Wirtschaftsinitiative inside 30.01.2018

Beirat der Wirtschaftsinitiative diskutiert strategische Weiterentwicklung der Metropolregion

Hochkarätiges Beratergremium tagt im Airport Club

Immer zum Jahresbeginn trifft sich der Beirat der Wirtschaftsinitiative. Das gemeinsame Interesse der aktuell 16 führenden Köpfe, die dem Unternehmernetzwerk beraterisch zur Seite stehen: Wie bringen wir FrankfurtRheinMain strategisch voran? Was liegt für die Wirtschaftsinitiative an? Im Airport Club am Frankfurter Flughafen begrüßte Dr. Hermann-Josef Lamberti, Beiratsvorsitzender und ehemaliger Deutsche Bank-COO, wohlbekannte wie neue Gesichter und verabschiedete verdiente Mitglieder des Gremiums. Vorstand und Geschäftsführung der Wirtschaftsinitiative berichteten über Aktuelles und Anstehendes. Und zwei Gastvorträge sorgten für reichlich Diskussionsstoff.

Das hessische Metropolgesetz wirft seine Schatten voraus, bildet es doch den politischen Rahmen für die Weiterentwicklung der Metropolregion und steht 2019 zur Revision an. Zudem ist mit dem von der hessischen Staatskanzlei initiierten „Strategieforum FrankfurtRheinMain" erst kürzlich ein übergeordnetes Gremium an den Start gegangen, das die Bundesländer Hessen, Bayern, Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg an einen Tisch holt. Zwei Themen, die es natürlich auch in der hochrangig besetzen Beiratsrunde zu beleuchten galt. Im Laufe des vergangenen Jahres hatte die hessische Landesregierung die Organisationen und Institutionen der Metropolregion zur Evaluierung des Metropolgesetzes aufgefordert. Auch die Wirtschaftsinitiative engagiert sich im laufenden Prozess – insbesondere mit Blick auf die Frage, wie eine ziel- und umsetzungsorientierte Strategiearbeit für FrankfurtRheinMain verankert werden kann.

„FRM 2030": Projekt mit Zukunft

Einen wichtigen inhaltlichen Impuls konnte hier Oliver Schwebel, Geschäftsführer der FrankfurtRheinMain GmbH – International Marketing of the Region, setzen. Er präsentierte den Beiratsmitgliedern den Stand des Strategieentwicklungsprojekts „FRM 2030", zu dessen Steuerungsgruppe die Wirtschaftsinitiative gehört. Auf eine erste Raumstrukturanalyse war 2016 eine umfangreiche Befragung von über 500 Akteuren in FrankfurtRheinMain gefolgt. Aus elf Aufgabenfeldern entstanden fünf Kernthemen, die in entsprechenden Workshops zu „Zukunftsbildern" samt Maßnahmenkatalog vertieft wurden. Schließlich folgten Ende 2017 vier Regionalforen in Gießen, Mainz, Aschaffenburg und Heppenheim. Der breite Beteiligungsprozess habe eine positive Resonanz in der Region erzeugt, so Schwebel. Viele der Workshop- und Forenteilnehmer seien sehr an einer Fortsetzung des Dialogs interessiert, um den skizzierten Zielbildern und gesammelten Ideen zur Operationalisierung zu verhelfen. Im nächsten Schritt erfolgt eine enge Abstimmung mit den beteiligten Partnern zur Bewertung und Priorisierung der rund 200 Maßnahmen. Wo möglich und sinnvoll, sollen sie in die Aktivitäten der bestehenden Kammer-Initiative PERFORM und des neu gegründeten Strategieforums münden. So war sich der Beirat der Wirtschaftsinitiative angesichts der beeindruckenden Ergebnisse auch schnell einig: Es lohnt sich unbedingt, „FRM 2030" weiterzuführen.

Hessen Trade & Invest: Den Brexit im Blick

Der zweite aufschlussreiche Gastvortrag kam von Hessen Trade & Invest (HTAI). Geschäftsführer Dr. Rainer Waldschmidt und Stefan Augustin, Abteilungsleiter Internationale Angelegenheiten, hatten viele Informationen zu den Auslandsaktivitäten der hessischen Wirtschaftsentwicklungsgesellschaft im Gepäck. Im Zentrum der Bemühungen: natürlich der Brexit und seine Standortchancen für die Region. In der von der hessischen Landesregierung geschaffenen „Stabsstelle Brexit" ist HTAI ein wesentlicher Teil der „Brexit Task Force", die Hessen und FrankfurtRheinMain derzeit erfolgreich in Stellung bringt. Dazu gehört die Erstellung umfangreicher Studien und Broschüren sowie aktueller Web-Inhalte und Newsletter-Formate, ebenso die Durchführung von Informationsveranstaltungen für hessische Unternehmen und Anzeigen-Kampagnen in UK.

Interdisziplinär, übergreifend, beratend

Mit dem Beirat steht der Wirtschaftsinitiative bei allen wichtigen Fragestellungen ein interdisziplinäres Beratergremium zur Seite. Die Mitglieder werden vom Vorstand vorgeschlagen und für drei Jahre ernannt. Sie repräsentieren ein breit gefächertes Branchen- und Themenspektrum sowie geballtes Wirtschafts-Know-how. Den Beiratsvorsitz hat seit 2012 Dr. Hermann-Josef Lamberti inne. Der ehemalige Deutsche Bank-Top-Manager hatte zuvor auch viele Jahre dem Vorstand der Wirtschaftsinitiative angehört. Auf der aktuellen Sitzung verabschiedete Dr. Lamberti zwei langjährige Weggefährten aus dem Beirat und dankte ihnen herzlich für Ihr Engagement: Ludger Stüve, der scheidende Direktor des Regionalverbands FrankfurtRheinMain, und Martin Herkströter, ehemals Vorsitzender der Regionalversammlung Südhessen, Geschäftsführer der Hessen Agentur, Eschborner Bürgermeister und heute als Berater tätig. Erstmalig konnte Dr. Lamberti wiederum Stefan Weil in der Runde begrüßen, der als Geschäftsführer von Atelier Markgraph Kreativgeist in den Beirat bringt.

Foto © Roman Knie