Motor Metropolregion

Die Kraft der Vielen

Die Liste der globalen Herausforderungen ist lang und wird länger. Dazu gehört auch die zunehmende Urbanisierung. Bereits seit dem 19. Jahrhundert prägt sie die gesellschaftliche Entwicklung und steht sinnbildlich für den ewigen Wunsch nach besseren Lebens- und Arbeitsbedingungen. Und doch hat sich in den letzten 50 Jahren etwas entscheidend verändert: die Dimension und die Geschwindigkeit, mit der die Bevölkerung wächst und immer enger zusammenrückt – vor allem außerhalb Europas. Die zehn größten Stadtregionen befinden sich fast alle in Asien. Der interkontinentale Standortwettbewerb ist längst eingeläutet. Die europäischen Ballungsräume müssen die Chancen ergreifen, die das „Erfolgsmodell Metropolregion“ bietet. FrankfurtRheinMain steckt mittendrin.

Die 8-Milliarden-Marke ist seit Ende 2022 geknackt – Tendenz weiter steigend. Bis 2050 wird die Weltbevölkerung schätzungsweise 9,7 Milliarden erreichen. Über 50 Prozent der Menschen leben schon heute in Städten, 2050 dürften es mehr als zwei Drittel sein. Mit der Zunahme der Stadtbevölkerung wächst auch die Größe der urbanen Agglomerationen selbst. Weit über 30 Megacitys, die mindestens zehn Millionen Einwohner haben, gibt es bereits weltweit – die Metropolregion FrankfurtRheinMain ist mit ihren 5,8 Millionen Einwohnern somit etwas mehr als eine halbe Megacity.

Wenngleich gerade die Riesenstädte meist große Probleme in den Bereichen Verkehr, Umweltverschmutzung und Armutsbekämpfung haben, wird die wirtschaftliche Bedeutung von Metropolregionen fraglos weiter zunehmen – und damit ihre politische Relevanz. Beispiel Tokio: Die derzeit größte Megacity der Welt generiert mit ihren 37,5 Millionen Einwohnern ein höheres Bruttoinlandsprodukt als so mancher europäische Staat.

Was ist eine Metropolregion?

Auch in Europa ist die Urbanisierung ungebrochen. Gut Dreiviertel der Deutschen wohnen im städtischen Umfeld, bis 2050 wird dieser Anteil voraussichtlich auf 84 Prozent steigen. Die Europäische Union (EU) reagierte bereits zum Start des neuen Jahrtausends mit der „Lissabon-Strategie“, die darauf abzielte, die Wettbewerbsfähigkeit in Europa zu erhöhen. Hier rückte sie auch den Begriff der „Metropolregion“ – definiert als Metropole mit verbundenem Umlandraum – in den Mittelpunkt. Seither hat die EU zahlreiche Maßnahmen und Programme angestoßen, die konkret auf die Entwicklung von Metropolregionen einzahlen.

In Deutschland sind elf „Europäische Metropolregionen“ ausgewiesen – eine davon ist FrankfurtRheinMain.

Was macht Metropolregionen so erfolgreich?

Wo sich Wirtschaft und Politik konzentrieren, fallen Entscheidungen und entstehen Arbeitsplätze. Wo Infrastruktur wächst, sind Waren hoch verfügbar. Wo Vielfalt herrscht, sammeln sich Talente und Know-how. Das lässt Wissenschaft, Wissensaustausch und Innovation gedeihen. Es ist die Kraft der Vielen, die Dynamik erzeugt und den Wettbewerb befeuert – und nachweislich für mehr Produktivität sorgt. So haben renommierte Ökonomen herausgefunden, dass eine Erhöhung der Stadtbevölkerung das Pro-Kopf-Einkommen deutlich ansteigen lässt.

Metropolregionen sind heute die unverzichtbaren Schaltzentralen und Marktplätze der globalisierten Wirtschaft und nicht mehr und nicht weniger als die Motoren aller gesellschaftlichen Entwicklungen. Wir können sicher sein: Hier werden die Probleme von morgen gelöst.

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