Startups 04.11.2021

Startup SAFARI FrankfurtRheinMain 2021: Volles Programm, große Resonanz, gute Stimmung

Hybrid-Format sorgt für sichere Begegnungen und Networking im regionalen Ökosystem

Zum fünften Mal tourte die Startup SAFARI durch das Ökosystem FrankfurtRheinMain. Und wieder zeigte sich: Jede Ausgabe ist anders, frisch, neu. In diesem Jahr stellten die SAFARI-Macher von STATION ein hybrides Format auf die Beine – mehr als 100 Programmpunkte über zwei Tage, analoge Veranstaltungen verteilt auf sechs Städte, verbunden durch Shuttle-Busse, ergänzt durch Online-Sessions und einen Livestream. Premiere: Gießen und Mittelhessen waren erstmals mit von der Partie. Die klare Botschaft: FrankfurtRheinMain ist eine Metropolregion, die sich über ihre Vielfalt definiert und nicht hinter den Stadtgrenzen Frankfurts aufhört. Hunderte erfolgreiche Startups, ambitionierte Jungunternehmer, Investoren, Incubatoren, Wirtschaftsförderer und Vertreter von Corporates gaben sich real oder virtuell die Klinke in die Hand. Die Wirtschaftsinitiative brachte bei einem Matchmaking-Dinner Mitglieder und Startups zusammen und unterstrich als Projektpartner erneut ihr Commitment zur regionalen Innovationsszene.

Die Startup SAFARI FrankfurtRheinMain schafft es immer wieder, die Ausgabe des vorherigen Jahres zu toppen. Konnte bereits die rein digitale Journey 2020 rund 800 Teilnehmer anziehen, legte das Hybrid-Format 2021 bei der Resonanz nochmal ein Schippchen drauf. Und: Aus 80 Programmpunkten wurden 100. Beleg dafür, dass das regionale Ökosystem lebt, wächst und erfolgreich den Unsicherheiten trotzt, die Corona gerade auch für Startups bereithielt.

SAFARI macht Halt in Mittelhessen

Der offizielle Startschuss der Startup SAFARI fiel diesmal in Gießen – mit Unterstützung aus der Politik. Dr. Philipp Nimmermann, Staatssekretär im Hessischen Wirtschaftsministerium, erläuterte die Startup-Strategie seiner Landesregierung und gab zu, dass Hessen dieses Thema erst seit 2017/18 verstärkt treibt. Inzwischen nimmt das Land einige Millionen Euro in die Hand, um zum Beispiel das TechQuartier, den StartHub Hessen und das Hessian Center for Artificial Intelligence (hessian.AI) zu fördern. „Wir haben viele tolle Einzelinitiativen und Fördermöglichkeiten, aber die Rückkopplung und Vernetzung zwischen den einzelnen Teilen des Ökosystems ist noch nicht optimal." Den Austausch stärken – das soll ja nicht zuletzt auch die SAFARI erreichen. Ziel müsse es laut Dr. Nimmermann sein, den Startup-Standort attraktiver zu machen, „damit Investoren nicht in Frankfurt landen und dann nach Berlin oder München weiterfahren." Eine tragende Rolle schreibt er den Startups auch bei den großen Zukunftsfragen wie dem Klimaschutz zu. „Wer, wenn nicht innovative Startups, soll uns helfen, diese Themen in den Griff zu bekommen?"

Clean & Green Tech im Fokus

Eine gute Überleitung zum Trend Talk Clean & Green Tech, der sich in Gießen anschloss. Mit auf dem Podium: Timur Sirman, Co-Founder und Managing Director von MagnoTherm. Das spannende Startup aus Darmstadt baut Kühlsysteme auf Magnettechnologiebasis, die bis zu 50 Prozent weniger Strom als Gas-Dampf-Kompressor-Systeme verbrauchen und dabei keine klimaschädlichen Kältemittel benötigen. Zudem war das Startup in den vergangenen Monaten Teil des von der Wirtschaftsinitiative und Mitglied Zühlke ins Leben gerufenen Mentoring-Programms Boozt your Business. Darüber hinaus diskutierte Dr. Stefan Fandel, Head of Headquarters Development & Relations, von Wirtschaftsinitiative-Mitglied Merck im Trend Talk mit. Neben dem Darmstädter Headquarter betreibt der Global Player in FrankfurtRheinMain nämlich auch noch einen Standort in Gernsheim am Rhein, der zum Wissenschafts- und Technologiepark mit Fokus Green Tech werden soll. Ein Teil-Fazit der Expertenrunde: In Deutschland wird hervorragende Grundlagenforschung betrieben, aber diese findet nicht genug den Weg ins Unternehmertum. Viele benötigte Transformationstechnologien sind noch nicht marktreif.

Matchmaking für Mitglieder und Startups

Am Abend von SAFARI-Tag eins richtete die Wirtschaftsinitiative zum wiederholten Mal ein Executive Dinner aus, um interessierte Mitglieder und Startups an einen Tisch zu bringen und zu „matchen". Als Location diente der kurz vor der Eröffnung stehende Micro-Club Tokonoma in der Frankfurter Kaiserstraße. Zur Begrüßung der Gäste schaute sogar die neue Frankfurter Wirtschaftsdezernentin im Bahnhofsviertel vorbei. Die 32-jährige Stephanie Wüst ist erst seit wenigen Wochen im Amt. Sie versprach, das Startup-Ökosystem nach Kräften zu fördern – wie im Koalitionsvertrag der neuen Stadtregierung vorgesehen. Darüber hinaus lobte sie die Entwicklung von STATION zur regionalen Anlaufstelle und Plattform für Startups und hinterließ ein klares Dialog-Angebot an die Community: „Kommt auf uns zu. Wir sind offen!" Anschließend schlug die Stunde von Boozt your Business. Stefan Grasmann, Managing Director Competence Center und Mitglied der Geschäftsleitung beim Innovationsdienstleister Zühlke, und Wirtschaftsinitiative-Geschäftsführer Jörg Schaub stellten das gemeinsam entwickelte Startup-Mentoring-Programm vor und kündigten den im Dezember beginnenden dritten Durchlauf an. Unterstützung bekamen sie dabei von Rechtsanwalt Philipp Weber, der mit der Wirtschaftssozietät FPS seit einigen Monaten auch zum Mitglieder- sowie Mentorenkreis zählt. „Frankfurt steht für B2B, die Rhein-Main-Region für Technologie – viel Potenzial für den Startup- und Innovationsstandort FrankfurtRheinMain", so Weber optimistisch. Dann gehörte die Bühne drei Mentees, die bereits „gebooztet" sind. In Mini-Pitches stellten MagnoTherm, streamboost und Summetix (ehemals ArgumenText) ihre Geschäftsmodelle vor, bevor es an den Dinner-Tischen in den persönlichen Austausch ging.

Programm mit vielen Highlights

Nicht zu übersehen war bei den Teilnehmern die Freude darüber, sich endlich mal wieder beim Netzwerken in die Augen zu schauen. An den zwei SAFARI-Tagen konnten sie sich ein individuelles Programm zusammenstellen und zwischen Frankfurt, Darmstadt, Wiesbaden, Mainz, Offenbach und Gießen hin- und herpendeln oder sich im Zweifel in den Livestream einwählen. Neben zahlreichen Key Notes, Trend Talks, Fishbowl- und Podiumsdiskussionen waren in diesem Jahr erstmalig Masterclass-Workshops im Angebot, die mehr in die Tiefe gingen. Bekannte Vorzeige-Startups wie Emma Matratzen, CLARK, Vinokilo, Knärzje oder weclap teilten ihre Erfahrungen – auch mit Blick auf den Umgang mit Millioneninvestments, Hyperwachstum oder einen möglichen Börsengang. Investoren berichteten, was Geldgeber wirklich wollen und was ihnen bei Pitches wichtig ist. Weitere Themen-Highlights: das hybride Arbeiten der Zukunft, Erfolgsfaktoren für die KI-Transformation von Unternehmen, Startup-Ideen mit Raumfahrtbezug, die digitale Identität, der Startup War of Talent – und was Start-ups mit Ehen gemeinsam haben. Die Female Founders Night, Pitch Battles und Pitch Trainings, ein Speed Dating sowie ein E-Lastenrad-Parcours gehörten ebenso zur SAFARI 2021. Die STATION-Geschäftsführer Fabian Annich und Carolin Wagner und ihr Volunteers-Team hatten wieder mit viel Engagement und Herzblut ein vollgepacktes Programm auf die Beine gestellt und für einen reibungslosen 2G- bzw. 3G-konformen Ablauf gesorgt. Bleibt die Frage: Wie wird sich die Startup SAFARI im kommenden Jahr neu erfinden?

Fotos © STATION

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