Meinung 23.05.2016

Angemerkt von Tilman Wittershagen

„FinTech bietet enorme Chancen für die gesamte Metropolregion“

Frankfurt ist die Stadt des Euro und der internationalen Geld- und Bankpolitik. Ob FrankfurtRheinMain auch die Region der digitalen Finanz-Zukunft sein wird, muss sich weisen.

Die Voraussetzungen sind in jedem Fall hervorragend: Hier trifft Internationalität auf Investitionskapital, Innovationskraft auf Finanzkraft, Kundenpotenzial auf Infrastruktur, geballtes IT- wie Finanz-Know-how auf den größten Internetknoten der Welt. Und doch ist FrankfurtRheinMain weder deutsche FinTech-Hauptstadt noch europaweiter FinTech-Hotspot.

Die neue Start-up-Szene im Bereich der IT-getriebenen Finanzdienstleister zieht es bislang in andere Metropolen – in Deutschland vor allem nach Berlin, in Europa nach London. Warum? Berlin punktet mit niedrigeren Mieten, günstigeren Gehältern und einer kreativen Gründeratmosphäre. London setzt die internationalen Maßstäbe, was eine koordinierte FinTech-Standortpolitik betrifft.

Spät, aber nicht zu spät reagiert unsere Region –  unter anderem mit einer aktuellen Initiative der hessischen Landesregierung. In den nächsten vier Monaten soll ein FinTech-Gründerzentrum entstehen, das die zahlreichen von Banken und Börse betriebenen Labs, Hubs, Inkubatoren und Digitalfabriken ergänzen wird.

Für den Finanzplatz und die gesamte Metropolregion bietet FinTech enorme Chancen. Wenn es gelingt, die Stärken der Metropolregion gesamthaft und vernetzt in die Waagschale zu werfen, kann die Gründerregion FrankfurtRheinMain und mit ihr das digitale Ökosystem gedeihen.

Tilman Wittershagen ist Sprecher der Geschäftsleitung Region Mitte bei der Deutschen Bank und gehört zum Vorstand der Wirtschaftsinitiative FrankfurtRheinMain.

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