Events 19.04.2017

Abend der Metropolregion: Im Dialog mit der Hessischen Landesregierung

Auslaufendes Metropolgesetz bietet Chancen für Neues

Fast schon sakral mutet der Bau in der direkten Nachbarschaft des Doms an. Das bereits fertiggestellte Stadthaus am Markt gilt nicht nur als Herz der neuen Frankfurter Altstadt, sondern bietet auch die natürliche Bühne für alle Themen am Puls von Stadt und Region – so auch für den „Abend der Metropolregion“. Eingeladen hatte der Regionalverband FrankfurtRheinMain, unterstützt durch den FrankfurtRheinMain e.V. und die Wirtschaftsinitiative. Gekommen waren rund 150 Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Kultur. Diskutiert wurde über die interkommunale Zusammenarbeit in der Metropolregion FrankfurtRheinMain. Die Botschaft von Axel Wintermeyer, Chef der Hessischen Staatskanzlei: Die Landesregierung ist offen für den Dialog mit den Akteuren der Region – gerade, wenn es um das 2019 auslaufende Metropolgesetz geht.

Der „Tag der Metropolregion“, der vor zwei Jahren in der Paulskirche stattfand, hatte hohe Wellen geschlagen. Im Frühjahr 2015 committeten sich über 300 regionale Akteure mit der Unterzeichnung einer gemeinsamen Zukunftserklärung auf elf Kernthemen und eine übergreifende Zusammenarbeit, inzwischen vertieft durch das Strategieprojekt „FRM 2030“. Eine der zentralen Forderungen seinerzeit: ein Staatsvertrag für die drei in der Metropolregion FrankfurtRheinMain vereinten Bundesländer Hessen, Bayern und Rheinland-Pfalz. Die Hessische Landesregierung geht parallel einen etwas anderen Weg, sucht unter anderem mit den Landeregierungen der Nachbarbundesländer Bayern, Rheinland-Pfalz sowie Baden-Württemberg nach flexibleren Kooperationsmöglichkeiten.

Gemeinsamer Nenner

Diese unterschiedlichen Herangehensweisen blieben auch am „Abend der Metropolregion“ nicht verborgen, doch machten Staatskanzlei-Chef Axel Wintermeyer und Frankfurts Oberbürgermeister Peter Feldmann in ihren Grußworten eines sehr deutlich: Es gibt ihn, den gemeinsamen Nenner. Die Bereitschaft zur vertrauensvollen Zusammenarbeit in der Region und für die Region ist da. „Wir müssen gemeinsam Stärke entwickeln, um gemeinsam davon zu profitieren“, so Wintermeyer. Die Schaffung von Wohnraum, die Fachkräftesicherung, der Ausbau der Mobilitätsinfrastruktur und die Förderung der Digitalisierung seien die zentralen Themen für FrankfurtRheinMain, in denen sich auch das Land Hessen entsprechend einbringe. „Von allen, die hier sitzen, müssen die entscheidenden Impulse ausgehen.“ Hessen breche in die Gigabit-Zukunft auf. Deshalb solle gerade die Digitalisierung in den Beratungen zum Metropolgesetz eine maßgebliche Rolle spielen. „Wir wollen die interkommunale Zusammenarbeit modernisieren und ergänzen. Dabei gilt: Kooperation vor Konkurrenz. Vernetzung statt Abgrenzung.“

Peter Feldmann machte denn auch eine geänderte Wahrnehmung aus, was Region ist. Und in diesem Zuge bereits eine deutlich verbesserte regionale Zusammenarbeit „auf Augenhöhe“. Arbeitnehmer und Firmen wüssten heute oft gar nicht mehr genau, wo Gemarkungsgrenzen anfangen oder enden. „Und das ist auch gut so.“ Auch wolle sich die Stadt Frankfurt weiter dafür einsetzen, weniger über Gremien und Strukturen und mehr über die Inhalte einer schlagkräftigen regionalen Vernetzung zu sprechen. Hier gehe es nicht um ein neues Kunstgebilde, das die Menschen als aufgesetzt empfänden. „Heute ist das anders als früher. Wir lassen uns in FrankfurtRheinMain nicht mehr spalten.“

Ludger Stüve, Regionaldirektor und Gastgeber des Abends, konnte zudem noch einen besonderen Gast begrüßen, der die Veranstaltung mit einer Keynote bereicherte: Wolf von Lojewski, ehemaliger ZDF-heute-journal-Moderator, USA- und Großbritannien-Korrespondent, journalistisches Urgestein, bot einen mit Anekdoten gespickten Ritt durch die Entwicklung der Medien und des Internets – vor allem im Lichte der aktuellen Diskussionen um Social Media, Fake-News und „Lügenpresse“. Moderiert wurde die Veranstaltung von Steffen Ball, Geschäftsführer von BALLCOM Digital Public Relations und engagiertes Mitglied der WirtschaftsinitiativeFrankfurtRheinMain.

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