Partnern vorantreibt, soll noch in diesem Jahr mit einem Show-Room an den Start gehen. Laut Andreas Lukic, Managing Director der Projektgesellschaft AI Factory Management, wird im neuen Jahr dann erste Compute-Leistung in Form von kompakten „AI PODs“ zur Verfügung stehen, die sukzessive erweitert und zu einem AI Excellence Center ausgebaut werden sollen. Das Besondere: „Wir wählen einen Brownfield-Approach. Das heißt: Wir bauen kein Data Center neu, sondern gehen dahin, wo es schon Infrastruktur gibt. Das macht unsere PODs zu Speedboats“, berichtete Thimo Groneberg, Chief Commercial Officer des Betreibers und technischen Ausstatters Polarise. NVIDIA liefert als „Erfinder“ der für AI zwingend notwendigen GPU-Chips die Accelerated Computing-Plattform. Neben einer eigenbetriebenen On-Premise-Lösung oder einer Public Cloud hätten Unternehmen mit einer regionalen AI Factory nun eine dritte Möglichkeit, die in Sachen Datensouveränität und Datensicherheit neue Maßstäbe setze, so Dr. Jochen Papenbrock, EMEA Head of Financial Technology bei NVIDIA.
„Unsere Region braucht eine souveräne AI-Infrastruktur ‚made in FRM‘. Dies ist eine strategische Weichenstellung für unseren Wirtschaftsstandort. Das Momentum ist jetzt da“, betonte Wirtschaftsinitiative-Geschäftsführer Jörg Schaub. „Vielleicht werden wir in 20 Jahren feststellen, dass die AI Factory eine ähnliche infrastrukturelle Bedeutung für FrankfurtRheinMain hat wie der Flughafen.“
Nach der AI Week ist vor der AI Week
Die AI Week Frankfurt 2025 fand in der letzten Oktoberwoche im THE SQUAIRE am Frankfurter Flughafen statt. Neben einem Opening-Event gab es einen Cross-Industry Day, einen Pharma Day sowie einen Finance Day. Der letzte Tag trug die AI Week erstmalig in der Breite in die Stadt. Unter der Federführung der Wirtschaftsförderung Frankfurt konnten interessierte Unternehmen ein eigenes Satellite Event hosten.
Die Planungen für 2026 sind bereits angelaufen. Im nächsten Jahr soll die Event-Woche noch größer und internationaler werden.