Mitglieder 25.05.2022

Neumitglied Leverage Experts: Welcome-Interview mit Geschäftsführerin Sandra Happel

„Diversität ist ein entscheidender Faktor – innerhalb von Unternehmen und für die gesamte Region“

Wirtschaftskrisen, Wettbewerbsverzerrungen, technologische Disruptionen, nachlassende Kundennachfrage, neue Umfeldbedingungen, sich summierende finanzielle Verluste – die Liste möglicher Krisen für Unternehmen ist lang. Was tun als Steuermann oder -frau, wenn raues Fahrwasser droht? Am besten Expertinnen und Experten mit an Bord holen, die sich mit den komplexesten und kritischsten Veränderungssituationen auskennen – wie Sandra Happel. Die Deutschland-Geschäftsführerin gewährt Einblicke in den Beratungs- und Implementierungsansatz von Neumitglied Leverage Experts und macht deutlich, wie wichtig Prävention im Transformationsfall ist und warum CEOs Heterogenität und Vielfalt fördern sollten. Herzlich willkommen in der Wirtschaftsinitiative FrankfurtRheinMain!

Frau Happel, was sollte man über Leverage Experts wissen, was zeichnet das Unternehmen aus?

Die Leverage Experts AG (LE) wurde 2012 in Zürich als eigenständige Gruppe interdisziplinärer Experten gegründet. Das erfahrene Team unterstützt Unternehmen bei komplexen und kritischen Herausforderungen mit einer strategischen und ergebnisorientierten Denkweise und einer Leidenschaft für umsetzbare Lösungen.

LE konzentriert sich auf „Situationen des Schnellen Wandels" (SRC), Transformation, Restrukturierung und Turnaround-Management. Das heißt: Wir implementieren Unternehmens- und Wachstumsstrategien, begleiten Unternehmerinnen und Unternehmer in Krisensituationen, leiten (digitale) Transformations- und Restrukturierungsprozesse und sind ein vertrauensvoller Partner für M&A und Unternehmensfinanzierungen.

Mit unseren Kunden, die wir ausschließlich auf Ebene der CEOs, der Aufsichtsräte oder der Inhaber beraten, arbeiten wir auf Augenhöhe. Unsere Stärke ist dabei der systemische Ansatz, denn wir betrachten das Unternehmen ganzheitlich. Unser erstes Ziel ist es, das Management zu stärken. Gemeinsam arbeiten wir die Kernkompetenzen eines Unternehmens heraus, ergründen, was gut funktioniert und ermitteln, an welchen Stellschrauben kurz-, mittel- und langfristig gedreht werden muss, um den Unternehmenswert zu bewahren. Dadurch sichern wir Arbeitsplätze, reduzieren Verluste und holen Investitionen zurück.

Unternehmen so zu transformieren, dass sich das System aus sich selbst heraus erhalten und zukunftssicher wachsen kann – das ist unser Ziel. Und das ist es auch, was LE besonders auszeichnet.

Mit welchen Themen beschäftigen Sie sich derzeit intensiv? Wie verändern sich Kundenwünsche, Märkte und Rahmendbedingungen für Ihr Geschäft?

In Zeiten von Unsicherheit und Krise macht die Führungsmannschaft eines Unternehmens den Unterschied. Genau da setzen wir an, wenn wir die Zusammenarbeit mit einem Unternehmen beginnen.

Häufig kommen Unternehmer erst zu uns, wenn die Situation bereits sehr herausfordernd ist. Daher hat das Thema Prävention bzw. Transformation mit mehr Reaktionszeit besonderen Stellenwert in unserer Beratung. Schnelles Agieren mit einer sehr hohen Ergebnissicherheit ist zwar eine unserer Kernkompetenzen. Allerdings bleibt in bereits sehr angespannten wirtschaftlichen Unternehmenssystemen wenig Zeit und Raum für Diskussion und Unsicherheiten. Oftmals müssen wir hart und klar agieren, um so schnell wie möglich das Unternehmen wieder in ruhigeres Fahrwasser zu bringen. Daher versuchen wir dafür zu sensibilisieren, sich frühzeitig Beratung zu suchen – zum Beispiel sobald sich absehen lässt, dass neue Gesetze oder politische Veränderungen in naher Zukunft Einfluss auf die Geschäftsfelder eines Unternehmens haben werden. So wird es möglich, vorausschauend eine zukunftsfähige Mannschaft zu etablieren, die bereit ist, die eigene Kultur im Unternehmen zu schaffen, indem sie das zukünftige Wachstum definiert.

Die durch die Corona-Pandemie beschleunigte Digitalisierung war eine Herausforderung, an der wir aber auch sehr gewachsen sind. Doch natürlich gibt es bei uns Prozesse, für die ein persönlicher Kontakt unerlässlich ist. Und das wird auch in Zukunft so bleiben.

Was bedeutet „FrankfurtRheinMain" für Ihr Unternehmen – und für Sie ganz persönlich?

Für mich ist FrankfurtRheinMain meine Heimat. Nach verschiedenen Stationen, auch im Ausland, bin ich immer wieder zurückgekehrt. Ich lebe und arbeite gerne hier und schätze die gute Infrastruktur. Dieser Standortvorteil ist auch für unser Unternehmen relevant, das in Zürich und in Mainz zu Hause ist. Es gibt eine große Vielfalt an Unternehmenstypen, von Mittelstand bis Global Player mit einigen Benchmark-Unternehmen – das macht die Metropolregion für uns sehr attraktiv.

Wo ist unsere Region – neben der Infrastruktur – aus Ihrer Sicht stark, wo gibt es Verbesserungsbedarf?

Durch die Digitalisierung hat sich das Arbeitsleben stark verändert, der Standort ist oftmals nicht mehr so relevant. Das ist auch für unsere Region ein Faktor und die hier ansässigen Unternehmen tragen Verantwortung dafür, dass FrankfurtRheinMain gestärkt wird und attraktiv bleibt.

Dabei sehe ich vor allem die heutigen Managerinnen und Manager in der Pflicht. Es ist wichtig, dass es einen Brückenschlag zwischen erfahrenen CEOs und zukünftigen Gestaltern der Branchen gibt. Nur durch Heterogenität bleiben Unternehmen zukunftsfähig. Da hat die Metropolregion FrankfurtRheinMain durch ihre kulturelle Vielfalt großes Potenzial. Die Unternehmen müssen sich aber dafür öffnen – auch wenn Diversität manchmal etwas anstrengender ist und man aus seinem gewohnten Inner Circle etwas heraustreten muss.

Warum Wirtschaftsinitiative? Was erwarten Sie von der Mitgliedschaft in unserem regionalen Unternehmernetzwerk?

Ich schätze den Austausch in einem Netzwerk sehr, dabei vor allem den Austausch zwischen unterschiedlichen Branchen, Altersgruppen, Geschlechtern. Denn genau diese Diversität ist aus meiner Sicht eben ein entscheidender Faktor – innerhalb von Unternehmen und für die gesamte Region. Ein Netzwerk wie die Wirtschaftsinitiative kann diesen Austausch maßgeblich voranbringen und dazu beitragen, dass ein echtes Interesse an Diversität entsteht und ein Bewusstsein für die damit einhergehenden Vorteile wächst. Ein Unternehmensnetzwerk – mit Mitgliedern in Führungspositionen – bietet den Rahmen für diese Öffnung, die bereichernd ist und vor allem zukunftsfähig macht.

Zur Person:

Sandra Happel ist Geschäftsführerin sowie Practice Lead Change & Transformation bei Leverage Experts Deutschland am Standort Mainz. Als erfahrene und zertifizierte Expertin für Transformation und Leadership führt sie Management Boards sicher durch notwendige und erfolgsstabile Veränderungsphasen. Sie steht für eine zukunftssichere und leistungsstarke Unternehmensentwicklung durch die Synchronisation von Persönlichkeiten, Kompetenzen und Werteparametern der Geschäftsführung mit den Wertschöpfungsströmen im Unternehmen.

Fotos © Leverage Experts AG

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