Die Anlaufstelle Das StartHub Hessen ist die zentrale Anlaufstelle für die hessische Startup-Community. Die Initiative des Landes Hessen ist Teil der Hessen Trade & Invest GmbH und hat sich zum Ziel gesetzt, Startups mit Hochschulen, Inkubatoren, Akzeleratoren, Gründerzentren, Unternehmen und Investoren zu vernetzen. Kostenfrei und unverbindlich berät es bei der Finanzierung, analysiert Bedürfnisse, findet die passenden Förderprogramme und unterstützt die Bewerbung. www.starthub-hessen.de DIE GRÜNDERVÄTER Carlo Kölzer war der bis- her erfolgreichste Gründer in FrankfurtRheinMain. Er gründete seine Devisen- plattform 360T im Jahr 2000, also zu einer Zeit, als von Fintech noch keine Rede war, und verkaufte sie 2015 für 725 Millionen Euro an die Deutsche Börse. Jetzt will er Kunst und Im- mobilien durch Token inve- stierbar machen. Andreas Gahlert war schon zweimal überaus erfolgreich als Gründer. 2006 verkaufte er seine Werbeagentur Neue Digitale für einen hohen Betrag an den US-Giganten Razorfish. 2015 gründete er CoBi – Connected Bike und ver- kaufte 2017 auch dieses Unternehmen für „genug“ Geld an Bosch, blieb aber als Chief Digital Officer an Bord. ) 2 ( s s u f h ü K a i c i r t a P e k c i r F t u m l e H / . Z . A . F Erfunden hat das Hightech-Gerät Jonathan Hesselbarth. Er hat seine Kindheit und Jugend quasi auf dem Flugplatz verbracht, weil seine Eltern passionierte Segelflieger waren, und fing schon früh mit dem Modellbau an. Später inspirierte ihn die Bell-Boeing V-22 Osprey, ein monströses Kipprotor-Wandelflugzeug mit Senkrecht- start- und -landefähigkeit. Das, dachte sich Hesselbarth, muss auch einfacher gehen. Die Idee zum Wingcopter war geboren. Der Maschinenbaustudent tat sich mit Tom Plümmer zusammen, der sich mit einem Drohnen-Startup für Filmaufnahmen eine Verdienstquelle neben dem Studium aufgebaut hatte. Später kam noch der Wirtschaftsingenieur Ansgar Kadura hinzu. Heute be- schäftigen die drei Gründer 135 Mitarbeiter und haben bereits die zweite Generation des Wingcopter entwickelt, den W 198 – die Zahl steht für die Spannweite. Das neue Modell soll den geschäftlichen Durchbruch bringen. Es verfügt über acht Rotoren, ist nach Luftfahrtstandards optimiert und redundant. Das heißt, wenn eine Einheit ausfällt, übernimmt eine zweite. Der Wingcopter hat zahlreiche Härtetests bestanden, in der Südsee wie in der Arktis, und ist in allen wichtigen Weltmärkten durch Patente geschützt. „Wir könnten die Produktion im kommen- den Jahr auf 1000 Stück hochfahren“, sagt Thomas Dreiling. Die Chancen stehen nicht schlecht. Denn erst kürzlich hat Wing- copter eine strategische Partnerschaft mit Air Methods bekanntge- geben. Der führende US-Luftrettungsdienst will mit einem neuen Tochterunternehmen neue Geschäftsfelder erschließen und mit Drohnen eilige medizinische Güter wie Medikamente, Blutkonser- ven, Blutproben oder Organspenden transportieren. Da kann Wingcopter seine Stärken voll ausspielen, denn die Lieferdrohnen sind schneller als Autos und günstiger als Hubschrauber. Wird Wingcopter das nächste Biontech? Der Welterfolg des inno- vativen Corona-Impfstoff-Entwicklers aus Mainz hat die Star- tup-Szene in FrankfurtRheinMain in ein neues Licht gerückt. Sogar ein Einhorn ist dabei, also ein Startup, das beim sogenann- ten Exit mehr als eine Milliarde US-Dollar wert ist. 2020 wurde das Biotech-Startup MYR aus Bad Homburg von dem US-Phar- mariesen Gilead für 1,15 Milliarden Euro übernommen. Andere sind gut etabliert, wie der Matratzen-Anbieter Emma aus Frankfurt. 2015 gegründet, ist „The Sleep Company“ inzwischen in über 30 Ländern aktiv und setzt mehr als 400 Millionen Euro um. Die Duisburger Industriellenfamilie Haniel hatte 2020 über 50 Prozent der Anteile übernommen. Einige Startups sind auf dem Sprung. Das Frankfurter Fintech Clark zum Beispiel gilt als eines der wachstumsstärks ten Digitalunternehmen in Deutschland. Es bietet seinen Nutzern die Möglichkeit, ihre Versicherungen digital zu verwalten, zu vergleichen und zu verbessern. Anfang 2021 stieg der chinesische Tech-Konzern Tencent ein.