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FLUXUM: Am Merck-Standort in Gernsheim wächst ein GreenTech-Park

Großes Potenzial für FrankfurtRheinMain

Im südhessischen Gernsheim ist vieles im Fluss – nicht nur der Rhein. Merck, erfolgreicher Global Player aus Darmstadt und Wirtschaftsinitiative-Mitglied, betreibt hier einen historisch gewachsenen Produktionsstandort, hat aber noch eine Menge unbebaute Fläche zur Verfügung, die jetzt einem besonderen Nutzungszweck zugeführt werden soll. „FLUXUM" heißt das Vorhaben, rund 50 Prozent des Areals sind dort für die Ansiedlung von Unternehmen aus dem Bereich GreenTech vorgesehen. Der Grundstein für ein neues zukunftsträchtiges Branchen-Cluster in FrankfurtRheinMain? Ein Vor-Ort-Besuch gibt Aufschluss.

Seit rund 120 Jahren dient das Gelände am Gernsheimer Rheinufer der Industrieproduktion. Wo früher eine Zuckerfabrik stand, stellt der wachstumsstarke Wissenschafts- und Technologiekonzern Merck heute hochwertige Farbpigmente für die Automobil- und Kosmetikindustrie her, schwerpunktmäßig im vorderen, direkt zum Rhein gewandten Bereich. Getrennt durch die ICE-Trasse Frankfurt-Mannheim braucht es eine Brücke, um zu Fuß vom West- den Ostteil des Areals zu erreichen. Hier öffnet sich eine weitestgehend freie Fläche von rund 26 Hektar – und hier soll ein GreenTech-Park entstehen.

Warum ein GreenTech-Park?

Beim gemeinsamen Spaziergang über das Gelände erläutert Dr. Stefan Fandel, Leiter der Standortentwicklung, Wirtschaftsinitiative-Geschäftsführer Jörg Schaub, was Merck zu diesem Schritt bewegt hat. „Es gibt keine Pläne, das Gelände absehbar selbst zu bebauen. Insofern lag es nahe, über eine nachhaltige und zukunftsorientierte Nutzung durch Dritte nachzudenken. Das haben wir getan und entschieden: Wir wollen das Thema GreenTech in Rhein-Main voranbringen", so Dr. Fandel. Der Name FLUXUM sei dabei Programm und habe drei Bedeutungsebenen. „Dem Lateinischen entlehnt wollen wir unterstreichen, dass alles fließt und im Wandel ist. Natürlich der Rhein, der hier direkt vor unserem Gelände eine große Schleife macht, aber auch die technologische Entwicklung an unserem Standort und die grüne Transformation in Wirtschaft und Gesellschaft."

Entstehen soll ein Wissenschafts- und Innovationspark für Unternehmen, die an und mit klima- und ressourcenschonenden Technologien arbeiten. Mögliche Bereiche sind die umweltverträgliche Erzeugung, Speicherung und Verteilung von Energie, Energie- und Materialeffizienz, nachhaltige Mobilität sowie Land- und Forstwirtschaft oder Abfallhandhabung. „GreenTech ist ein Wachstumsmarkt mit einem riesigen Potenzial", weiß Dr. Fandel zu berichten. Schätzungen besagen, dass das Marktvolumen in Deutschland bis 2030 bei 856 Milliarden Euro liegen wird – mit einer Wachstumsrate von ca. 8,1 Prozent pro Jahr.

Was bietet FLUXUM?

„Unser Angebot richtet sich an Startups, Grownups und mittelständische Unternehmen. Wir stellen die Fläche – die Unternehmen machen und gestalten. Egal ob sie dort im Labor forschen, einen Prototyp entwickeln, eine Pilotanlage aufbauen oder produzieren wollen", führt Dr. Fandel weiter aus. Heißt: Die GreenTech-Unternehmen bebauen die gewählte Fläche selbst auf Basis einer Erbpachtvereinbarung. FLUXUM biete dabei eine ganze Reihe schlagkräftiger Argumente, sich genau hier anzusiedeln. Da ist zum einen die große Flexibilität, denn das Grundstück kann unmittelbar bebaut werden, die wichtigen Genehmigungen als Industriestandort liegen bereits vor. Zum anderen die bestehende Infrastruktur – angefangen mit einem Sicherheitszaun, einer 24/7-Betriebsfeuerwehr, einer Kläranlage, einem eigenen Blockheizkraftwerk, Zufahrtsmöglichkeiten, der Versorgung mit Wasser, Dampf etc. „Und natürlich werfen wir auch die Lage in der Metropolregion FrankfurtRheinMain in die Waagschale", so Dr. Fandel. Der optimale Anschluss an Autobahnen, den Frankfurter Flughafen, einen Rhein-Containerhafen und die Bahn spreche für sich, zudem natürlich die Finanzstärke und das dynamische Ökosystem. Darüber hinaus sei der große Pool an Talenten und qualifizierten Mitarbeitern sowie die enge Anbindung an die zahlreichen Universitäten der Region ein echtes Pfund.

„Hat die Wissensregion FrankfurtRheinMain das Zeug dazu, ein neues GreenTech-Branchen-Cluster zu entwickeln?", fragt Jörg Schaub. „Eindeutig ja. Wir sehen die Chance, dass unsere Region das europäische GreenTech-Herz werden kann. Und wenn FLUXUM hierzu einen wichtigen Beitrag leisten kann – umso besser", so die Antwort. Im letzten Herbst fiel der offizielle Startschuss für den GreenTech-Park, ein Masterplan über 15 Jahre mit Zielpunkt 2036 sieht derzeit drei Entwicklungsphasen vor. „Aber auch hier ist naturgemäß vieles im Fluss", sagt Dr. Fandel, während im Hintergrund der nächste ICE mitten durch das Gelände rauscht.