Keynote von GIZ-Bereichsleiter Matthias Giegerich
Die Wirtschaftsinitiative FrankfurtRheinMain bleibt auch 2024 auf Kurs. Das hat das Vorstandsteam des führenden Business-Netzwerks der Region bei der aktuellen Mitgliederversammlung bestätigt. Die geopolitischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Herausforderungen unserer Zeit sorgen für anhaltende Belastungen, machen die regionale Zusammenarbeit aber umso wichtiger, so der Vorstandsvorsitzende Michael Müller. Das belege die stabile Mitgliederentwicklung und das ungebrochene Commitment und Engagement der Mitglieder. Eine große Chance für die Region sieht Müller in der Auszeichnung von FrankfurtRheinMain als World Design Capital 2026. Die Unternehmen seien hier gefragt, sich unter dem Motto „Design for Democracy. Atmospheres for a better Life“ aktiv einzubringen. Dafür müsse die Wirtschaft aber frühzeitig einbezogen werden. Zum Abschluss warf Gastredner Matthias Giegerich, Bereichsleiter bei der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ GmbH), in seiner Keynote einen globalen Blick auf die aktuellen Polykrisen und das Engagement Deutschlands in der internationalen Zusammenarbeit. Das Fazit des Abends: Zusammenarbeiten, zusammenwirken, zusammenhalten ist der gesellschaftliche Klebstoff in bewegten Zeiten – auf allen Ebenen.
141 Mitglieder zählen derzeit zur Wirtschaftsinitiative – vom internationalen Großkonzern bis zum Startup. Nachdem der Unternehmenszusammenschluss während der Pandemie einen Zuwachssprung von 14 Prozent verzeichnet hatte, lässt sich seither eine kontinuierlich stabile Mitgliederentwicklung beobachten – trotz der aktuellen Unsicherheiten in vielen Themenfeldern. „Vielen Dank, dass Sie unser Netzwerk mit so viel Engagement tragen und schätzen“, wandte sich Michael Müller an die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in der Zentrale der Frankfurter Sparkasse an der Neuen Mainzer Straße. „Als Schrittmacher, Brückenbauer und Dialogplattform werden wir unsere Mitglieder auch in Zukunft nachhaltig unterstützen und die Metropolregion FrankfurtRheinMain voranbringen.“
Positiv-Beispiele AMLA und WDC
In seinem Vorstandsbericht erläuterte Müller, die Projekte und Events der Wirtschaftsinitiative seien 2024 wieder vollständig „back on track“ und liefen auf Hochtouren, die Nach-Corona-Phase könne somit als final abgeschlossen gelten. „Aber nach der Krise ist vor der Krise ist mitten in der Krise. Die globalen Effekte kommen auch hier in FrankfurtRheinMain an, zum Beispiel im Immobilienmarkt oder in der Industrie. Doch die großen Stärken unserer Metropolregion sind die breite Aufstellung und internationale Verflechtung – das bleibt unser Garant für die Zukunft“, so Müller weiter.
Umso wichtiger sei gerade jetzt die regionale Zusammenarbeit. Erst kürzlich habe sich gezeigt, wie erfolgreich die Metropolregion sein könne – wenn sie an einem Strang ziehe. Die Ansiedlung der neuen EU-Anti-Geldwäsche-Behörde AMLA und der Gewinn des Titels World Design Capital (WDC) 2026 können hier als hervorragende Positiv-Beispiele dienen. „FrankfurtRheinMain wird ein Jahr lang die Design-Hauptstadt der Welt sein. Eine großartige Chance, sich national wie international zu präsentieren“, ist Müller überzeugt. „Design for Democracy. Atmospheres for a better Life“ wird das Motto während des Aktionszeitraums lauten – sehr passend für die Wiege der deutschen Demokratie und die bundesweit internationalste Region. „Demokratie lebt davon, dass wir sie gestalten. Hier sind auch die Unternehmen gefragt. In Zeiten, in denen unser Lebens- und Gesellschaftsmodell zahlreiche Angriffe erfährt, können wir die Verantwortung nicht nur auf die Politik abwälzen. Aber: Die Wirtschaft muss frühzeitig und aktiv eingebunden werden, das gilt insbesondere auch für das WDC-Projekt“, appellierte Müller.
Startups, AI, Zukunft und mehr: Prall gefüllter Kalender 2024
Welche inhaltlichen Akzente die Wirtschaftsinitiative 2024 setzt, stellten Annegret Reinhardt-Lehmann und Jörg Schaub im anschließenden Bericht der Geschäftsführung vor. Die Förderung der Startup-Plattform „STATION“ sowie die Durchführung des Startup-Mentoring-Programms „Boozt your Business“ gehören nach wie vor zum Portfolio, ebenso der Themenschwerpunkt People / Transformation / Innovation / Zukunftsfähigkeit. In diesem Kontext führt die Wirtschaftsinitiative gemeinsam mit den Mitgliedern COPETRI und F.A.Z. die 2023 ins Leben gerufene Veranstaltungsreihe „FRANKFURT FUTURE TALKS“ fort. 2024 geht es in insgesamt vier Ausgaben unter anderem um Female Leadership, AI-Recruiting oder Innovationskultur. Für das Flaggschiff-Format „Wirtschaftsgespräche am Main“ stehen aktuell bereits drei hochkarätige Speaker auf dem Plan: Heraeus-Chef Jan Rinnert sowie Thomas Heim, CEO von Viessmann Climate Solutions, werden im Mai und Juli zu Gast sein. Für Ende August hat Bundesverkehrsminister Dr. Volker Wissing sein Kommen zugesagt. Zudem engagiert sich die Wirtschaftsinitiative im Thema Künstliche Intelligenz (Artificial Intelligence / AI) und treibt gemeinsam mit Partnern wie dem AI Hub FrankfurtRheinMain die Bildung eines AI-Ökosystems voran. Drüber hinaus sind zahlreiche weitere Partner-Events und Kooperationen geplant, die Netzwerkbegegnungen ermöglichen und das Profil der Metropolregion schärfen. „Der Kalender ist so prall gefüllt wie selten zuvor“, so Reinhardt-Lehmann und Schaub.
Besser zusammen
Den Schlusspunkt des Abends setzte Matthias Giegerich. „Zusammen wirken weltweit“ hatte er seine Keynote überschrieben. Der GIZ-Experte für Entwicklungszusammenarbeit sprach über die aktuellen Polykrisen, die Zunahme der globalen Fragilität im politischen Diskurs, die Kooperation mit der Wirtschaft und vieles mehr. Ein internationaler Blick, der auch für die Metropolregion FrankfurtRheinMain sehr relevant ist und eine rege Diskussion in Gang setzte.
Das Fazit des Abends formulierte der Vorstand der Wirtschaftsinitiative, dem neben Michael Müller auch Ulrich Caspar (Stellvertretender Vorsitzender und Präsident der IHK Frankfurt), Robert Restani (Schatzmeister), Banu Özcan (CEO der First Commercial Bank Ltd. Frankfurt) und Axel Hellmann (Vorstandssprecher der Eintracht Frankfurt Fußball AG) angehören, gemeinschaftlich: Zusammenarbeiten, zusammenwirken, zusammenhalten. Das sei der gesellschaftliche Klebstoff in bewegten Zeiten – auf allen Ebenen.