Startups 25.04.2022

Boozt your Business: Bilanz und Neustart

Startup-Mentoring-Programm etabliert sich im Ökosystem

Was hat’s gebracht? Wo stehen wir? Was nehmen wir mit? Nach intensiven Monaten der Zusammenarbeit schauen Mentees, Mentoren und Macher von Boozt your Business zurück auf Durchgang #3, bevor Anfang Mai die nächste Runde des Startup-Mentoring-Programms eingeläutet wird. Adam, greensens, Mynt (ehemals nawa), RYNX und SaveSpace: Das sind die fünf Jungunternehmen, die sich zuletzt den Extra-Schub für ihr Geschäftsmodell und Business-Netzwerk abgeholt haben. Boozt your Business ist ein Gemeinschaftsprojekt, das die Wirtschaftsinitiative im Zusammenspiel mit drei Mitgliedern anbietet. Innovationsdienstleister Zühlke bildet das technische Herz des Startup-Supports während die Wirtschaftsinitiative, die Startup-Plattform STATION und die Rechtsanwaltskanzlei FPS ihre regionalen Kontakte und ihr Know-how einbringen. Aktuelles Fazit: Es läuft für die Mentees.

Das Business-Modell ist noch nicht rund, das Netzwerk dünn und die Produkt- und Prototypentwicklung hakt – typische Problemstellungen für (Tech-)Startups in der Early-Stage-Phase. Hier kommen die Boozt your Business-Mentoren ins Spiel. Ihr Ziel: echte Unterstützung leisten und greifbare und belastbare Ergebnisse generieren, denn das ist der Anspruch des Programms. Im Tandem begleiteten die Innovationsexperten von Zühlke seit Dezember die fünf Boozt your Business-Startups im Rahmen eines festgelegten Zeitbudgets und arbeiteten in individuell ausgestalteten Mentoring-Sessions an konkreten technischen Themen. Kamen darüber hinaus Fragen zum Ökosystem FrankfurtRheinMain, Kontaktwünsche oder fachliche Beratungsbedarfe auf, konnten die Mentees Wirtschaftsinitiative-Geschäftsführer Jörg Schaub, STATION-Geschäftsführerin Carolin Wagner und Rechtsanwalt Philipp Weber jederzeit zum individuellen Sparring ansprechen. 

Take-Aways der Mentees, Learnings der Mentoren 

„Das Startup-Ökosystem im Rhein-Main-Gebiet entwickelt sich seit Jahren sehr schnell weiter. Die jungen Unternehmen sind viel stärker als in anderen Regionen daran interessiert, profitable Produkte am Markt zu etablieren und nicht so sehr in der selbsternannten Startup-Community-Blase zu dümpeln, ohne etwas auf die Straße zu bringen“, so die Sicht der Adam-Gründer auf die Region. Erfahren hatte das Team, das cloud-basierte Controlling-Services für KMUs und Startups anbietet, von Boozt your Business über das Technologie- und Gründerzentrum Hub31 in Darmstadt. Im Mentoring lag der Schwerpunkt auf der Beschäftigung mit der Branche der Steuerberatungen, da die Kanzleien einen besonderen Vertrauensstatus in KMUs genießen. „Zusammen mit unseren Mentoren haben wir uns den gesamten Bereich von der Strategie über Vertrieb & Marketing bis hin zur Produktentwicklung genauer angeschaut und einen Schlachtplan entwickelt, wie wir noch mehr Steuerberatungen für Adam begeistern können. Diesen Plan werden wir im nächsten Schritt mit befreundeten Kanzleien aus dem Netzwerk challengen und noch besser machen.“ 

RYNX will Displays revolutionieren und hat dafür eine smarte Lösung entwickelt, inspiriert durch die großen Fallblatttafeln an Flughäfen. Das bereits gut vernetzte Startup findet, Hessen sei ein idealer Standort für junge Unternehmen. „Aktuell gibt es viele positive Entwicklungen und Unterstützungsangebote, die Gründer unbedingt wahrnehmen sollten.“ An Boozt your Business reizte das Team die Hardware-Unterstützung durch die Zühlke-Ingenieure. Der Anstoß zur Bewerbung kam über den STATION-Newsletter. „Da wir konkrete Fragen hinsichtlich unserer Mechanik und Elektronik formulieren konnten, half uns das Mentoring-Programm bei der Ausarbeitung der Lösung.“ Die Mechanik befindet sich zurzeit im Dauertest, im nächsten Schritt sollen die gewonnenen Erkenntnisse zu einem neuen Gesamtaufbau führen. „Dieser wird die Grundlage unserer ersten Vorserie sein, die wir bei Pilotkunden wie Lindner Hotels testen. Danach starten die Vorbereitungen zur Serienfertigung.“ Abgesehen davon hat RYNX mit Zühlke das Geschäftsmodell beleuchtet und eine Finanzierungsrunde vorbereitet. „Dafür haben wir noch einmal unsere USPs hinterfragt und gemeinsam analysiert, wie wir unser Produkt optimal auf die Zielgruppe abstimmen können.“ 

Nachhaltige Wandfarbe zu einem fairen Preis – das ist die Mission von Mynt. Während des Mentoring-Zeitraums durchlief das Startup ein Rebranding samt Namenswechsel – kein einfaches Unterfangen, das sich aber auch als Chance erwiesen hat. Parallel arbeitete das Gründer-Team mit den Zühlke-Mentoren daran, die wichtigsten Voraussetzungen für die Entwicklung der Technologie-Features im Shop zu schaffen. „In den nächsten Wochen und Monaten werden wir einige Innovationen auf den Markt bringen, die es weltweit in unserem Segment noch nicht gegeben hat“, machen es die Mynt-Gründer spannend. 

Fabian Laasch, Lead Business Consultant bei Zühlke, resümiert aus der Perspektive des erfahrenen Mentors: „Der Support für greensens hat mir wieder wertvolle Insights in die Startup-Welt geliefert. Wir helfen mit Erfahrung und Methodik, dafür erleben wir hautnah den Alltag der Startups. Mein Highlight: Was bedeutet es, wenn die BBC einen Artikel über das Startup bringt? Das Produkt ist innerhalb von wenigen Tagen ausverkauft. Neben Engineering gehört eben gutes Marketing essenziell dazu!“ greensens bietet eine intelligente, IoT-basierte Lösung für Hauspflanzen-Liebhaber. Das System besteht aus smarten Sensoren und einer kostenlosen App mit KI-Implementierung, die im Rahmen der Statusanalyse auch Pflegetipps gibt. 

Das fünfte Startup im Bunde ist ebenfalls gut unterwegs – und viel beschäftigt. Beim Lagerdienstleister SaveSpace drehte sich im Mentoring alles um Warehouse, Flottenmanagement, Marketing und User Experience. In individuellen Sessions bearbeitete das Gründer-Team mit den Zühlke-Experten verschiedenste technische Fragestellungen. Mentor-Neuling Jan-Philipp Koch, Business Development Manager bei Zühlke, ergänzt, wie sehr er vom positiven Mindset und der Lernwilligkeit der Startups angetan war. „Auch wir Mentoren hatten eine interessante Zeit. Wir konnten live miterleben, wenn es gelang, neue Meilensteine wie Finanzierungsrunden zum Abschluss zu bringen und größere Hindernisse zu überwinden.“ 

Runde #4: Es geht weiter 

Natürlich wird der Kontakt zwischen Mentees und Mentoren nicht abreißen, auch wenn das Programm offiziell beendet ist. Doch am 10. Mai starten bereits die nächsten fünf Boozt your Business-Startups in ihr Mentoring. Aktuell läuft der Countdown, am 30. April endet die Bewerbungsfrist. Kriterien für die Teilnahme sind unter anderem der technische Fokus, der Reifegrad des Geschäftsmodells und das Zeit-Invest, das die Startups einbringen wollen. Wichtig ist: Es muss matchen! Auf der fachlichen wie persönlichen Ebene. Bei einem Meetup werden sich die fünf vorausgewählten Startups vorstellen, um ihre Mentoren pitchen und anschließend gemeinsam losstarten. Die Präsenzveranstaltung steht allen offen, die sich für Boozt your Business, Startups und das Ökosystem FrankfurtRheinMain interessieren. Im Juni / Juli soll es zudem ein Boozt your Business-Sommerfest geben, dass die Mentees und Mentoren aller vier Durchläufe sowie Partner und Freunde des Programms physisch zusammenbringt – wegen Corona ist das bislang noch nicht gelungen.

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