Events 27.06.2022

Frankfurt Fashion Week: Neustart mit über 100 Aktionen

Wirtschaftsinitiative unterstützt zum dritten Mal die Frankfurt Fashion Lounge

Drei Fashion Weeks hat Frankfurt seit Mitte 2021 gesehen – und jede war anders. Die Ausgaben eins und zwei hatte Corona weitestgehend in den digitalen Raum verbannt. Dann verabschiedeten sich die großen Premium-Modemessen kurzerhand wieder vom Main. Überzeugt, dass Frankfurt Mode kann und eine Fashion Week hierhin gehört, stellten die Stadt und die regionale Kreativbranche die aktuelle Ausgabe in Eigenregie auf die Beine. Mit Erfolg! Eine der tragenden Säulen: die Frankfurt Fashion Lounge.

Von der Börse bis zum Eisernen Steg – so eroberte die Mode die Stadt

104 Shows, Events und Happenings, über 35 Akteure aus der Modebranche und Kreativszene – das war die Sommer-Fashion Week 2022 in Zahlen. An den schönsten und ausgefallensten Plätzen Frankfurts drehte sich eine Woche lang alles um Design, Lifestyle und Nachhaltigkeit. Das Ziel: nah ran an die Stadtbevölkerung rücken. Zum Auftakt gab's direkt ein Highlight. Der international bekannte Frankfurter Modeschöpfer René Storck zeigte seine spektakuläre Eröffnungsshow im großen Handelssaal der Deutschen Börse. Zudem wurde der Eiserne Steg erstmals zum Runway, denn Jung-Designer Samuel Gärtner schickte seine Models mit farbenfrohen Kreationen bei Sonnenuntergang über die rund 173 Meter lange Fußgängerbrücke. Wladimir Arutti präsentierte zudem seine Bademodekollektion in Ardi Goldmans neuester Club-Location „Fortuna Irgendwo" samt Wasserbecken. „Wir sind auf einem guten Weg, mit der Fashion Week einen unverwechselbaren Frankfurt-Style zu entwickeln", sagte die Frankfurter Wirtschaftsdezernentin Stephanie Wüst.

Herzstück Fashion Lounge

Bei den Hauptakteuren ist man fest davon überzeugt, dass es in Frankfurt weitere Modewochen geben sollte. „Frankfurt ist die Stadt mit den höchsten Umsätzen im Fashion-Luxussegment", weiß Sevinc Yerli, Modeunternehmerin und engagierte Initiatorin der „Frankfurt Fashion Lounge". „Es ist an der Zeit, dass Frankfurt sich mit eigenen Ideen und Initiativen im Fashion-Bereich etabliert." Die von der Wirtschaftsinitiative nun zum dritten Mal geförderte Fashion Lounge umfasste die größte Event-Reihe zur Fashion Week. Allein im altehrwürdigen Karmeliterkloster fanden 16 Runway Shows mit 54 Designern statt – darunter 40 lokale Designer aus FrankfurtRheinMain.

Anja Gockel ließ zum Ende der Fashion Week das Hotel Steigenberger Frankfurter Hof glänzen – und zahlreiche Wirtschaftsinitiative-Mitglieder waren auf persönliche Einladung der renommierten Mainzer Designerin dabei. In der Mode brauche es Weltoffenheit und das habe Frankfurt zu bieten, so Anja Gockel. Ihre neue Kollektion, die sie auch auf der Berlin Fashion Week im September zeigen will, nannte sie deshalb kurzerhand „Weltgewand(t)". Frankfurt rät sie, in der Zukunft auf jeden Fall einen anderen Termin als die Hauptstadt zu wählen. Dann könne die Fashion Week am Main wachsen. „Deutschland ist groß genug für zwei Fashion Weeks."

In der Shopping Mall MyZeil stellten Designerinnen und Designer unter dem Titel „Lab 106" für jedermann frei zugänglich ihre Arbeiten aus. Das „Festival für ästhetisches Stadtleben" klinkte sich unter dem Stichwort „Into Design" in die Fashion Week ein und bot Design Walks durch Frankfurt an. Die Skate Week „SKTWK" verband Urban Street Style und Skate Culture als Modestilrichtungen mit der Frankfurt Fashion Week. Workshops, Showcases und Shopping-Möglichkeiten zu innovativer Mode und Lifestyle gab es im „Neonyt Lab" in der Union Halle. Die Plattform, die parallel zur Fashion Week von der Messe Frankfurt veranstaltet wurde, richtete sich an modeinteressierte Konsumentinnen und Konsumenten, die Ihren Alltag nachhaltiger gestalten möchten.

Wie geht es weiter?

Die Förderung der Kreativwirtschaft ist Oliver Schwebel, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Frankfurt, ein großes Anliegen. Dementsprechend zeigte er sich begeistert, dass es nach dem Weggang der Premium-Group in kürzester Zeit gelungen sei, alles neu zu denken und miteinander zu verbinden. Und Stephanie Wüst resümierte: „Die Dynamik und Kraft, die direkt aus der Branche kommt, ist überwältigend." Nun müsse man die Struktur der Fashion Week sowie deren Wirkung evaluieren. Schließlich hatte die Stadt dafür 760.000 Euro zur Verfügung gestellt. Auf Basis der Erhebung soll dann ein nachhaltiges Zukunftskonzept entwickelt werden, „das auf den Impulsen und Initiativen der Branche und auf der starken Expertise unserer Messe aufbaut." Dabei gelte es auch zu prüfen, wann und in welchem Rhythmus die Frankfurt Fashion Week zukünftig stattfinden könne, so die Wirtschaftsdezernentin. Die insgesamt positive Resonanz weckt in jedem Fall Hoffnung auf mehr.

Die Wirtschaftsinitiative wird sich auch in Zukunft weiter dafür einsetzen, das Branchen-Profil Mode in FrankfurtRheinMain zu schärfen und zu einem wichtigen Standbein für die Region zu machen.

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