Startups 10.05.2021

Boozt your Business: Startschuss für Runde zwei

Fünf neue Startups finden ihre Mentoren

Innovative Plattformen, kreative Apps und ein neuer digitaler Werbekanal: Bei einem virtuellen Meetup stellten sich GREWP, German Volunteers, streamboost, LuBu und KANDUU vor und pitchten um ihre Mentoren. Die fünf Tech-Startups haben es in den aktuellen Durchlauf des Startup-Mentoring-Programms geschafft, das Mitglied Zühlke und die Wirtschaftsinitiative seit vergangenem Herbst gemeinsam anbieten. Boozt your Business hilft regionalen Jungunternehmen in der Early-Stage-Phase dabei, konkrete Probleme bei der Produktentwicklung zu lösen, ihr Business-Modell zu schärfen und ihr regionales Netzwerk zu stärken. Mit der Startup-Plattform STATION und der Rechtsanwaltskanzlei FPS bringen zwei weitere starke Partner – und Wirtschaftsinitiative-Mitglieder – ihre Kontakte, Erfahrungen und Expertisen ein. Eins ist sicher: Die nächsten Wochen und Monate werden spannend – für Mentees und Mentoren.

Der Bewerbungsprozess hat es wieder gezeigt: FrankfurtRheinMain verfügt über ein enormes Potenzial an frischen Startup-Ideen und versteckten „Local Heros", die thematische Bandbreite ist groß. Dementsprechend schwer fiel den Boozt your Business-Machern auch diesmal die Wahl. Im Vordergrund stand vor allem: Wo liegt der technische Fokus? Wie ist der Reifegrad des Geschäftsmodells? Ist genügend Kapazität auf Startup-Seite vorhanden, um gemeinsam an den Knackpunkten zu arbeiten? Und: Matcht es mit den Mentoren? Den Löwenanteil des Mentorings übernehmen Tech-, Business- und UX-Experten des Innovationsdienstleisters Zühlke im Rahmen ihres Weiterbildungsbudgets. Im Tandem begleiten sie die Startup-Teams über mehrere Monate nach einem festgelegten Zeitkontingent.

Wer ist dabei?

Erst wenige Tage zuvor hatten die fünf Startups erfahren, dass sie „drin" sind. Nun pitchten sie bei einem virtuellen Meetup vor über 50 Teilnehmern und hatten genau fünf Minuten Zeit, ihre Geschäftsidee zu präsentieren, ihren Mentoring-Bedarf zu formulieren – und ihre Boozt your Business-Mentoren zu begeistern.

Den Anfang machte GREWP. Angelika Vits und Frank Marschall sind davon überzeugt, dass Mitarbeiterzufriedenheit zu den Schlüsselfaktoren für die Zukunftsfähigkeit von Unternehmen gehört. Ihr Ansatz: ein Marktplatz für Teambuilding-Maßnahmen. Auf ihrer Website haben sich aktuell rund 70 Anbieter registriert. Trotz Corona konnten bereits 180 Aktivitäten vermittelt und damit 4.500 Teammitglieder erreicht werden. Jetzt wollen sie den nächsten Wachstumsschritt gehen, weitere Features ergänzen und ihre Weblösung auf eine cloudbasierte Plattform umziehen. Und dabei wünschen sie sich strategische wie technische Unterstützung

Den Fünf-Minuten-Sprint nahmen Hasso von Kietzell und Axel Nissler sportlich – passend zu ihrer Geschäftsidee. Mit German Volunteers wollen sie eine Online-Plattform aufbauen, die freiwilliges Engagement im deutschen Sport fördert. Sport – das ist für die beiden Gründer ein wichtiger gesellschaftlicher Klebstoff. Und Sportevents können nur stattfinden, wenn genügend Volunteers mitmachen und Veranstalter sie finden. Dabei soll eine Plattform helfen. Als Basis dient eine bereits bestehende Lösung aus der Schweiz. Die technische Migration nach Deutschland und vor allem das Thema Datenschutz sollen eine zentrale Rolle im Mentoring spielen.

Dann war streamboost an der Reihe. Tim Meggert und Marco Höft sind seit einem Monat mit einem neuartigen Angebot auf dem Markt, das Unternehmen und Livestreamer miteinander verbindet. Dabei werden Werbebotschaften präzise und automatisiert in die Livestreams passender Twitch-Influencer eingespielt – in „In Real Life"- wie in eSports-Kanäle. Ein hochgradig spannendes und innovatives Konzept für digitales Marketing, das bereits viel Nachfrage generiert. Jetzt benötigen die Gründer einen Architektur-Review und den technischen Austausch zur Bewältigung des schnellen Wachstums.

LuBu steht für LunchBuddies. Die Geschwister Luisa und Tarik El Bouyahyani haben eine App entwickelt, die Mitarbeiter in den Austausch und in die zufällige Begegnung bringt – ortsunabhängig, abteilungsübergreifend und „one coffee at a time". Mit ihrem Culture-as-a-Service-Ansatz und der Einrichtung eines virtuellen Cafés wollen sie Unternehmen dabei begleiten, eine New Work- / Remote Work-fähige Kultur zu etablieren. Im Mentoring soll es um User Experience und Gamification, die Erweiterung der mobilen App zu einer Weblösung, das Durchdenken des Business-Modells und eine Sales-Optimierung gehen.

Und schließlich: KANDUU. Der Messenger für Familien digitalisiert Mund-zu-Mund-Empfehlungen unter Freunden. Jovana Walter und ihr Geschäftspartner möchten so eine Alternative zu langwieriger Internetrecherche und wenig vertrauensvollen Onlinebewertungen schaffen. „Finde was du brauchst über Menschen, denen du vertraust", lautet ihr Motto. Auch hier ist UX-Know-how gefragt. Es soll ein Click-Dummy erstellt und der Relaunch der Lösung als Progressive Web App (PWA) vorbereitet werden. Eine „Spielwiese" für die Mentoren.

Next Steps

Wer passt fachlich am besten zusammen? Und wo stimmt die Chemie? Das loteten Mentees und Mentoren anschließend in separaten Breakout-Sessions final aus. Wie das Mentoring genau abläuft und aussieht, vereinbaren die Teams individuell. Zeit ist nun bis August, gemeinsam ein konkretes Ergebnis zu erzielen. Solange es die Pandemie erfordert, bleibt es bei einem rein virtuellen Austausch.

Voraussichtlich Ende Mai steht zudem „Boozt your Network" auf dem Plan. Diesen Teil des Mentorings bestreitet die Wirtschaftsinitiative zusammen mit STATION und FPS. Im Rahmen eines Workshops stellen die Partner das Business- und Startup-Ökosystem FrankfurtRheinMain vor und den Mentees ihre regionale Netzwerk-Power zur Verfügung. Dazu gehört es, individuelle Kontakte zu den richtigen Ansprechpartnern in Unternehmen herzustellen, Tipps zu geben und Empfehlungen auszusprechen. Philipp Weber, Rechtsanwalt bei FPS, Experte für die Verhandlung von Finanzierungsrunden und zum ersten Mal bei Boozt your Business dabei, freut sich darauf, Startups aus der Region zu unterstützen. „Das ist für mich eine Herzensangelegenheit. Es gibt hier noch eine Menge ungehobenes Potenzial und viele Chancen, als Startup-Region zu wachsen. Ich hoffe, dass alle Beteiligten das Maximum aus den kommenden Monaten mitnehmen können."

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