FRM_2022_E-Paper

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Business im grünen Bereich Mittendrin in lebendigen Städten, ruck, zuck im Grünen: FrankfurtRheinMain GmbH Die Region Frankfurt RheinMain mit ihren vielen hochqualifizierten International Marketing of Talenten bringt Ihr Business voran. Hier können Sie schnell the Region ist der offizielle (durch-)starten, denn alle Türen sind schon geöffnet – dank Ansprechpartner für Ansied- unserer vielfältigen Unterstützung. Wir begleiten internationale lungen von Unternehmen Unter nehmen in jeder Phase der Ansiedlung. Mit Service von aus dem Ausland. A bis Z, in vielen Fokusbranchen und in zahlreichen lebendigen Städten und Gemeinden. Und natürlich stets mit vollem Engagement für Ihr Business. frm-united.com

GELEBTE WELTOFFENHEIT ZUKUNFT GESTALTEN FrankfurtRheinMain ist eine der internatio- nalsten Metropolregionen weltweit. Vor allem internationale Business Communities wissen das Drehkreuz, den Forschungsstandort, den Handels- und Finanzplatz zu schätzen. Allein 20.000 US-Amerikaner leben in der Region, etwa 12.000 Franzosen, 11.000 Briten, 10.000 Chine- sen, 7000 Koreaner, 6000 Inder und 4000 Japaner. So weit die Zahlen und Fakten. Wir haben mal nachgeschaut, was die Menschen wirklich hierher zieht, was sie machen, wo sie sich treffen und was sie mit der Region verbindet. Häuﬁg hatten sie ei- nen Erstkontakt zu Deutschland schon in der Schule, an Frankfurt- RheinMain schätzen sie vor allem das Sportangebot und die Weltof- fenheit. Aber lesen Sie selbst unsere Titelgeschichte ab Seite 6. Die internationalen Geschäftsleute sind natürlich nicht die Ein zigen, die die Internationalität der Region ausmachen. Insge- samt leben Menschen aus 200 verschiedenen Ländern in Frankfurt RheinMain harmonisch zusammen. In Frankfurt machen sie fast ein Drittel der Bevölkerung aus. Manche kamen als Arbeitssuchende, andere als Migranten und bauten sich hier eine Existenz auf. Einer von ihnen ist Hassan Annouri. Geboren in Langen als Sohn marokkanischer Einwanderer, wuchs er in dem ehemaligen „so- zialen Brennpunkt“ Frankfurt-Griesheim auf. In dem Umfeld kam er als Teenager zum Rap. Jetzt hat der Musiker und Gastro- nom eine neue Frankfurt-Hymne herausgebracht, die seitdem an jedem Szene-Treff leise mitswingt. Auch das eine Geschichte über Internationalität – ab Seite 42. Die Pandemie hat die Lust aufs Ausgehen und Entdecken noch einmal deutlich erhöht. Da stellt sich die Frage: Wohin? Was ist neu, was ist noch unentdeckt in der Region? Haben Sie schon einmal von einer Pyramide in FrankfurtRheinMain gehört? Oder von einem unterirdischen Dom mit glitzernden Kristallwänden? Wir haben einzigartige Locations mit Instagram-Potenzial für Sie zusam- mengestellt – ab Seite 20. Belohnen können Sie sich dann an einem der vier Orte, die kulinarische Highlights bieten: mit der weltbesten Pizza aus Ingelheim, ausgezeichneten Pralinen aus dem Frankfurter Westend, außergewöhnlichen Eissorten aus Seligenstadt oder einem Imbiss in Deutschlands schönstem Restaurant in Darmstadt. Wir haben aber auch einen Blick in die Zukunft geworfen. Wie sieht die Arbeit und Mobilität von morgen aus, wie sicher sind unsere Daten in Zukunft? Und welche Antworten hat Frankfurt- RheinMain auf die weltweiten Megatrends New Work, New Mobility und Cyber Security (ab Seite 34)? Impulse zur Lösung von Zukunftsfragen könnten auch vom Design-Netzwerk FrankfurtRheinMain kommen. Das Cluster bewirbt sich um den Titel World Design Capital 2026 und kann auf eine starke Story und große Player setzen (ab Seite 40). Schließlich sind es aber immer Menschen, die mit ihren Ideen Zukunft gestalten. So hat kürzlich ein Forscher aus Hessen eine künstliche Photosynthese entwickelt, mit der CO2 der Außenluft entzogen und nachhaltig als Wertstoff genutzt werden kann. Diese und andere Geschich- ten über Menschen von morgen lesen Sie ab Seite 42. Viel Spaß bei der Lektüre! Herzlichst, Ihr Ihr Peter Feldmann Oberbürgermeister der Stadt Frankfurt am Main Eric Menges Geschäftsführer der FrankfurtRheinMain GmbH International Marketing of the Region DIE PARTNER GOLD DIESER FRM-AUSGABE SILBER BRONZE UNTERSTÜTZER

// Inhalt 06 INTERNATIONALE Seit 30 Jahren ist Nathalie Maier-Bridou auch im Club des Affai- res de la Hesse aktiv, seit 2016 ist sie Vorsitzende der Wirt- schaftsvereinigung. Ihr erklärtes Ziel: die französische Commu- nity am Main sichtbarer zu machen. Etwa 12.000 Franzosen le- ben in der Region, mehr als 1000 Schüler gehen auf das Lycée Français Victor Hugo in Frankfurt-Rödelheim. Der französische Pharma-Riese Sanofi und der Autokonzern Stellantis betreiben große Werke (Opel), alle namhaften französischen Banken, Air France und der Club Med sind am Main vertreten. In ihrer Frei- zeit engagiert sich Nathalie Maier-Bridou an Schulen, um das Interesse an der französischen Sprache und Kultur zu fördern, hilft bei Präsidentschaftswahlen in der französischen Schule oder kurvt mit ihrer Harley-Davidson durch den Taunus. „Der Roller ist eher für die Stadt“, sagt sie und lacht. BUSINESS COMMUNITIES Vor allem die großen Communities der Franzosen, US-Amerikaner, Chinesen, Koreaner und Inder prägen FrankfurtRheinMain und machen die Metropolregion zu einer der internationalsten weltweit. Was machen sie hier, was verbindet sie? Eine kleine Weltreise durch FrankfurtRheinMain. Doch dann der entscheidende Wechsel: Sie belegte Jura in Saar- brücken, ging an die Sorbonne in Paris – und lernte dort ihren späteren Mann kennen. „Ein großer blonder Deutscher mit mi- serablen Französischkenntnissen, der in einer englischsprachi- gen Kanzlei arbeitete“, sagt sie schmunzelnd. Inzwischen sind sie im Nextower an der Hauptwache in einer Kanzlei tätig und beraten französische Unternehmen in deutschem Recht auf Französisch. Anfang der 1990er-Jahre zog es ihren Mann zurück nach Deutschland. Seit 1992 sind sie in Frankfurt zu Hause, > Nathalie Maier-Bridou kommt mit ihrem knallroten Roller zum Thurn-und-Taxis-Platz in der Frank- furter Innenstadt und erzählt von ihrer „Route nach Frankfurt“. Eine Lehrerin auf dem Gymnasium in Nantes habe sie für Deutsch begeistert. Es folgten Schüleraustausche und ein Deutsch-Studi- um am Dolmetscher-Institut in Saarbrücken, weil sie unbedingt Deutschlehrerin werden wollte. wegen des internationalen Flairs, der kurzen Wege und der französischen Community. // Standort VON MARTIN ORTH (TEXT) UND JONAS RATERMANN (FOTOS) 06 07 F R M 0 1 I 2 2 Die französische Juristin Nathalie Maier-Bridou fährt gerne mit dem Roller zur Arbeit. Sie leitet auch den Club des Affaires de la Hesse. // Entdeckungen 1 Die Stangenpyramide in Dreieich ist ein beliebtes Fotomotiv mit der Frankfurter Skyline im Hintergrund. Ganz in der Nähe liegt das „Gut Neu- hof“ mit rustikaler Gutsschänke. 20 20 21 F R M 0 1 I 2 2 r e l g o v t u m l e h / k c o t S e b o d A DAS NEUE OUT- DOOR Die Pandemie hat die Lust aufs Ausgehen und Entdecken noch einmal deutlich gesteigert. 17 originelle Locations und eine coole Route. VON MARTIN ORTH (TEXT) > Die Touristenzahlen steigen, und auch die Einwohner von FrankfurtRheinMain zieht es wieder raus. Die Stadt Frank- furt konnte bis Mai 2022 mehr als dreimal so viel Gäste begrüßen wie ver- gangenes Jahr, und der Flughafen Frankfurt verzeichnete im Juni den stärks ten Monatswert seit Beginn der Corona-Pandemie. Da stellt sich die Frage: Wohin? Was ist neu, was ist noch unentdeckt in der Region, was liegt im Trend? Wir haben 17 Locations zusammengestellt, die Instagram-Po- tenzial haben und gut für die Fitness sind. Belohnen kann man sich dann an einem der vier Orte, die „Kulinarische Highlights“ bieten. \\ STANDORT Wie internationale Business Communities die Region prägen 34 // Exzellenz o m m I A C MEGA- TRENDS Welche Antworten FrankfurtRheinMain auf die weltweiten Megatrends New Work, New Mobility und Cyber Security hat. VON CARSTEN HAUPTMEIER (TEXT) New Work Am Tag wird Frankfurt schnell zur Millionenstadt: Rund 400.000 Menschen pendeln zur Arbeit in die 750.000-Einwohner-Stadt. Die ganze Metropolre- gion FrankfurtRheinMain ist ein Jobmotor – und das auch deshalb, weil Trends hier schnell aufgegriffen und weiterentwickelt werden. Nicht anders ist das beim Megatrend New Work. So diskutierten etwa bei der COPETRI Convention 2022, einem neuen Event- Format der Community-Plattform COPETRI, mehr als 2500 Expertinnen und Experten, wie die Zukunftsthemen People, Transformation und Innovation zusammenfinden. Ihre Arbeit gestalten die Menschen auch und gerade in FrankfurtRheinMain längst flexibel, Tage im Homeoffice wechseln sich mit Stunden im Büro ab. Doch die Stadt wird ein Magnet bleiben. Dafür sorgen immer neue Anziehungspunkte wie der Millennium Tower, der 2030 einge- weiht werden soll. Mit 280 Metern soll der Büro- und Hotelturm der höchste Wolkenkratzer der EU werden. 34 35 F R M 0 1 I 2 2 „Skyhall“ mit Blick auf Frankfurt: An der Spitze des 280 Meter hohen Millennium Towers soll eine öffentliche Aussichts- plattform entstehen. EXZELLENZ Welche Antworten FRM auf die weltweiten Megatrends hat 03 Editorial 04 Inhalt/Impressum 06 Standort > Wie internationale Business Communities die Region prägen 16 Best Practice > Wie ein indisches Unternehmen in FRM heimisch geworden ist 18 Investment > Warum der US-Rapper Snoop Dogg in FrankfurtRheinMain investiert 20 Entdeckungen > Was in der Region neu und unentdeckt ist 30 Interview > Wie Eintracht Frankfurt die Europa League und viele Sympathien gewonnen hat 34 Exzellenz > Welche Antworten FrankfurtRheinMain auf die weltweiten Megatrends hat 40 Netzwerk > Womit sich FrankfurtRheinMain um den Titel World Design Capital bewirbt 42 Locals > Welche Gesichter und Geschichten man kennen muss 50 Spezial > Was das erste Museum für elektronische Musik zeigt ENTDECKUNGEN Was in FrankfurtRheinMain neu und unentdeckt ist 42 // Locals n n a m r e t a R s a n o J MENSCHEN VON MORGEN Sieben von 5,8 Millionen: Wer diese Gesichter und Geschichten kennt, weiß, was die Metropolregion FrankfurtRheinMain so stark macht. VON LAURALIE SCHWEIGER UND MARTIN ORTH (TEXTE) Hassan Annouri Rapper Er hat die neue Frankfurt-Hymne komponiert. Der im Mai 2022 veröffentlichte Song „Wir sind alles Frankfurter“ (Youtube) swingt inzwischen an allen Szene-Treffs leise mit. Es ist kein Stadion-Song zum Mitgrölen, sondern eher eine Ballade an die Inter- nationalität und das Miteinander in der Region. Das ist ein Anliegen von Hassan An- nouri, der sich auch stark sozial engagiert. Aufgewachsen als Sohn marokkanischer Einwanderer in dem ehemaligen sozialen Brennpunkt Frankfurt-Griesheim, hat er sich schon als Teenager für den Rap begeistert. „Einfach deshalb, weil ich mich darin wiedergefunden habe, wie die US-Rapper im Ghetto herumstanden.“ Seitdem hat er mehrere Songs herausgebracht, aber noch keinen so erfolgreichen wie diesen. „Das Feedback ist sensationell“, sagt Hassan Annouri. Er hat bei der Fashion Week gesun- gen, beim Newcomers Festival im Römer und auch spontan vor seiner Bar „Noah“ hinter der Alten Oper. „Jeder kann sich in dem Song wiederfinden.“ 43 43 F R M 0 1 I 2 2 LOCALS Welche Gesichter und Geschichten man kennen muss GIESSEN LIMBURG BAD HOMBURG FRANKFURT HANAU WIESBADEN MAINZ OFFENBACH ASCHAFFENBURG DARMSTADT HEPPENHEIM Das Magazin über die Metropolregion FrankfurtRheinMain INVESTMENT Warum Snoop Dogg in FRM investiert INTERVIEW Wie Eintracht Frankfurt viele Sympathien gewonnen hat LOCALS Welche Gesichter man kennen muss EXZELLENZ Welche Antworten NETZWERK Womit sich FrankfurtRheinMain um den ENTDECKUNGEN Was in der Region neu und unentdeckt ist FrankfurtRheinMain auf die weltweiten Megatrends hat Titel World Design Capital bewirbt FrankfurtRheinMain Die internationalen Business Communities Ausgabe 2022 Internationale Business Communities Die französische Juristin Nathalie Maier-Bridou leitet den Club des Affaires de la Hesse. IMPRESSUM Herausgeber FRM – Das Magazin über die Metropolregion FrankfurtRheinMain wird realisiert von der FrankfurtRheinMain GmbH International Marketing of the Region in Zusammenarbeit mit FAZIT Communication GmbH, Frankfurt am Main. Für die FrankfurtRheinMain GmbH: Eric Menges, Geschäftsführer Verlag FAZIT Communication GmbH, Tel.: (069) 75 91-3101, Geschäftsführung: Jonas Grashey, Hannes Ludwig Anschrift von Verlag und Redaktion Frankenallee 71–81, 60327 Frankfurt am Main, zugleich auch ladungsfähige Anschrift für alle im Impressum genannten Verantwortlichen und Vertretungsberechtigten Redaktion Martin Orth (verantwortlich) Art-Direktion Martin Gorka Produktion Zarka Ghaffar Distribution Jadwiga Jaenicke, Tel. (069) 75 91-3011, Fax (069) 75 91-2673 Hinweise Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Nachdruck nur mit Genehmigung des Verlags. Printed in Germany, Copyright © by FAZIT Communication GmbH 2022. Das Papier der Zeitschrift ist um- weltfreundlich. Es wurde unter Verwendung von chlorfrei gebleichtem Zellstoff hergestellt. Titelbild Jonas Ratermann Foto Anzeige Rückseite Holger Peters F R M 0 1 I 2 2

// Standort INTERNATIONALE BUSINESS COMMUNITIES Vor allem die großen Communities der Franzosen, US-Amerikaner, Chinesen, Koreaner und Inder prägen FrankfurtRheinMain und machen die Metropolregion zu einer der internationalsten weltweit. Was machen sie hier, was verbindet sie? Eine kleine Weltreise durch FrankfurtRheinMain. VON MARTIN ORTH (TEXT) UND JONAS RATERMANN (FOTOS) > Nathalie Maier-Bridou kommt mit ihrem knallroten Roller zum Thurn-und-Taxis-Platz in der Frank- furter Innenstadt und erzählt von ihrer „Route nach Frankfurt“. Eine Lehrerin auf dem Gymnasium in Nantes habe sie für Deutsch begeistert. Es folgten Schüleraustausche und ein Deutsch-Studi- um am Dolmetscher-Institut in Saarbrücken, weil sie unbedingt Deutschlehrerin werden wollte. Doch dann der entscheidende Wechsel: Sie belegte Jura in Saar- brücken, ging an die Sorbonne in Paris – und lernte dort ihren späteren Mann kennen. „Ein großer blonder Deutscher mit mi- serablen Französischkenntnissen, der in einer englischsprachi- gen Kanzlei arbeitete“, sagt sie schmunzelnd. Inzwischen sind sie im Nextower an der Hauptwache in einer Kanzlei tätig und beraten französische Unternehmen in deutschem Recht auf Französisch. Anfang der 1990er-Jahre zog es ihren Mann zurück nach Deutschland. Seit 1992 sind sie in Frankfurt zu Hause, 06 07 F R M 0 1 I 2 2 wegen des internationalen Flairs, der kurzen Wege und der französischen Community. Seit 30 Jahren ist Nathalie Maier-Bridou auch im Club des Affai- res de la Hesse aktiv, seit 2016 ist sie Vorsitzende der Wirt- schaftsvereinigung. Ihr erklärtes Ziel: die französische Commu- nity am Main sichtbarer zu machen. Etwa 12.000 Franzosen le- ben in der Region, mehr als 1000 Schüler gehen auf das Lycée Français Victor Hugo in Frankfurt-Rödelheim. Der französische Pharma-Riese Sanofi und der Autokonzern Stellantis betreiben große Werke (Opel), alle namhaften französischen Banken, Air France und der Club Med sind am Main vertreten. In ihrer Frei- zeit engagiert sich Nathalie Maier-Bridou an Schulen, um das Interesse an der französischen Sprache und Kultur zu fördern, hilft bei Präsidentschaftswahlen in der französischen Schule oder kurvt mit ihrer Harley-Davidson durch den Taunus. „Der Roller ist eher für die Stadt“, sagt sie und lacht.

David Knower sitzt in seinem Büro im 20. Stock des Eurotheum nahe der Alten Oper. Dort fällt der Blick zunächst auf Football- Fotos von Frankfurt Galaxy, eingerahmte Trikots und ein Regal voller Erinnerungsfotos mit George Bush, senior und junior, Hel- mut Kohl und Angela Merkel. Das beschreibt ganz gut die Interessen und Hobbys von David Knower. Im Berufsleben ist der US-Amerikaner Geschäfts- führer von Cerberus Deutschland, einem führen- den amerikanischen Beteiligungsunternehmen. Auch David Knower, geboren in der Nähe von Bos- ton, kam über einen Schüleraustausch nach Deutschland, 1978 nach Neustadt an der Weinstra- ße. 1981/82 studierte er in Freiburg, 1986 wurde ihm ein Job bei Procter & Gamble in Deutschland angeboten, wo er bis 1997 im Bereich Finance and Controlling tätig war, um spä- ter eine internationale Consulting Company zu leiten und 2002 ins Private-Equity-Geschäft zu wechseln. Bei allem, was mit den USA zu tun hat, bin ich dabei.// David Knower, US-Manager David Knower ist ein begnadeter Netzwerker, was ihm nicht nur in seinem Job entgegenkommt. Er hat auch mitgeholfen die Nati- onal Football League nach Deutschland zu holen. Am 13. Novem- ber 2022 treffen die Tampa Bay Buccaneers im ersten regulären Saisonspiel in der Münchner Allianz Arena auf die Seattle Seahawks. Der Ansturm auf die Tickets war riesig. 2023 soll die NFL nach Frankfurt kommen. Außerdem ist David Knower Ge- sellschafter von Frankfurt Galaxy, die in der 2021 gegründeten European League spielt, vergangenes Jahr Europameister wur- den und von seinem Sohn Christopher gemanagt wird. Darüber hinaus bekleidet er zahlreiche Ehrenämter, so bei der American Chamber of Commerce in Germany, dem American German Business Club oder dem English Theatre in Frankfurt. „Bei allem, was mit den USA zu tun hat, bin ich dabei“, sagt Knower, der sich nicht unberechtigte Hoffnungen macht, eines Tages US-Bot- schafter in Deutschland zu werden. 2016 stand er schon auf der Short List. „Dann könnte ich die zwei Länder, die ich liebe, noch näher zusammenbringen.“ 20.000 US-Amerikaner leben in FrankfurtRheinMain, das Gene- ralkonsulat der USA in Frankfurt ist das größte der Welt. Mehr als 700 US-Firmen haben ihre Deutschland- oder Europazentra- len in FrankfurtRheinMain, darunter Procter & Gamble, Dow sowie die großen Banken und Finanzdienstleister. Sie beschäfti- gen etwa 150.000 Mitarbeiter – nicht zu vergessen die US Army mit dem European Headquarter in Wiesbaden. Aber die französi- sche und amerikanische Business-Community sind nur zwei von vielen in FrankfurtRheinMain. Die britische Community zählt 11.000 Menschen. Sie ist nach dem Brexit geschrumpft, weil eini- ge die deutsche Staatbürgerschaft angenommen haben. Die chi- nesische Community kommt auf 10.000, die koreanische auf 7000, die indische auf 6000 und die wichtige, aber kleinere japa- nische auf 4000 Menschen, Tendenz steigend. Alle verfügen über eigene Netzwerke, Treffpunkte wie Schulen, Kirchen, Sportver- eine oder Restaurants, die sie untereinander und mit der Region verbinden und FrankfurtRheinMain zu einer der internationals- ten Metropolregionen der Welt machen. Die koreanische Community hat ihren Business Hub in Eschborn im Main-Taunus-Kreis. Das liegt zum einen an der vergleichs- weise günstigen Gewerbesteuer und der guten Infrastruktur, vor allem aber an der überaus aktiven Business-Community- Netzwerkerin Dong-Mi Park-Shin. Die Koreanerin ist seit 2006 Leiterin der Wirtschaftsförderung. Sie kam mit 10 Jahren nach Deutschland – ihre Eltern hatten sie nachgeholt –, studierte nach dem Gymnasium Architektur in Köln und ging nach einer Station bei der Lokalbaukommission in München nach Eschborn. Nach Ansicht des damaligen Bürgermeisters brachte sie neben

den gefragten Qualiﬁkationen vor allem Verständnis für die Mentalität der Asiaten mit. Das Ergebnis: Heute sitzen viele asia- tische Unternehmen in Eschborn, darunter alle bekannten kore- anischen von LG über die Zulieferer Mobis und Glovis bis Posco (Stahl). Samsung zieht 2024 von Schwalbach nach Eschborn. In- zwischen zählt die Stadt mit 21.600 Einwohnern mehr als 40.000 Arbeitsplätze, im Saldo über 10.000 Arbeitsplätze mehr als vor ihrer Zeit. Dong-Mi Park-Shin lebt in Kronberg, wie viele korea- nische Geschäftsleute auch. Ihre Freizeit verbringt sie anders als viele Koreaner mit Tennis statt mit Golf. Die jüngeren bevorzu- gen die Restaurants und Karaoke-Bars im Main-Taunus-Kreis und in Frankfurt – oder gehen zum K-Pop-Festival, das 2022 zum ersten Mal in Frankfurt stattfand und gleich 70.000 Fans anzog. Die Steuervorteile in Eschborn sind Xiguo Hong natürlich be- kannt. Er ist Chef-Repräsentant des China Council for the Pro- motion of International Trade (CCPIT) mit Sitz in der Fürstenber- ger Straße gegenüber dem Campus Westend der Universität Frankfurt. Anfangs hat das CCPIT vor allem bei Messebeteili- gungen geholfen. Inzwischen berät es chinesische Unternehmen bei der Ansiedlung in Deutschland und deutsche auf dem Weg nach China – zuletzt den chinesischen Serverhersteller Inspur bei dem Aufbau seiner Europa-Zentrale in Stuttgart. Fast 1000 chinesische Unternehmen sind in der Region FrankfurtRhein- Main vertreten, wobei sie anders als die koreanischen keinen Standort bevorzugen. Das bekannteste Investment ist wohl das von Geely in Raunheim, wo der Automobilher- steller die Rennwagenmarke Lotus weiterent- wickeln will. Xiguo Hong hat Deutsch in der Schule in Peking gelernt. Sein Onkel hatte ihm dazu geraten, er hatte in Aachen studiert. Wenn Xiguo Hong nicht gerade auf dem Uni-Campus entspannt, geht er mittags gerne scharf essen, ins chinesische Restaurant „Hunan“ in der Nähe des Frankfurter Hauptbahnhofs. Seine knappe Freizeit nutzt er zum Joggen: 14 Kilometer im Rebstockpark nahe seiner Mietwohnung. „Cricket ist in Indien so populär wie Fußball in Deutschland.// Anuradha Doddaballapur, indische Forscherin Sport ist das große Thema für Anuradha Doddaballapur, ge- nauer gesagt Cricket. „Das ist in Indien so populär wie Fußball in Deutschland“, sagt die gebürtige Inderin. Sie kam 2011 über Großbritannien nach Frankfurt, um ihren Doktor in Biomedizin zu machen. Die Region gilt als Zentrum der Kardiologie in Deutschland. Zuletzt forschte sie als Postdoc am Max-Planck- Institut für Herz- und Lungenforschung in Bad Nauheim. Aber ihre wahre Leidenschaft war immer das Cricket, von der Kind- heit in Bangalore an. Zunächst spielte sie in Frankfurt auf dem

Sportcampus Bockenheim mit den Männern. Inzwischen hat sie ein Frauen-Team aufgebaut, das gerade zum zweiten Mal in Folge Deutscher Meister wurde - mit ihr als Spielerin, Trainerin und Managerin. Sie ist Kapitänin der deutschen Nationalmannschaft und hält sogar einen Weltrekord. Als erste Frau im internationa- len Cricket schaffte es Anuradha Doddaballapur, vier Schlag- frauen hintereinander herauszunehmen. Da die Spiele mit sehr vielen Reisen verbunden sind, kennt sie Deutschland inzwischen sehr gut – und hat auch eine eigene Form der Integration gefun- den: In ihrem Bundesliga-Team spielen Inder, Pakis taner, Philip- pinen, Thais, Neuseeländer, Portugiesen und Deutsche. Sportliche Aktivitäten und schulische Verbindungen ziehen sich wie ein roter Faden durch die Biografien. Französischlehrerin Raphaëlle Blomberg kommt mit dem Rad zum Lycée Français Victor Hugo in Frankfurt-Rödelheim. „Mit dem Fahrrad kann man viele Orte erreichen, das ist ein Luxus hier“, sagt sie. Vor acht Jahren machte das französische Schulamt Angebote im Aus- land. Bei einem Besuch in Frankfurt hatte die französische Schule zufällig eine Stelle frei. Raphaëlle Blomberg bewarb sich spontan, bekam die Zusage und zog über Nacht von Bordeaux nach Frankfurt. Seitdem genießt sie das Leben in der Region, geht gerne mal in die französische Buchhandlung „La pause française“ oder in die „Fromagerie“, die ein Ex-Schüler aus Bor- deaux in Frankfurt betreibt. Außerdem ruft sie regelmäßig kul- turelle Projekte ins Leben. Als Vorsitzende des „Cercle Condorcet de Francfort“ organisiert sie Salonabende mit Apéro, Gesprä- chen und Musik. Zum Thema Sport fällt ihr auch eine Anekdote ein. „Als ich das erste Mal hier war, fand der Frankfurt City Triathlon statt“, sagt Raphaëlle Blomberg mit einem Augenzwin- kern. „Ich wusste aber nichts von der Veranstaltung und dachte: ,Oh là là, die Menschen hier sind très sportif. Ich bleibe!‘“ \\ hier leben hier leben »hier leben«, das aktuelle Schwerpunktthema des Kulturfonds Frankfurt RheinMain, rückt Perspektiven für das Zusammenleben in den Mittelpunkt: Wie verändern weltweite Krisen (Klima, Pandemie, Krieg) unsere Gesellschaft? Wie können wir in einer heterogenen Welt Lebensräume neu denken und die Region neu definieren? Welche Chancen und Möglichkeiten bietet das Rhein-Main-Gebiet dafür? Im Kontext großer gesellschaftlicher Aufgaben, etwa im demokratischen Diskurs und der Bewältigung existenzieller Krisen, trägt die Kultur wesentlich dazu bei, Antworten auf diese Fragen zu finden. Getragen wird der gemeinnützige Fonds vom Land Hessen, von Frankfurt am Main, dem Hochtaunuskreis und dem Main-Taunus- Kreis, Darmstadt, Wiesbaden, Hanau, Bad Vilbel, Offenbach am Main, Oestrich-Winkel, dem Rheingau-Taunus-Kreis und dem Kreis Offenbach. Weitere herausragende Kunst- und Kulturprojekte finden Sie unter www.kulturfonds-frm.de / Facebook / Instagram / Newsletter hier leben

// Best Practice RAUM FÜR DIE EIGENE KULTUR Vor 20 Jahren kamen ein paar indische IT-Spezialisten für Hindustan Computers Limited nach Deutschland. Heute ist HCL Technologies mit Sitz in Eschborn ein großer Player in Deutschland. HCL-Manager Dr. Frank Fehler kennt die Gründe für den Erfolg. VON DARIA DIETZ (INTERVIEW) UND JENS BRAUNE (FOTO) HCL Technologies in Hessen geben? > Zuallererst: Können Sie uns einen Überblick über Die Geschichte von HCL in Deutschland begann vor 20 Jahren. Mit ein paar IT-Spezialisten, jeder mit nicht mehr als einem Koffer in der Hand. Und mit einer Menge Hoffnung. Heute sind wir rund 1800 Mitarbeiter an drei Bürostandorten und in zehn Delivery Centern in Deutschland - und wir planen, unsere Präsenz im ganzen Land zu verstärken. Doch unser Herz bleibt in Hessen. Unser Hauptsitz beﬁndet sich in Eschborn, in der Nähe von Frankfurt. Hier konzen- trieren wir uns auf Finanzdienstleistungen und die Automobil- branche. Wir bieten zum Beispiel Software für moderne Elektrofahr- zeuge an. Neben unserem Büro betreiben wir in Eschborn auch ein Innovationszentrum. Das war übrigens das erste Innovationszen- trum eines indischen Unternehmens in Hessen, vielleicht sogar in 16 17 F R M 0 1 I 2 2 Deutschland. In diesem Zentrum arbeiten wir an IT- und Business- Transformation-Lösungen für unsere Kunden, indem wir das globa- le Know-how unseres gesamten Konzerns mit mehr als 211.000 Mit- arbeitern mit dem lokalen Business-Know-how unserer Kollegen in Deutschland kombinieren. Diese Kombination hat unsere anfängli- che Hoffnung zu einer langjährigen Erfolgsgeschichte gemacht. Und sie wurde möglich durch die Unterstützung von Hessen Trade & Invest und der Wirtschaftsförderung Eschborn. Was sind die Hauptthemen, an denen Sie derzeit arbeiten? Wir arbeiten an verschiedenen technologischen Lösungen, zum Beispiel an der Blockchain-Technologie. Bei diesem Thema arbei- ten wir mit einem End-to-End-Logistikanbieter zusammen. Das Unternehmen holt Gemüse vom Feld ab, sortiert es, reinigt es und bringt es in eine Fabrik, wo es verarbeitet und anschließend an ein Fast-Food-Restaurant geliefert wird. Am Ende des Tages wird das Unternehmen in der Lage sein, die gesamte Lieferkette nahtlos zurückzuverfolgen. Wenn Sie also im Restaurant Burger und Pommes frites essen, werden Sie wissen, dass die Kuh Elsa hieß und die Kartoffeln von einem Feld in der Nähe eines kleinen Dorfes im Nordosten Hessens stammen. Das ist Rückverfolgbar- keit, und der beste Weg, dies zu erreichen, ist die Blockchain. Während einige meiner Freunde bei dem Wort „Blockchain“ an seltsame Menschen denken, die mit Bitcoins Geschäfte machen, nutzen wir Blockchain für Transparenz und Nachhaltigkeit und um die Welt ein bisschen besser zu machen. Das ist beeindruckend. Ich nehme an, Nachhaltigkeit ist für Sie ein wachsendes Geschäftsfeld? Auf jeden Fall. Wir setzen zum Beispiel digitale Zwillinge ein, um den Energieverbrauch in Fabriken zu senken. Die Automobilindus- trie ist ein weiterer Bereich für unsere Dienstleistungen. Einer der größten Automobilhersteller in Deutschland zahlt zum Beispiel drei Milliarden Dollar pro Jahr für Energie, das heißt für Strom und Gas. Können Sie sich das vorstellen? Wir planen derzeit, ihm dabei zu helfen, seine Stromrechnung um zwei Prozent zu senken. Zwei Prozent von drei Milliarden. Das sind 60 Millionen Euro. Und es geht nicht nur um das Geld. Die Frage ist auch, was das für die Um- welt bedeutet, wenn man bedenkt, dass der Industriesektor einer der größten Verbraucher von Energie in Deutschland ist. Und wir können unseren Industrieunternehmen helfen, ihre eigenen Nach- haltigkeitsziele zu erreichen. So schnell wie möglich kohlenstoff- neutral zu werden, ist unsere gemeinsame Aufgabe. Warum haben Sie Eschborn als Standort für Ihre Deutschlandzen- trale gewählt? Einer der Vorteile, die Hessen uns bietet, sind die Talente - das wichtigste Kapital in unserer Branche. In Hessen fanden und finden wir die besten Talente. Das liegt sicherlich an dem hohen

Dr. Frank Fehler ist Senior Vice President & Country Head Germany von HCL Technologies. Bildungsstandard im gesamten Bundesland. Außerdem ist es in Hessen einfach, geeignete Büroﬂächen zu ﬁnden, auch in Eschborn. Erst kürzlich haben wir neue Büroräume gefunden, auch für unser Innovationszentrum. Jetzt investieren wir in unseren hessischen Standort mit einer neuen Dachterrasse und durch Umbau und Re- novierung unserer Büros. Deshalb haben wir kürzlich den Mietver- trag verlängert. Wir proﬁtieren auch von der guten Infrastruktur. Frankfurt und Eschborn bieten in der Mitte Europas ideale Wachstums- voraussetzungen für innovative Unternehmen. // Man kann überall im Land, ja sogar in der Welt, sehr schnell hin- kommen. Da ich in Frankfurt und in Berlin wohne, kann ich aus eigener Erfahrung sprechen. Sagen wir einfach, ich habe zwei Ext- reme in meinem Leben und schätze die Mobilität in Frankfurt sehr. Ein weiterer großer Vorteil ist die Offenheit der Region, gerade für uns als internationales Unternehmen. Frankfurt als Stadt und die ganze Region haben eine so internationale Atmosphäre, dass sich meine Kollegen aus aller Welt hier sehr wohl fühlen. Die Region bie- tet auch Raum, die eigene Kultur zu pﬂegen. Können Sie uns ein Beispiel nennen? Ja, natürlich. Meine Kollegen haben ihr eigenes Cricket-Team ge- gründet. Und jetzt drängen sie mich, mit ihnen zu spielen. Nun, ich habe ihnen versprochen, das nächstes Jahr zu tun. Ich ﬁnde es toll zu sehen, wie glücklich sie hier sind. Das ist möglich, weil Hessen und die Menschen in Hessen Raum geben für Neues und dadurch eine ganz eigene Kultur schaffen. Das wissen wir zu schätzen und wir sehen, dass immer mehr Menschen gerne kom- men. Viele meiner internationalen Kollegen sind zum Arbeiten gekommen und wollen nun auch in der Region bleiben. Sie kaufen Häuser oder Wohnungen, weil sie sich hier wohl fühlen und sich ihre Zukunft vorstellen können. Sie bleiben nicht in Berlin, sie bleiben nicht in München. Sie bleiben in Frankfurt. Vor allem Fa- milien sind sehr, sehr froh, in den Taunus, aufs Land zu ziehen. Sie kommen aus riesigen Städten wie Mumbai, Chennai und Delhi und wollen beides haben, die Stadt und das Land. Von einem klei- nen Dorf sind es zehn Minuten mit dem Auto bis zu einer der at- traktivsten Städte des Landes. Das ist das Tolle an Frankfurt und Hessen: Dass man beide Welten so nah beieinander hat. Wo sonst kann man das haben? \\

// Investment r e d u a n h c S d l a r a H Jakob Sons und Benedikt Sons, Gründer und Geschäftsführer von Cansativa DER CANNABIS-DEAL Einem Startup aus Mörfelden-Walldorf ist es gelungen, den US-Rapper Snoop Dogg als Investor zu gewinnen. im August 2020 ist Cansativa das einzige Unternehmen mit der Zulassung für den Vertrieb von Medizinalcannabis aus deut- schem Anbau. Bei der anstehenden Cannabislegalisierung sieht sich Cansativa als Wegbereiter der Demokratisierung des Canna- bismarktes. Die Bundesregierung hatte die Legalisierung von Cannabis in ihrem Koalitionsvertrag festgehalten. „Der Einstieg von Casa Verde Capital ist für uns ein bedeutender Meilenstein“, sagt Benedikt Sons, Gründer, Geschäftsführer und CEO der Cansativa Group. „Wir möchten Wegbereiter der Legali- sierung und das operative Rückgrat zukünftiger Lizenzabgabe- stellen und der gesamten Cannabisindustrie werden. Unsere Rolle wird es sein, einen einfachen und sicheren Zugang für alle zu ermöglichen, denn die Legalisierung darf kein Elitenprojekt werden“, fährt Sons fort. > Dem Cannabis-Startup Cansativa aus Mörfelden- Walldorf ist ein echter Coup gelungen: Bei der ver- gangenen Finanzierungsrunde stieg Casa Verde Capital, der größte auf Cannabis-Unternehmen fokussierte Kapitalgeber der USA, ein. Dahinter steckt Snoop Dogg, der den Fonds 2015 mit- begründete. Der US-Rapper, der aus seiner Liebe zu Cannabis keinen Hehl macht und einen eigenen Angestellten fürs Joint- bauen beschäftigt, hofft auf die Legalisierung von Cannabis in Deutschland. Dann könnte Cansativa zum „Amazon für Cannabis- Produkte“ werden. Das 2017 gegründete Startup Cansativa ist Marktführer im Medizinalcannabis-Markt und versteht sich als treibende Kraft der Cannabis-Industrie in Deutschland. Seit dem Zuschlag des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) F R M 0 1 I 2 2 Adobe Stock / Oleksandrum

„Cansativa ist strategisch exzellent aufgestellt, um eine der füh- renden Plattformen für Cannabis in Europa zu werden“, sagt Casa-Verde-Partner Yoni Meyer. „Das Unternehmen verbindet entscheidende Branchenkenntnisse mit einer ehrgeizigen Vision und einer schnell wachsenden Erfolgsgeschichte. Wir sind fest davon überzeugt, dass Cansativa eine zentrale Rolle bei der er- warteten Legalisierung in Deutschland spielen und einen ent- scheidenden Einﬂuss auf den europäischen Markt haben wird, der bis 2025 ein Potenzial von über 3 Milliarden Euro verspricht.“ Cansativa wird die Ressourcen der Finanzierungsrunde nutzen, um die eigene Cannabis-Plattform weiter auszubauen. Die Gruppe wird sich neben dem integrierten Produkt- und Serviceportfolio rund um Medizinalcannabis auch im Genusscannabis-Bereich breit aufstellen und erwartet starkes Wachstum im eigenen B2B- Cannabis-Marketplace. Vorbilder sehen die Gründer vor allem in großen Plattformen. „Cansativa möchte mit ﬂexiblen Lösungen überall Produktverfügbarkeit sicherstellen. In mancher Hinsicht sind wir auch das Amazon für Cannabis-Produkte“, sagt Jakob Sons, Gründer und Geschäftsführer der Cansativa Group. \\ m o c s w e n / e c n a i l l a e r u t c i Snoop Dogg, US-Rapper und Cannabis-Investor p Find Your Future in FrankfurtRheinMain! Menschen aus fast 200 Nationen bezeichnen Frankfurt RheinMain als ihre Heimat. Und alle, die Teil unserer Community sein möchten, sind herzlich willkommen. Mit ihrer Wirtschafts kraft und ihrem breiten Kultur- und Freizeitan gebot ist FrankfurtRheinMain ein per fekter Ort zum Leben. Wenn Sie die Region für sich ent decken möchten, freuen wir uns, Ihnen dabei zu helfen. Kontaktieren Sie uns! +49 (0)69 2577 2577 contact@find-it-in-frm.de www.facebook.com/finditinfrm www.instagram.com/finditinfrm www.linkedin.com/company/ find-it-in-frankfurtrheinmain/ Alle wichtigen Informationen Unser FrankfurtRheinMain Wichtige Neuigkeiten, zum Leben und Arbeiten in FrankfurtRheinMain auf International Office unterstützt Sie gerne per E-Mail, Telefon Veranstaltungen und weitere Tipps auf unseren Social- einen Klick oder persönlich Media-Kanälen www.find-it-in-frm.de

r e l g o v t u m l e h / k c o t S e b o d A DAS NEUE OUT- DOOR Die Pandemie hat die Lust aufs Ausgehen und Entdecken noch einmal deutlich gesteigert. 17 originelle Locations und eine coole Route. VON MARTIN ORTH (TEXT) > Die Touristenzahlen steigen, und auch die Einwohner von FrankfurtRheinMain zieht es wieder raus. Die Stadt Frank- furt konnte bis Mai 2022 mehr als dreimal so viel Gäste begrüßen wie ver- gangenes Jahr, und der Flughafen Frankfurt verzeichnete im Juni den stärks ten Monatswert seit Beginn der Corona-Pandemie. Da stellt sich die Frage: Wohin? Was ist neu, was ist noch unentdeckt in der Region, was liegt im Trend? Wir haben 17 Locations zusammengestellt, die Instagram-Po- tenzial haben und gut für die Fitness sind. Belohnen kann man sich dann an einem der vier Orte, die „Kulinarische Highlights“ bieten. \\

i s e g n D n a h p e t S / k c o t S e b o d A // Entdeckungen KLEINE FLUCHTEN 2 Der Mainzer Sand zwischen Mombach und Gonsenheim lädt mit zirpenden Grillen, hohen Gräsern und Steppenpflanzen zu einem medi- terranen Tages-Trip ein. y e w u P l . / A O T O H P c M / l e k n i w k c i l b / e c n a i l l a e r u t c i p 3 4 Die Kubacher Kristallhöhle bei Weilburg wurde erst 1974 zufällig entdeckt. Der Kristallschmuck an den Wänden gilt als einzigartig in Deutschland. 22 23 F R M 0 1 I 2 2 Die Dietesheimer Steinbrüche bieten nach dem Ende des Basalt- abbaus eine beeindruckende Natur- landschaft mit hohen Steilwänden und tiefblauen Seen. y e w u P l . / A O T O H P c M / l e k n i w k c i l b / e c n a i l l a e r u t c i p

// Entdeckungen e d . r e n n e r s n a h 11 Die Schiffsmeldestelle, eine Mischung aus Strandbar und Bier- garten, diente früher zur Erfassung vorüberziehender Flussschiffe. k e d u R a n e l e H S-Bahn Eddersheim Staustufe Eddersheim ain M 26 27 F R M 0 1 I 2 2 13 Die Uferbar am Okrifteler Wäld- chen bietet auf dem großen Freige- lände am Mainufer auch mal Som- merkino und Live-Musik. Uferbar 13 2 , 9 k m 5 , 5 k m Mainfähre Höchst 0,3 k m Alte Schiffsmeldestelle 11 m 4 , 9 k 12 Kelsterbar 12 Die Kelsterbar am Kelsterbacher Mainbogen ist ein beliebter Zwischen- stopp für Radfahrer – auch wegen der E-Bike-Ladestation. k e d u R a n e l e H

k e d u R a n e l e H S-Bahn Frankfurt Hauptbahnhof Mainfähre Höchst 7, 1 k m Orange Beach 10 2 k m 9 Lilu Frankfurt Niederrad 9 Das Licht- und Luftbad, früher ein Flussschwimm- bad, ist ein urbanes Klein- od auf einer künstlichen Maininsel – Café inklusive. k e d u R a n e l e H COOLE ROUTE Frankfurt orientiert sich zurück an den Main – auch dank der guten Wasserqualität. Das manifestiert sich in originellen Strandbars, die es vor wenigen Jahren so noch nicht gab. Die FRM-Bike-Tour führt am Fluss entlang von Frankfurt nach Eddersheim über eine Mainbrücke, mit der Mainfähre auf die andere Seite des Flusses und über eine Staustufe wieder zurück auf die andere Seite. Rückweg am besten mit der S-Bahn. 10 Das Orange Beach, ein traditionsreiches ehe- maliges Wasserhäuschen unter der Niederräder Eisenbahnbrücke, ist ideal für „Brückentage“. n n a m r e k c o B n e t s r a C

// Entdeckungen 14 Seligenstadt ist die Eis-Hauptstadt von FrankfurtRheinMain. Das Eiscafé „Zum Maintor“ bietet außergewöhn- liche Sorten, beim Fruchteis mit bis zu 45 Prozent frischen Früchten. h t r O n i t r a M KULINARISCHE HIGHLIGHTS 15 16 Francesco Ialazzo ist amtierender Pizza-Welt- meister. Der Mainzer mit italienischen Wurzeln bietet in der Pizzeria „Capri“ in Ingelheim am Rhein die beste neapolitanische Pizza. Anna Reckmann ist laut „Feinschmecker“ die beste hessische Patissière. Sie zaubert Macarons, Pralinen und Törtchen für ihre Boutique im Frankfurter Reuterweg. o t o f e s s e r P - r e n b i E / e c n a i l l a e r u t c i p 28 29 F R M 0 1 I 2 2 s e m l i E g n a g f l o W / o t o F - . Z A F . .

e d . r u t k e t i h c r a - n i - n g i s e d w w w . 17 Das „Shokudo“ am Darmstädter Hauptbahnhof wurde von einer Fachjury zu Deutschlands schönstem Restaurant gewählt. Der Asia Imbiss hat auch kulina- rische Highlights zu bieten.

// Interview IM HERZEN VON EUROPA Eintracht Frankfurt hat die Europa League gewonnen und international viele Sympathien. Aufsichtsratschef Philip Holzer erzählt, wie er das Finale erlebt hat, was das für die Region bedeutet und worauf er sich freut. > Herr Holzer, ein Thema überstrahlt in der Region noch immer alle anderen: Eintracht Frankfurt gewinnt die Europa League. Wie haben Sie das erlebt? Am Anfang zäh: Der Tag bis zum Anpﬁff dauert ewig, er zieht sich wie Kaugummi. Während des Spiels geht jedes Zeitgefühl verloren. Beim Elfmeterschießen hatte ich noch die Niederlage in Chelsea 2019 im Kopf. Damals habe ich weggeschaut. Deswegen habe ich diesmal hingeguckt. Und Elfmeter gesehen, die so sicher und souverän verwandelt wurden wie vielleicht nie wieder fünf Elfmeter für Eintracht Frankfurt. Danach war dann nur noch Freude. Hunderte Glückwünsche kamen auf das Handy. Ich habe selten so viele Nachrichten aus der ganzen Welt bekom- men. Der erste Gratulant war übrigens Phil Murphy, der ehemalige US- Botschafter in Berlin, jetzt Gouverneur von New Jersey. Der Titel strahlt national und international sehr positiv auf die Region aus. Sie waren lange bei Goldman Sachs. Gewinnt der Finanzplatz Frankfurt durch Fußball? Ja, das kann man sagen. Frankfurt ist mit seinen 240 Banken ein Fi- nanzplatz mit Weltruf. Aber die Region hat noch viel mehr zu bieten. n n a m r e t a R s a n o J 30 31 F R M 0 1 I 2 2

// Interview Bei der Bekämpfung der Corona-Pandemie hat sie zum Beispiel weltweit eine zentrale Rolle gespielt. Biontech in Mainz hat den neuartigen Impfstoff entwickelt, Merck aus Darmstadt hat Lipide für die Produktion geliefert, Schott aus Mainz die Spezialgläser, abgefüllt wird in Marburg und bei Sanoﬁ im Industriepark Höchst, Infraserv kühlt die Prozesse. Unsere Region ist inzwischen einer der stärksten Pharmastandorte der Welt. Dazu kommt die Wis- senschaft. Unser Forschungs- und Hochschulstandort ist überra- gend. Die Universitäten in Frankfurt, Mainz, Marburg und die TU Darmstadt, in Frankfurt die University of Applied Sciences und das House of Finance – alles Einrichtungen mit sehr gutem Ruf. Oder nehmen Sie die geballte medizinische Kompetenz der Uni- versitätskliniken in Frankfurt, Marburg und Mainz. Ist der Corona-Impfstoff der neue Markenbotschafter der Region? Er hat das Zeug dazu. Die Region hatte bisher vier große Marken- botschafter: den Flughafen, die Messe, die Börse und die Ein- tracht. Der Flughafen ist sicherlich von zentraler Bedeutung. Er ist logistisch mit Abstand der beste Flughafen, den ich auf der Welt kenne. So kurze Wege in die Region, so nah an den Städten, das ist ein unglaublicher Vorteil. Übrigens auch für unseren Ver- ein. Wegen der Nähe zum Flughafen kommen viele internationa- le Scouts, um hier die Bundesliga zu beobachten. Wir sprechen bei der Eintracht nicht ohne Grund von „Im Herzen von Europa“. Das ist genau die Stärke dieser Region, und die Eintracht, die von jeher für das Image von Frankfurt als enorm wichtig gilt, hat jetzt durch den Europa-League-Sieg ihren Anteil geleistet, diese Botschaft in die Welt noch stärker hinauszutragen. Was macht den internationalen Flair der Region aus? FrankfurtRheinMain ist für jeden, der nicht Deutsch spricht, eine Region, in der man sich dennoch wunderbar zurechtﬁnden kann. In meiner Firma hatte ich eine Kollegin aus London, die vier Jahre hier gelebt hat, aber keine drei Sätze Deutsch sprach. Eigentlich schade, aber sie ist sehr gut zurechtgekommen. Das zeigt die Internationalität. Und noch etwas: Wenn ich Leute nach Frankfurt versetzt habe, gab es am Anfang Tränen und am Ende Tränen. Am Anfang, weil sie nach Frankfurt mussten, am Ende, weil sie nicht mehr wegwollten. Das gilt auch für den Fußball? Wir engagieren viele Spieler aus dem Ausland und holen sie quasi in eine für sie fremde Stadt, hier erleben sie dann fast immer eine 32 33 F R M 0 1 I 2 2 Philip Holzer, Jahrgang 1966, studierte nach der Schulzeit Betriebswirtschafts- lehre an der Johann-Wolfgang-Goethe-Universität in Frankfurt, Abschluss: Diplomkaufmann, und arbeitete von 1992 bis 2014 für Goldman Sachs als Investmentbanker in New York, London und Frankfurt. Dabei bekleidete er verschiedene Leitungspositionen, zuletzt war er als Partner und Vorstand für das Geschäft in Deutschland, Österreich und der Schweiz verantwortlich. Seit 2014 ist er als Unternehmer tätig, vor allem im Beteiligungsma- nagement. Seit 2010 sitzt er im Aufsichtsrat der Eintracht Frank- furt Fußball AG. Der kunstinteressierte und sozial engagierte ehe- malige Torwart ist seit 2021 Vorsitzender des Aufsichtsrats. Seit 2021 hat der Verein auch eine neue Zentrale in Frankfurt mit der Adresse „Im Herzen von Europa 1“.

Jetzt kommt der Moment, wo wir zum ersten Mal die Champions-League-Hymne in unserem Stadion hören. // Philip Holzer, Vorsitzender des Aufsichtsrats der Eintracht Frankfurt Fußball AG Also hilft die Eintracht auch FrankfurtRheinMain? Einerseits ist die Eintracht unbezahlbar für die Region, als Mar- kenbotschafter und Sympathieträger. Aber die Region hat auch einen riesigen Anteil an unserem Erfolg. Die Eintracht hat mehr als 110.000 Mitglieder, sie liegt damit in Deutschland auf Platz sieben und weltweit auf Rang 14. Von unseren Mitgliedern kom- men 25 Prozent aus Frankfurt, 58 Prozent aus der Region, 16 aus Deutschland und 1 Prozent aus dem Ausland. Zurück zur Europa League: Was war der größte Moment für Sie, abgesehen vom Finale? Wir haben im Viertelﬁnale einen historischen Auftritt in Barcelo- na erlebt. 30.000 Eintracht-Fans in Barcelona, dieses Bild der wei- ßen Wand im Camp Nou, das bleibt unvergesslich. Ich glaube, das wird es im europäischen Vereinsfußball nie wieder geben: ein Spiel mit 30.000 Auswärtsfans im Stadion. Und jetzt kommt der Moment, wo wir zum ersten Mal die Champions-League-Hymne in unserem Stadion hören. Das war schon immer mein Traum. Seit zwölf Jahren bin ich im Aufsichtsrat, und jetzt wird dieser Traum wahr. Das freut mich für uns alle, Region, Stadt, Verein. Ich bin stolz auf die seriöse Zusammenarbeit im Kreis der Eintracht-Ver- antwortlichen. Und wir alle können stolz auf die Entwicklung der Mannschaft und ihre Erfolge in den vergangenen Jahren sein. \\ ) 3 ( n n a m r e t a R s a n o J sehr, sehr gute Zeit. Und wenn sie irgendwann zu einem anderen Verein wechseln, nach Madrid, nach London oder nach Mailand, schwärmen sie von der tollen Zeit bei der Eintracht. Sie erzählen übrigens auch anderen Spielern, um die wir uns bemühen, dass ihre Familien in unserer Region schnell Anschluss gefunden und sich wohlgefühlt haben. Wie die meisten Menschen, die neu hier- herkommen. Wir haben 200 Nationalitäten in der Region, daher ﬁnden sich die Menschen in unserer Region schnell zurecht. Es ist ganz wichtig, dass es hier diese großen Communities gibt, die Eng- lisch sprechen, Französisch, aber auch Koreanisch oder Japanisch.

// Exzellenz o m m I A C MEGA- TRENDS Welche Antworten FrankfurtRheinMain auf die weltweiten Megatrends New Work, New Mobility und Cyber Security hat. VON CARSTEN HAUPTMEIER (TEXT) New Work Am Tag wird Frankfurt schnell zur Millionenstadt: Rund 400.000 Menschen pendeln zur Arbeit in die 750.000-Einwohner-Stadt. Die ganze Metropolre- gion FrankfurtRheinMain ist ein Jobmotor – und das auch deshalb, weil Trends hier schnell aufgegriffen und weiterentwickelt werden. Nicht anders ist das beim Megatrend New Work. So diskutierten etwa bei der COPETRI Convention 2022, einem neuen Event- Format der Community-Plattform COPETRI, mehr als 2500 Expertinnen und Experten, wie die Zukunftsthemen People, Transformation und Innovation zusammenﬁnden. Ihre Arbeit gestalten die Menschen auch und gerade in FrankfurtRheinMain längst ﬂexibel, Tage im Homeoﬃce wechseln sich mit Stunden im Büro ab. Doch die Stadt wird ein Magnet bleiben. Dafür sorgen immer neue Anziehungspunkte wie der Millennium Tower, der 2030 einge- weiht werden soll. Mit 280 Metern soll der Büro- und Hotelturm der höchste Wolkenkratzer der EU werden. 34 35 F R M 0 1 I 2 2

// Exzellenz New Mobility Größter Flughafen Deutschlands, eine der wichtigsten Bahn-Dreh- scheiben mit täglich mehr als 1200 Zügen am Frankfurter Haupt- bahnhof, zentrale Autobahnkreuze: FrankfurtRheinMain ist einer der wichtigsten Verkehrsknotenpunkte Europas. Doch die Region hat längst begonnen, Mobilität neu zu denken und zu planen. Der Autobauer Opel (Stellantis) baut in Rüsselsheim E-Autos, bis 2024 sollen alle Opel-Baureihen elektriﬁziert sein. Gleichzeitig erwei- tern die Kommunen das Angebot an Ladesäulen kontinuierlich und stellen kostenlose Parkplätze für E-Autos bereit. Auch der Bahnverkehr steckt mitten im Umbruch: In Frankfurt ent- steht in den kommenden Jahren ein Fernbahntunnel, um die Kapa- zitäten auszubauen. Schon im Dezember soll im Taunus die welt- weit größte mit Wasserstoff betriebene Zugﬂotte rollen. Wer lieber Rad fährt, kommt auf den Radschnellwegen in der ganzen Region schnell und sicher voran. New Mobility verlangt gerade in einer Metropolregion ein breite Palette an Alternativen, um schnell und nachhaltig ans Ziel zu kommen. E-Auto im Hotel-Carloft parken – und danach auf Wasserstoff-Züge umstei- gen oder mit dem E-Bike auf einen Radschnellweg. 36 37 F R M 0 1 I 2 2

Tresore der Moderne: In Rechenzentren sind Daten gut geschützt. Die Digital Hub Initiative kümmert sich um die Cyber Security. Cyber Security Die Region FrankfurtRheinMain ist nicht nur ein klassischer Ver- kehrsknotenpunkt, hier laufen auch moderne Datenautobahnen zusammen. Mit dem DE-CIX liegt gemessen am Datendurchsatz der weltweit wichtigste Knotenpunkt in Frankfurt. Die Region ge- hört europaweit zu den größten Standorten für Rechenzentren. Gerade hier weiß man daher sehr genau, dass in der digitalen Welt Sicherheit neu gedacht werden muss. Der Schutz vor Cyberattacken ist für Banken genauso wie Startups oder Behörden essenziell. Cyber Security zählt längst zu den Me- gatrends unserer Zeit – und FrankfurtRheinMain ist dabei erst- klassig aufgestellt. So arbeiten etwa in der Digital Hub Initiative, einem Netzwerk aus bundesweit 12 Hubs, die Region Frankfurt und Darmstadt explizit im Bereich Cyber Security zusammen. In Darmstadt ist daran das Nationale Forschungszentrum für ange- wandte Cybersicherheit Athene beteiligt, eine Einrichtung der Fraunhofer-Gesellschaft in Zusammenarbeit mit der TU Darm- stadt und der Hochschule Darmstadt.

// Netzwerk DAS DESIGN- CLUSTER FrankfurtRheinMain bewirbt sich unter der Leitung von Prof. Matthias Wagner K, Direktor des Museums Angewandte Kunst in Frankfurt am Main, als World Design Capital 2026. FrankfurtRheinMain bewirbt sich um den Titel World Design Capital 2026. Dabei kann die Region auf eine starke Story und große Player setzen. > FrankfurtRheinMain war schon oft eine vorbildhafte Region für umfassenden gesellschaftlichen Wandel durch Gestaltung. So erfand vor mehr als 550 Jahren der Main- zer Johannes Gutenberg das Drucken mit beweglichen Metall- lettern und löste damit eine Medienrevolution aus, die gesell- schaftliche Entwicklungen wie den Humanismus und die Reformation entscheidend beeinﬂusste. In der Paulskirche in Frankfurt am Main schuf 1848 die Nationalversammlung die erste demokratische Verfassung für Deutschland. Die Reformbe- wegung des Jugendstils, wie sie in Darmstadt ihren Ausdruck fand, die emanzipatorische, gestalterische Weichenstellung des 1907 gegründeten Deutschen Werkbundes als wirtschaftskultu- relle Vereinigung von Künstlern, Architekten, Unternehmern und Sachverständigen und wiederum die Stadt Frankfurt waren im- mer wieder Zentren moderner Gestaltung. Unter dem Namen „Das Neue Frankfurt“ erschöpfte sich die Gestaltungsutopie dabei nicht im bekannten, von Ernst May initiierten Wohnungs- bauprogramm, sondern umfasste ab den 1920er-Jahren einen universalen Anspruch im Mode-, Interieur-, Industrie-, Produkt- und Kommunikationsdesign. Das bildet eine profunde Basis für die Bewerbung zur World Design Capital 2026 unter dem Titel „Design for Democracy. Atmospheres for a better life“. \\ Rat für Formgebung Der Rat für Formgebung, Frankfurt, gilt als weltweit führendes Kompetenzzentrum für Kommunikation und Wissenstransfer im Bereich Design, Marke und Innovation. Er wurde 1953 gegründet und vergibt den German Design Award. Deutscher Designer Club Der Deutsche Designer Club, Frankfurt, ist im deutschsprachigen Raum der führende Club für Gestalter aus allen Disziplinen. Der 1989 gegründete Club veranstaltet jedes Jahr den Kreativ wettbewerb „Gute Gestaltung“. Hessen Design Hessen Design, Darmstadt, ist die Designleitstelle des Landes Hessen und fördert die Vernetzung zwischen Designern aller gestalterischen Disziplinen. Sie veranstaltet jährlich den Nachwuchswettbewerb Hessen Design Competition. Stiftung Deutsches Design Museum Die Stiftung Deutsches Design Museum, Frankfurt, will Designbewusstsein stärken und Kreativität wecken. Dazu initiiert und fördert sie seit 2011 Projekte bundesweit. Stifterin ist der Rat für Formgebung. F R M 0 1 I 2 2

Deutscher Werkbund Der Deutsche Werkbund, Darmstadt, zählt neben dem Bauhaus zu den herausragenden Institutionen in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, die die Grundlagen des modernen Designs schufen. Er hat wesentliche Impulse zur Gestaltungskultur gegeben. Werkbundakademie Die Werkbundakademie Darmstadt, entstand auf Initiative des Deutschen Werkbunds im Jahr 2000. Sie dient der Sensibilisierung für gute Qualität bei der Gestaltung einer humanen Umwelt. Die Akademie ist Initiatorin der Bewerbung zur World Design Capital. Frankfurt University of Applied Sciences Die Frankfurt University of Applied Sciences wurde 1971 als staat liche Fachhochschule in Frankfurt am Main gegründet. Forschungsschwerpunkte sind demographischer Wandel, erneuerbare Energien, Mobilität und Logistik – Bereiche, die auch in Zukunft eine riesige Bedeutung haben. hfg Offenbach Die Hochschule für Gestaltung (HfG) Offenbach sieht sich als Schule in der Tradition der HfG Ulm, die nicht nur schön gestalten, sondern die Gesellschaft positiv verändern wollte. Das Studienangebot umfasst zwei Fachrichtungen: Kunst und Design. Dieter Rams ist die Design ikone aus FrankfurtRheinMain. Er wirkte über 30 Jahre lang als Leiter der Formgebung beim Elektrogerätehersteller Braun – und inspirierte damit Apple. HDA Die Hochschule Darmstadt, University of Applied Sciences, ist mit 17 unterschiedlichen Bachelor- und Masterstudiengängen aus Architektur, Medien und Design ein zentraler Ort für die Ausbildung junger Gestalterinnen und Gestalter. Die World Design Organization mit Sitz in Montreal, Kanada, zeichnet alle zwei Jahre Städte mit dem Titel World Design Capital aus. Valencia, Spanien, hat den Titel für 2022 erhalten, San Diego-Tijuana (USA/Mexiko) für 2024. TU Darmstadt Die Technische Universität Darmstadt zählt zu den am stärksten international geprägten Universitäten in Deutschland und strebt durch große Interdisziplinarität und einen intensiven Austausch mit Gesellschaft, Wirtschaft und Politik nachhaltigen Fortschritt an.

// Locals n n a m r e t a R s a n o J MENSCHEN VON MORGEN Sieben von 5,8 Millionen: Wer diese Gesichter und Geschichten kennt, weiß, was die Metropolregion FrankfurtRheinMain so stark macht. VON LAURALIE SCHWEIGER UND MARTIN ORTH (TEXTE) Hassan Annouri Rapper Er hat die neue Frankfurt-Hymne komponiert. Der im Mai 2022 veröffentlichte Song „Wir sind alles Frankfurter“ (Youtube) swingt inzwischen an allen Szene-Treffs leise mit. Es ist kein Stadion-Song zum Mitgrölen, sondern eher eine Ballade an die Inter- nationalität und das Miteinander in der Region. Das ist ein Anliegen von Hassan An- nouri, der sich auch stark sozial engagiert. Aufgewachsen als Sohn marokkanischer Einwanderer in dem ehemaligen sozialen Brennpunkt Frankfurt-Griesheim, hat er sich schon als Teenager für den Rap begeistert. „Einfach deshalb, weil ich mich darin wiedergefunden habe, wie die US-Rapper im Ghetto herumstanden.“ Seitdem hat er mehrere Songs herausgebracht, aber noch keinen so erfolgreichen wie diesen. „Das Feedback ist sensationell“, sagt Hassan Annouri. Er hat bei der Fashion Week gesun- gen, beim Newcomers Festival im Römer und auch spontan vor seiner Bar „Noah“ hinter der Alten Oper. „Jeder kann sich in dem Song wiederﬁnden.“ 43 43 F R M 0 1 I 2 2

a p d / e c n a i l l a e r u t c i p Alexandra W. Busch Museumsdirektorin Demnächst rücken für sie vorübergehend andere Aufgaben in den Vordergrund. Denn Museumsdirektorin Alexandra W. Busch verantwortet im Herbst den Umzug des Römisch-Ger- manischen Zentralmuseums (RGZM) mit 220.000 Objekten vom Mainzer Schloss in den Neubau in der Mainzer Altstadt. Neben der Sammlung ziehen auch die Archive, die Bibliothek, die Restaurierungswerkstätten und Laboratorien sowie die Bü- ros des Leibniz-Forschungsinstituts für Archäologie um. Das RGZM ist eine weltweit tätige Forschungseinrichtung für Ar- chäologie und seit 2002 Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft. Besucher müssen sich allerdings noch gedulden: Die Eröffnung der neu konzipierten Dauerausstellung ist erst für 2024 geplant. Domenic Amat Kreft Winzer Das „Manager Magazin“ hat ihn als „Weinpunk“ und Reben-Rebell bezeichnet. Denn Amat Kreft geht seinen eigenen Weg im Weinbau. Das Er- gebnis kann sich sehen lassen. Der erste „amat- wine“ war ein knochentrockener Sekt, der 2021 in der Zeitschrift „Traum von Schaum“ gefeiert wurde. Domenic Amat Kreft wurde in Michi- gan/USA geboren und wuchs in Ingelheim am Rhein auf. Er erlernte sein Handwerk an der Universität Geisenheim und auf größeren Be- trieben in Kalifornien. Heute produziert er klei- ne Mengen im Hinterhof seines Großvaters, der als Winzer schon immer sein großes Vorbild war. „Es ist harte Handarbeit und lange Zeit im Weinberg, gepaart mit Leidenschaft und fri- schem Geist“, sagt Kreft über sein Geschäft. „All das ﬂießt in kleine Fässer, und als Ergebnis kann ich einen sehr persönlichen Wein präsentieren.“

// Locals Daniel Anthes & Ralf Wagner Brauer Auf die Idee muss man erst einmal kommen. Daniel Anthes und Ralf Wagner brauen Bier aus Brot- resten. „Aber wir leben schließlich im Land des Bieres und des Brotes“, erzählt Daniel Anthes (Foto: links) – und verfolgt unbeirrt seinen Weg. Er testete und verkostete, erhielt den Bundes- preis „Zu gut für die Tonne“ und entschloss sich schließlich, mit Digitalspezialist Ralf Wagner aus dem kleinen lokalen Projekt ein nachhaltiges Startup zu gründen. Sie beziehen die Überschuss- ware von einer Bio-Bäckerei aus der Region und brauen daraus das erste Zero Waste Bier. Inzwi- schen ist das Frankfurter „Knärzje“ (der Begriff aus dem Hessischen bezeichnet das Endstück eines Brotlaibs) deutschlandweit im Handel. e d . e j z r e a n k . w w w 46 47 F R M 0 1 I 2 2

m o c . s k o o b p i ﬂ s d n a h g n i k l a t . w w w Laura Mohn & Maria Möller Gründerinnen Durch die TV-Show „Die Höhle der Löwen“ wurden die beiden Gründerinnen einem Millionenpublikum bekannt. Da suchen Inves- toren nach neuen Geschäftsideen. Sie beteiligten sich zwar nicht bei dem Startup, gaben aber jeweils 10.000 Euro für den guten Zweck. Denn Laura Mohn und Maria Möller (Foto: links) haben mit „talking hands“ ein Konzept entwickelt, wie Kommunikationsschwierigkei- ten zwischen hörenden Kindern und Kindern mit beschränktem Hörvermögen mittels Gebärden-Daumenkinos abgebaut werden können. Die Daumenkinos gehen vorwiegend an Bildungseinrich- tungen. Laura Mohn ist mit Gebärden aufgewachsen; die Kommuni- kationsdesignerin hat eine Schwester mit Trisomie 21.

// Locals k c r e M / l e h c e o J e t l a M Tobias Erb Forscher Er scheint eine Lösung für eines der großen Probleme der Erde gefunden zu haben. Professor Tobias Erb hat eine künstliche Fotosynthese entwickelt, mit der CO2 der Außenluft entzogen und nachhaltig als Wertstoff genutzt werden kann. Er hat auch nachgewiesen, dass CO2 direkt in Pentadecan, einen Hauptbestandteil von Diesel- kraftstoff, sowie in Polyketid umgewandelt werden kann, das als Vorstufe für ein Antibiotikum dient. Dafür hat der Marburger Forscher vom Max-Planck-Institut für terrestrische Mikrobiologie den mit einer Million Euro dotierten Future Insight Prize 2022 des Darmstädter Chemie- und Pharmakonzerns Merck erhalten. 48 49 F R M 0 1 I 2 2

Lena Grewenig Designerin Die Schmuckdesignerin war eine der Entde- ckungen der Frankfurt Fashion Week. Dabei kam Lena Grewenig erst über einen Umweg zum Schmuck. Sie studierte freie Malerei an der Frankfurter Städelschule, war Meister- schülerin von Christa Näher und wechselte dann an die Hanauer Zeichenakademie, um das Goldschmiede-Handwerk zu erlernen – wie schon ihr Großvater und ihre Mutter. Mit ihr arbeitet sie nun wieder häuﬁger zusammen: in der Goldschmiede Margret Grewenig im nord- deutschen Syke, ihrer Heimat. Erst kürzlich wurde sie von der Schmuck- und Uhrenmesse Inhorgenta im München für den Preis als De- sign Newcomerin of the Year 2022 nominiert. n n a m r e m m i Z e i l a h t a N

// Spezial ERSTES MUSEUM FÜR ELEKTRONISCHE MUSIK Das neue Museum an der Frankfurter Hauptwache soll an den Frankfurter Beitrag zur Entwicklung von Techno- und House-Musik erinnern. t s n e i d s t f a h c s t r i W d n u - e s s e r P / e c n a i l l a e r u t c i p , a p d / e c n a i l l a e r u t c i p Besucherin vor einer Lichtinstallation im Museum für elektronische Musik und DJ-Legende Sven Väth an den Plattentellern bei der Eröffnung > Im April 2022 ist an der Frankfurter Hauptwache das deutschlandweit erste Mu- seum für elektronische Musik (Momem) eröffnet worden. Die erste Ausstellung gilt der Frankfurter DJ-Legende Sven Väth („It’s simple to tell what saved us from hell“, noch bis 30. Oktober 2022). Sein Freund und Städel-Künstler Tobias Rehberger hat entscheidend daran mitgewirkt. „Wenn ich noch 16 wäre, würde ich sofort hingehen. Da kann jeder seinen eigenen kleinen Club veranstalten oder üben, wie ein Club geht“, sagt Rehberger. Frankfurt ist nicht nur die Heimat von Sven Väth, sondern auch von weltbekannten DJs wie Mark Spoon und Talla 2XLC. Früher prägten Clubs wie das Dorian Gray am Flughafen, das Omen in der Innenstadt und zuletzt das Cocoon im Ostend die Szene. Das 800 Quadratmeter große Museum mit 500 Quadratmeter Ausstellungsﬂäche soll daran erinnern. So gibt es eine Live Area, in der Platten aufgelegt werden können, und eine Creator’s Stage, auf der Talks, Panels und Konzerte stattﬁnden sollen. \\ 50 51 F R M 0 1 I 2 2

Hessisches Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen Wirtschaftsförderer für Hessen Business & Bembel Wissen Sie, was ein Bembel ist? Falls nicht, ist das auch nicht schlimm. Was Sie aber unbedingt wissen sollten: Wir begleiten Ihr Unternehmen in Hessen in die Zukunft! Wir unterstützen Ihr Unternehmen mit Kontakten auf allen Ebenen und in allen Branchen. Bei uns ﬁnden Sie individuelle Technologie- und Standortberatung, Europaberatung und Förderberatung. Gehen Sie mit uns auf Erfolgskurs! Unser Experten-Team ist für Sie da. Und erklärt Ihnen gern auch, was ein Bembel ist … Hessen Trade & Invest GmbH Konradinerallee 9 65189 Wiesbaden, Germany +49 611 95017 8203 info@htai.de www.invest-in-hessen.de

FrankfurtRheinMain. FrankfurtRheinMain. Neue Perspektiven. Neue Perspektiven. FrankfurtRheinMain ist mehr. Viel mehr, als Sie denken. Schöner und lebenswerter, größer und dynamischer, internationaler und vernetzter. Hier schlägt das Herz einer breit aufgestellten Wirtschaft im Takt von knapp 6 Millionen Menschen aus fast 200 Nationen. Hier schreiben starke Unternehmen und innovative Startups ihre Erfolgsgeschichten. Hier wächst Wissen und Kultur auf dem Boden einer vielfältigen Hochschullandschaft und Kreativszene. Hier treffen globale Waren- und Datenströme auf Wälder und Wiesen, Wasser und Weinberge. Die Metropolregion, die Sie weiterbringt! Das Unternehmernetzwerk für FrankfurtRheinMain www.die-wirtschaftsinitiative.de