// Inhalt 14 // Fashion 14 15 F R M 0 1 I 2 0 SO GEHT FASHION IN FRM Die Fashion Week kommt von Berlin nach Frankfurt und hat Großes vor. Was sagt die Kreativszene? VON KATHRIN ROSENDORFF (TEXT) > Die Nachricht, dass Frankfurt nun auch Modestadt werden soll, hat nicht wenige überrascht. Mode- designer Wolfgang Joop meldete sich als einer der Ersten zu Wort, als bekanntwurde, dass die Fashion Week von Berlin nach Frank- furt zieht: „Frankfurt hat vielleicht wirklich was Pragmatisches. Es ist eine Business- und Bankenstadt wie Mailand.“ Den Coup gelandet haben die Messe Frankfurt, der weltweit größte Messe-, Kongress- und Eventveranstalter mit eigenem Gelände, sowie die Berliner Premium Group, Veranstalter von Europas größter Modemesse. Kick-Off soll im Sommer 2021 sein. Dann werden über 2000 Designer, Brands und Modeunterneh- men am Main erwartet. 20 // Technology KÜNSTLICHE INTELLIGENZ HILFT ÜBERALL Professor Kristian Kersting von der TU Darmstadt hat als Erster den Deutschen KI-Preis gewonnen. Er weiß, wofür Künstliche Intelligenz gut ist. VON MARTIN ORTH (INTERVIEW) UND JONAS RATERMANN (FOTOS) Erster den Deutschen KI-Preis gewonnen. Waren Sie > Herr Professor Kersting, Sie haben vergangenes Jahr als überrascht? Und wie! Ich bin zu der Zeit noch zwischen Bonn und Darmstadt gependelt und war an dem Tag ziemlich k.o., als mich ein Anruf von Chris Boos erreichte. Er gilt als Vordenker der KI und war Vor- sitzender der Jury, ich hatte ihn mal kurz kennengelernt. Er fragte mich, ob ich den Preis kenne. Ich sagte, ich hätte davon gehört, und fragte, wer ihn denn gewonnen habe. Da sagte er: ,Ja, du!‘ Ich konnte es kaum glauben. Wofür haben Sie ihn bekommen? Wir verfolgen hier eine Vision. Wir arbeiten daran, dass KI-Syste- me menschenähnlicher werden. Menschen können mit wenigen Beispielen gut generalisieren, um zum Beispiel Bilder von Hunden und Katzen zu unterscheiden. Also muss auch maschinelles Ler- nen mit weniger Daten möglich sein. Das ist Teil von dem, was man die dritte Welle der KI nennt. 20 21 F R M 0 1 I 2 0 Sie leiten das Artifi cial Intelligence and Machine Learning Lab für Künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen an der TU Darm- stadt. Was machen Sie da genau? Beim maschinellen Lernen geht es darum, dass wir Computerpro- gramme entwickeln, die in irgendeiner Art und Weise Lernen nachbilden. Dazu schreiben wir Algorithmen. Das kann man sich vorstellen wie ein Kochrezept. Wir beschreiben Schritt für Schritt, was der Computer ausführen soll, um von den eigenen Erfahrun- gen oder den Erfahrungen anderer zu lernen. Auf Ihrer Website heißt es, dass Sie erreichen möchten, dass Computer so schnell und fl exibel lernen wie Menschen. Wie nah sind Sie am Ziel? Viele stellen sich einen künstlichen Menschen vor, aber davon sind wir meilen- oder sogar jahrhunderteweit entfernt. Im Moment reden wir von Inselbegabungen. Nehmen Sie einen Schach- oder Go-Com- puter. Wenn ich zu dem sagen würde: ,Back mir eine Pizza‘, dann würde dabei gar nichts herauskommen. Wir fangen jetzt aber lang- sam an, einzelne Inselbegabungen miteinander zu kombinieren. l e y t S S K D / k c o t s r e t t u h s © FASHION Wie die Fashion Week in Frankfurt ankommt KÜNSTLICHE INTELLIGENZ Warum Darmstadt deutschlandweit führend ist 26 // Lifestyle BIO LEBT IN FRM FrankfurtRheinMain wird zum Bio-Land - und fast alle machen mit. Ein Ausfl ug an Orte, wo die Welt noch in Ordnung ist. VON ROBERT MAUS (TEXT) UND JONAS RATERMANN (FOTOS) 26 27 F R M 0 1 I 2 0 32 // Life Sciences WANN KOMMT DER IMPFSTOFF? Das Paul-Ehrlich-Institut in Langen entscheidet über die Zulassung zur Prüfung und die Freigabe von Corona-Impfstoff en. Direktor Klaus Cichutek weiß, wie es weitergeht. INTERVIEW: MARTIN ORTH 32 33 F R M 0 1 I 2 0 t u t i t s n I - h c i l r h E - l u a P © > Herr Professor Cichutek, wie würden Sie die Rolle des Paul-Ehrlich-Instituts in der Corona-Krise beschreiben? Das Paul-Ehrlich-Institut ist das deutsche Bundesinstitut für Impf- stoffe und biomedizinische Arzneimittel. Wir tragen aktiv zur Be- kämpfung der weltweiten Corona-Pandemie bei. Bei Impfstoffen achten wir darauf, dass die Impfstoffprodukte verträglich und aus- reichend wirksam sein werden. Dazu beraten wir intensiv und mehrfach nationale und internationale Impfstoff-Entwickler zu den klinischen Prüfungen, den notwendigen nichtklinischen Un- tersuchungen, aber auch zum Entwicklungspfad zur Zulassung. Wir genehmigen die klinischen Prüfungen in Deutschland mit Impfstoffen und biomedizinischen Arzneimitteln. Und wir bewer- ten zusammen mit den Expertinnen und Experten der anderen na- tionalen Arzneimittelbehörden in Europa bei der Europäischen Arzneimittelagentur die Anträge auf Zulassung, sobald diese ein- gehen. Die Zulassung erfolgt durch die Europäische Kommission. Die Entwicklung eines Impfstoff s scheint sehr zeitaufwendig und komplex zu sein. Warum ist das so? Impfstoffe werden an Millionen von vorwiegend gesunden Men- schen verabreicht, darunter Kinder und Jugendliche, um eine Krankheit zu verhindern. Daher muss der Nutzen von Impfstoffen die Risiken deutlich überwiegen. Das bedingt, dass schon vor Ge- nehmigung einer klinischen Prüfung die qualitätsgesicherte Her- stellung belegt werden muss, dass umfangreiche nichtklinische Untersuchungen zur Sicherheit und zum Nachweis einer spezifi - schen Immunantwort gemacht werden müssen und dass bei den klinischen Prüfungen die Arzneimittelsicherheit und Wirksam- keit gezeigt werden. So müssen in der Phase 3 mindestens 3000 Personen teilnehmen, besser noch mehr, um Nebenwirkungen mit einer Häufi gkeit von 1 auf 1000 Impfungen oder mehr mit aus- reichender Sicherheit erfassen zu können. Sie haben im April die klinische Prüfung von Covid-Impfstoff kan- didaten des Mainzer Biotechnologieunternehmens BioNTech ge- nehmigt. Dabei handelt es sich um sogenannte RNA-Impfstoff e. Was ist das Besondere daran? BioNTech war der erste Antragsteller in Deutschland und zu dem Zeitpunkt weltweit dritter oder vierter. Das Besondere an RNA- Impfstoffen ist, dass sie deutlich schneller entwickelt werden kön- nen, als die etablierten inaktivierten Impfstoffe. Es entfällt die komplexe Virusanzucht wie zum Beispiel für die Infl uenza-Impf- stoffe, die unter erhöhten Sicherheitsbedingen erfolgen muss. Nach Herstellerangaben kann man in kurzer Zeit von wenigen Wochen viele Millionen Impfstoffdosen produzieren. Auch wenn es bisher noch keine zugelassenen Humanimpfstoffe auf RNA-Ba- sis gibt, so liegen doch schon Daten aus klinischen Prüfungen mit RNA-Tumorimpfstoffen vor. LIFESTYLE Wie FrankfurtRheinMain zum Bio-Land wird CORONA Warum FrankfurtRheinMain eine zentrale Rolle spielt > Wer in FRM von sich reden macht > Wie die Fashion Week ankommt > Wofür Künstliche Intelligenz gut ist > Was die Software AG vorhat > Wie FRM zum Bio-Land wird 03 Editorial 04 Inhalt/Impressum 06 Locals 14 Fashion 20 Technology 24 Technology 26 Lifestyle 32 Life Sciences 36 Life Sciences 40 Future 44 Destinations 50 Vorschau/Rückblick > Was die Zukunft bringt > Wo FRM der Welt ähnlich sieht > Wann ein Corona-Impfstoff kommt > Wie das Corona-Netzwerk funktioniert > Was am Apfelwein ausgezeichnet ist MARBURG GIESSEN LIMBURG BAD HOMBURG FRANKFURT HANAU WIESBADEN MAINZ OFFENBACH ASCHAFFENBURG DARMSTADT HEPPENHEIM Zurück zur Natur: Unser Titelbild zeigt eine Reiterin auf der Domäne Mechtildshausen – siehe auch Seiten 26–31. Das Magazin über die Metropolregion FrankfurtRheinMain KÜNSTLICHE INTELLIGENZ Warum Darmstadt führend ist MODE Wie die Fashion Week in Frank- furt ankommt LIFESTYLE Wie FRM zum Bio-Land wird DESTINATIONS Wo FRM internationa- len Zielen ähnlich sieht FUTURE Was ein Off enbacher Forecaster vorhersagt LOCALS Wer in FRM von sich reden macht CORONA Warum FRM eine zentrale Rolle bei der Bekämpfung der Pandemie spielt Ausgabe 2020 Zeitenwende Die neuesten Trends in FrankfurtRheinMain IMPRESSUM Herausgeber FRM – Das Magazin über die Metropolregion FrankfurtRheinMain wird realisiert von der FrankfurtRheinMain GmbH International Marketing of the Region in Zusammenarbeit mit FAZIT Communication GmbH, Frankfurt am Main. Für die FrankfurtRheinMain GmbH: Eric Menges, Geschäftsführer Verlag FAZIT Communication GmbH, Tel.: (069) 75 91-3101, Geschäftsführung: Hannes Ludwig Anschrift von Verlag und Redaktion Frankenallee 71–81, 60327 Frankfurt am Main, zugleich auch ladungsfähige Anschrift für alle im Impressum genannten Verantwortlichen und Vertretungsberechtigten Redaktion Martin Orth (verantwortlich) Art-Direktion Stefanie Schwary Produktion Anabell Krebs Distribution Jadwiga Jaenicke, Tel. (069) 75 91-3011, Fax (069) 75 01-4361 Hinweise Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Nachdruck nur mit Genehmigung des Verlags. Printed in Germany, Copyright © by FAZIT Communication GmbH 2020. Das Papier der Zeitschrift ist um- weltfreundlich. Es wurde unter Verwendung von chlorfrei gebleichtem Zellstoff hergestellt. Titelbild Jonas Ratermann Foto Anzeige Rückseite Holger Peters 04 05 F R M 0 1 I 2 0 F