Wirtschaftsinitiative inside 17.06.2022

Mitgliederversammlung 2022: Keynote von Boris Rhein und Wechsel an der Spitze

Wirtschaftsinitiative verabschiedet Prof. Dr. Wilhelm Bender und wählt Michael Müller zum neuen Vorstandsvorsitzenden

Der neue hessische Ministerpräsident Boris Rhein setzt auf FrankfurtRheinMain und verspricht dem wichtigsten Unternehmernetzwerk der Region seine volle Unterstützung. Prof. Dr. Wilhelm Bender läutet nach 26 Jahren das Ende einer Ära ein, Fraport-Vorstand Michael Müller übernimmt das Staffelholz im Vorsitz. Viel los auf der aktuellen Mitgliederversammlung der Wirtschaftsinitiative, die weiter wächst und inzwischen 141 Mitglieder hat!

Hessen weiß, was es an der Region hat

„Unser Bundesland braucht eine starke Metropolregion FrankfurtRheinMain“, so die zentrale Botschaft des neuen hessischen Ministerpräsidenten Boris Rhein auf der diesjährigen Mitgliederversammlung der Wirtschaftsinitiative. Und damit meinte er auch: Hessen braucht eine starke Wirtschaftsinitiative FrankfurtRheinMain. „Der Standortwettbewerb wird immer härter. Dieses Unternehmernetzwerk hat im Laufe der Jahre als Berater und Taktgeber der Politik einen wesentlichen Beitrag dazu geleistet, dass die Metropolregion heute besser dasteht.“ Das sei zudem eng verbunden mit dem Wirken von Prof. Dr. Wilhelm Bender, würdigte der CDU-Politiker den scheidenden Vorstandsvorsitzenden der Wirtschaftsinitiative. Als Fraport-CEO habe er Weitsicht bewiesen und erkannt, dass die Region einen Anschub brauche. „Er hat mit der Wirtschaftsinitiative wichtige Impulse gesetzt.“ Jetzt gelte es, den Standort weiter zu stärken und zusammenarbeiten. Die Wirtschaftsinitiative könne sich dabei seiner Unterstützung sicher sein, machte der Nachfolger von Volker Bouffier deutlich.

Natürlich ließ es sich der neue hessische Regierungschef bei einem seiner ersten Auftritte in der Business-Community auch nicht nehmen, auf seine „Hessen-Agenda“ einzugehen, die er vor wenigen Tagen vorgestellt hatte. Seine Themenschwerpunkte und Schlagwörter: Klimaschutz, Technologieoffenheit, Künstliche Intelligenz, Cybersicherheit, der Ausbau der Digital- sowie Mobilitätsinfrastruktur und die Förderung des Industriestandorts. Und eine überraschende Kampfansage hatte er auch noch im Gepäck: „Ich will, dass die Internationale Automobil-Ausstellung zurück nach Frankfurt kommt.“

Ende einer Ära

Die Commerzbank, eines der Wirtschaftsinitiative-Mitglieder der ersten Stunde, hatte sich zum wiederholten Mal bereit erklärt, die Mitgliederversammlung auszurichten. Firmenkundenvorstand Michael Kotzbauer begrüßte im imposanten 49. Stock der Bankzentrale die Gäste, die neben der Diskussion mit Boris Rhein auch noch eine prägnante Personalveränderung auf der Tagesordnung hatten. Einstimmig wählte die Mitgliederversammlung Michael Müller, Vorstand und Arbeitsdirektor der Fraport AG, zum neuen Vorstandsvorsitzenden der Wirtschaftsinitiative FrankfurtRheinMain. Prof. Dr. Wilhelm Bender verabschiedete sich damit nach 26 Jahren aus seinem aktiven Ehrenamt. 1996 hatte der damalige Fraport-Chef das Unternehmernetzwerk mit aus der Taufe gehoben, war Mitglied des Gründungspräsidiums und seit 2005 Vorsitzender des Leitungsgremiums der Wirtschaftsinitiative. Aber natürlich geht er nicht so ganz: Von der Mitgliederversammlung bestellt, wird Prof. Bender der Organisation als Ehrenvorsitzender weiter erhalten bleiben. Blumen, Geschenke und ein großes Dankeschön gab’s natürlich trotzdem.

„Ich schätze Michael Müller als profilierte Manager-Persönlichkeit, profunden Kenner der Region FrankfurtRheinMain und bestens verdrahteten Netzwerker. Er steht einerseits für Kontinuität und bringt andererseits durch seine langjährigen Erfahrungen als Personaler viel Know-how über Menschen, Veränderungsprozesse und Zusammenarbeit mit. Deshalb ist er für mich der richtige Mann zur richtigen Zeit“, übergab Prof. Bender den Staffelstab an seinen Nachfolger. Bereits bei seiner letzten Wiederwahl 2020 hatte er angekündigt, nicht die volle Amtszeit von drei Jahren ausschöpfen und gemeinsam mit seinen Vorstandskollegen einen Nachfolger suchen zu wollen. „Wir haben uns immer als Mahner verstanden und eine gemeinsame Strategie für die Metropolregion eingefordert“, ließ er seine Vorstandsarbeit bei der Wirtschaftsinitiative und die wichtigsten Projekte wie die Umsetzung des „Houses of“-Konzepts, die Gründung einer internationalen Standortmarketinggesellschaft für die Region und die Förderung des Regionalparks RheinMain Revue passieren.

Kontinuität, Impulse, Schlagkraft

Michael Müller freute sich über das einstimmige Votum und auf seine neue Aufgabe. „Vielen Dank für das Vertrauen. Wilhelm Bender hatte im letzten Vierteljahrhundert einen entscheidenden Anteil daran, dass dieses Netzwerk sich in der Region etablieren konnte: Als regionale Stimme der Wirtschaft, die gehört wird. Als Sparringspartner, der gefragt wird. Als Plattform, die den Austausch zwischen Unternehmen möglich macht. Und er hat als Manager und Mensch dafür gesorgt, dass die Ebene der Metropolregion in den Köpfen vieler Entscheider in Unternehmen und Politik ankommt.“ Diesen Weg werde er mit seinen Vorstandskollegen konsequent weitergehen und ausbauen und sich mit aller Kraft dafür einsetzen, dass FrankfurtRheinMain in der Zukunft zu den attraktivsten und stärksten Metropolregionen in Deutschland und Europa gehöre. Der 64-jährige gebürtige Frankfurter und studierte Volkswirt, der seit rund 30 Jahren verschiedene Leitungspositionen für die Flughafen-Betreibergesellschaft bekleidet hat und Ende September den Fraport-Vorstand verlässt, ist bereits an vielen Stellen in der Region ehrenamtlich aktiv. Mit dem Vorsitz der Wirtschaftsinitiative weitet er dieses Wirkungsfeld aus.

Zwei weitere Vorstandsämter standen auf der Mitgliederversammlung 2022 zur Wahl. Ulrich Caspar, der Präsident der IHK Frankfurt, und Robert Restani wurden als Stellvertretender Vorsitzender und Schatzmeister bestätigt. Die Vorstandskollegen hießen Michael Müller herzlich willkommen und bedankten sich bei Prof. Bender für seine großen Verdienste und die enge Zusammenarbeit. „Wir werden auch in Zukunft ein schlagkräftiges Gremium sein", betonte Tilman Wittershagen, der vierte Vorstand im Bunde.

Auf Wachstumskurs

Die Wirtschaftsinitiative, die als wichtigstes Unternehmernetzwerk in FrankfurtRheinMain gilt, zählt aktuell 141 Mitglieder – vom internationalen Großkonzern bis zum Mittelständler, vom kleinen Dienstleister bis zum Startup. Seit Beginn der Corona-Pandemie verzeichnete sie einen Mitgliederzuwachs um rund 14 Prozent. Ein alles andere als selbstverständlicher Umstand, den Geschäftsführerin Annegret Reinhardt-Lehmann in ihrem Bericht auf der Mitgliederversammlung hervorhob. „Das bestätigt unseren Kurs und gibt uns viel Rückenwind für die Zukunft.“

Fotos: Kirsten Bucher

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